In der Drift Challenge hat Falken ein Betätigungsfeld gefunden
Falkens Marketingmanager Roberto Buck musste in den letzten Wochen einige verbale Nackenschläge hinnehmen. Gleich unisono haben die Reifen testenden Fachzeitschriften in Winterreifentests Falken „abgewatscht“ – und er beschönigt nicht: „Da waren wir wohl nicht gut genug.“ Die nächste M+S-Reifengeneration soll die so dürftigen Testergebnisse dieser Saison vergessen machen. Die Ingenieure im fernen Japan haben sich eigens die Produkte der so ungleich besser bewerteten Premiumprodukte schicken lassen, um eine Benchmark zu haben und eine neue Generation Winterreifen entwickeln zu können, bei der man vorne mit dabei ist oder wenigstens ordentlich im Mittelfeld.
Doch zur Essen Motor Show liegen die Prioritäten ohnehin nicht bei den Winter-, sondern bei Tuningreifen und Marketingmaßnahmen für die entsprechende Zielgruppe. Das fängt an mit einem ganz besonderen Exponat auf dem Ausstellungsstand, denn wer hat sich schon zuvor daran gewagt, einen VW Golf auf 22 Zoll zu stellen? Speziell für die automobile Fan-Truppe hat MAM Motorsport einen pechschwarzen Golf R32 auf dreiteilige 22 Zoll messende Riverside-Aluminiumfelgen mit Falkens Reifentyp FK-452 in der Dimension 245/30 ZR22 auf den Asphalt gestellt.
Und es geht weiter produktseitig, wirft der Ziex ZE912 doch schon einen Ausblick auf die kommende Frühjahrssaison. Der Profilaufbau des Reifens ist asymmetrisch, seine Eigenschaften werden als sportlich und komfortabel zugleich beschrieben. Beeindruckend das Programm: 81 Größen von 12 bis zu 18 Zoll (165/60 R12 71H bis zu 265/35 ZR18 97W). Der Reifen ist innerhalb der Falken-Palette zwischen den Reifentypen SN828 und SN807 einerseits und dem UHP-Vorzeigeprodukt FK452 angesiedelt.
Am Herzen liegt Roberto Buck, dass die Kampagne „Inch-up your wheelz“, mit der Falken auf der Essen Motor Show des Jahres 2006 für Furore gesorgt hatte, nicht „versanden möge“, will man sich doch gerade dadurch im Tuningmarkt etablieren. Nicht als „Premiummarke“, ist sich Buck angesichts genannter Testergebnisse und der Realitäten des Marktes bewusst, aber in der Liga, in der Falken spielt, allemal.
Shift for Drift
Tuning und Motorsport sind Geschwister im Geiste. Falken hat sich eine Nische ausgesucht, die man besetzen will und an deren wachsende Akzeptanz man offensichtlich glaubt: Parallel-Drift-Wettbewerbe, in den USA und Japan ein Publikumsrenner, stecken in der Alten Welt noch in den Kinderschuhen. Doch das soll sich ändern, auch in Europa wird mittlerweile gedriftet bis die Reifen qualmen. Nach Großbritannien und Holland ist die Welle der Show-Wettbewerbe im Rahmen des Internationalen DriftChallenge 2007 auch nach „Old Germany“ geschwappt. Allein an der Abschlussveranstaltung bei eisigen Temperaturen am 2. und 3. November auf dem Hockenheimring waren über 40 Quertreiber am Start.
Die Krönung der Profilvernichtung ist seit jeher der Lauf am Hockenheimring, dessen Wertungssektion anfangs nur aus der 180°-Sachskurve bestand, doch mittlerweile wird fast durch das halbe Motodrom gedriftet und der Driftwettbewerb wurde zu einem Publikumsmagneten. Im vergangenen Mai fanden sich dort ca. 25.000 Zuschauer sowie 83 Fahrer aus 14 Nationen ein! Am Ende der heißen IDC-Saison reichte es für die beiden Falken-Piloten im Nissan 350Z und Nissan Skyline GT-R34 allerdings nur für die Ränge vier und fünf nach den Holländern Niezen, Vlasbloom und dem Shooting-Star Kees Kok.
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