Stamford setzt weiter auf Räderfertigung
Für die Stamford-Gruppe mit Sitz in Singapur stellt die Tyrexpo Asia seit Jahren ein fester Termin dar und gilt quasi als Hausmesse. Das Unternehmen betreibt nicht nur eine Großhandel mit Reifen und Rädern, sondern fertigt darüber hinaus seit 2004 in der eigenen Räderfabrik in Thailand Leichtmetallräder im Niederdruckgussverfahren. Da die Fabrik aber hoffnungslos ausgelastet ist, investiert das Unternehmen derzeit rund 20 Millionen US-Dollar und stellt eine zweite Fabrik neben die bestehende in der Nähe von Bangkok, der Hauptstadt Thailand, erklärt Roger Chang, CEO der Stamford Sport Wheels Co. Ltd., in kurz: SSW.
Die moderne Felgenproduktion in Thailand war ursprünglich eingerichtet worden, da die Nachfrage nach der Eigenmarke immer größer wurde und gleichzeitig die Möglichkeiten, entsprechende Mengen von qualifizierten Herstellern der Region zugeliefert zu bekommen, immer schwieriger wurde, so CEO Roger Chang im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG. „Die Versorgung mit Leichtmetallrädern wurde zu einem Problem.“ Folglich beschloss man, unter die Felgenhersteller zu gehen und betreibt in Thailand seit Anfang 2004 ein eigenes Räderwerk. Am Standort fertigen seither die 300 Mitarbeiter der Stamford-Gruppe unter Unternehmenspräsident Wee Kok Wah und CEO Roger Chang jährlich rund 400.000 Leichtmetallräder bis 24 Zoll. Für die neue Fabrik werden nun rund 20 Millionen Dollar investiert; diese Investitionssumme ist rund doppelt so hoch wie der Betrag, den Stamford in die erste Fabrik investiert hat. In der zweiten Produktionsstätte sollen dann ab dem ersten Quartal des kommenden Jahres jährlich rund 800.000 Leichtmetallräder gefertigt werden, so Chang weiter. Da die neue Fabrik einen höheren Automatisierungsgrad habe, würden weniger Arbeiter in der Produktion benötigt. In der neuen Fabrik werden zunächst Räder bis zu einem Durchmesser von 26 Zoll gefertigt. Insgesamt verfügt die Stamford demnach ab dem kommenden Jahr über Produktionskapazitäten in Höhe von 1,2 Millionen Leichtmetallrädern.
Einen beträchtlichen Anteil der eigenen Räderproduktion unter dem Markennamen SSW setzt Stamford in Asien und Nordamerika ab, wo verchromte Räder äußerst populär sind. Eine Verchromung der Räder im eigenen Haus finde allerdings nicht statt; dazu bediene man sich eines Dienstleisters.
Auf der Tyrexpo Asia stellte Stamford gleich einen Großteil seines überaus umfangreichen Rädersortiments aus, wozu eben auch die – so Chang – „etwas konservativeren Räder für Europa“ gehörten. In Europa arbeitet das Unternehmen mit einigen exklusiven Importeuren zusammen.
Neben Information zum Stand der neuen Felgenfabrik in Thailand präsentierte sich Stamford aber auch als namhafter Großhändler der Region, der – neben Exklusivmarken wie Continental und Falken – insbesondere auf seine Eigenmarke Sumo Firenza setzt. Stamford verfügt dabei über ein beinahe komplettes Sortiment and Sumo-Firenza-Reifen, wozu etwa auch radial EM-Reifen bis 57 Zoll zählen. Im Mittelpunkt des Sortimentes stehen dabei allerdings die Pkw-Reifen, die der holländische Reifengroßhändler Tyre Trading International in Deutschland, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und den Benelux-Ländern exklusiv vertreibt (siehe dazu auch separaten Beitrag in der Nachberichterstattung der Tyrexpo Asia). Laut Pat Berriman, Senior Vice President und in dieser Funktion verantwortlich für Sales & Marketing bei Stamford Tyres, sei die Marke eine „Premium-Budgetmarke“, die in der Regel preislich zehn bis 15 Prozent über den üblichen Wettbewerbsprodukten aus China liegt, auch bei Nutzfahrzeugreifen, wobei die Qualität der Reifen sogar eine größere Differenz rechtfertigen würde. Die Reifen lässt man vorwiegend in China fertigen.
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