Überraschungscoup bei BBS
Völlig überraschend kam beim Poker um den insolventen Leichtmetallräderhersteller BBS die belgische Punch International NV (Sint-Martens-Latem) zum Zuge. Die Übernahme erfolgt laut Punch – unter anderem in der Automobilzuliefererbranche aktiv – zum 1. August und umfasst die Fabriken der BBS Kraftfahrzeugtechnik AG in Schiltach und Herbolzheim, das Motorsportdepartment BBS Motorsport & Engineering GmbH, die BBS-Tochtergesellschaft in Nordamerika sowie die Markenrechte. Punch erklärt, sich mit BBS voll auf das profitable Premiumsegment konzentrieren zu wollen. BBS soll für Punch zu einem Meilenstein auf dem Weg zu einem Hybridauto werden, so eigne sich die von dem Räderhersteller entwickelte Air-inside-Technologie ideal für Elektromotoren im Räderbereich. Punch hat prognostiziert, in 2007 ca. 385 Millionen Euro umsetzen zu wollen, nach Integration von BBS soll der Jahresumsatz eine halbe Milliarde Euro erreichen. Die Automobilzeitschrift ams zitiert indessen den Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek, dass der neue Gesellschafter nicht alle der 830 in Deutschland tätigen Mitarbeiter (davon 580 in Schiltach) übernehmen werde, wie viele ist noch nicht bekannt. Die BBS-Tochtergesellschaft in Ruina (Italien) wird von Punch nicht übernommen, das China-Engagement von BBS ist noch Gegenstand von weiteren Verhandlungen.
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