NDI: Eurostone-Sommerreifen bald wieder im Sortiment
Die eigene Private Brand ist „ein Produkt, das wir strategisch einsetzen können“. – Mit dieser Aussage erklärt Michael Jörgensen, Geschäftsführer der NDI Reifen Hanse GmbH, den Kern von Eigenmarken. Bereits seit Jahren hat der deutsche Ableger des dänischen Großhändlers Nordisk Daek Import A-S die Private Brand Eurostone im Portfolio und konnte diese zu einer zentralen Säule des eigenen Geschäftserfolges ausbauen. Ab dem kommenden Jahr sollen Eurostone-Reifen dann auch wieder mit Sommerprofilen angeboten werden können; gegenwärtig sei das angebotene Dimensionsportfolio nicht ausreichend für eine vernünftige Marktabdeckung, so Jörgensen, weshalb Sommerprofile vor zwei Jahren vorübergehend aus dem Sortiment genommen wurden.
Das dänische Großhandelsunternehmen und dessen deutsche Dependance mit Sitz in Henstedt-Ulzburg nördlich von Hamburg (wurde 2003 gegründet) wollen auch in Zukunft auf die Marke Eurostone setzen, selbst wenn das Portfolio derzeit auf Sommerreifen begrenzt ist. Mit dem neuen Winterprofil Sirius II, das in der vorvergangenen Saison eingeführt wurde, habe man sich gut etabliert, betont Michael Jörgensen. In der vergangenen Saison waren immerhin 16 gängige Dimensionen in Größen zwischen 13 und 16 Zoll verfügbar, während dies in der Saison 2005/2006 auch bereits zwölf waren. Das neue Profil Sirius II werde ausschließlich dem eigenen Kundenkreis angeboten, Markt- bzw. Preisstörungen durch plötzlich bei Tyre24 angebotene Chargen könnten somit weitgehend verhindert, wenn auch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Darin sieht der Geschäftsführer der NDI Reifen Hanse auch den wichtigsten Vorteil der eigenen Marke. Eurostone lasse sich einem ausgewählten Kundenkreis exklusiv anbieten; der Wiederverkauf lasse sich also reglementieren und Reifenhändlern könnten über eine gewisse regionale Exklusivität verfügen. Die Exklusivität – verstanden im ursprünglichen Sinne des Wortes – des Produktes und der Kunden stelle den großen Vorteil einer jeden Private Brand dar, so Jörgensen weiter. Die Produkte stünden im regionalen Umfeld nicht mit sich selbst im Wettbewerb, anders ausgedrückt: Verschiedene im Wettbewerb stehende Händler bekommen keine unterschiedlichen Konditionen, was ansonsten oftmals zu Unstimmigkeiten in den Handelsbeziehungen führen würde.
Die NDI Reifen Hanse kann dabei nicht nur auf die Alleinstellung des Produktes verweisen, wie es eben bei Private Brands üblich ist, sondern auch auf die Qualität. Auch wenn es niemand ausspricht, so ist doch im Markt bekannt, dass eben die Continental AG die Reifen der Marke Eurostone fertigt. Außerdem: „Die Marke Eurostone hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Künftig, so ist Jörgensen überzeugt, werden auch wieder Sommerreifen hinzukommen. Man sei gegenwärtig in Verhandlungen mit dem besagten Hersteller und rechne damit „frühestens 2008“ mit einem umfangreichen Sortiment in den Markt zu gehen; Sommer 2009 sei aber wahrscheinlicher. Im vorvergangenen Sommer hat NDI Reifen Hanse letztmalig Eurostone-Sommerreifen vermarktet. Zusammen mit Pkw-Sommerreifen, hofft der Großhändler, werden auch Transporterreifen ab dem nächsten bzw. übernächsten Jahr verfügbar sein. Für das aktuelle Jahr sei die Einführung eines Sommerprofils natürlich nicht mehr möglich. Im Idealfall, sagt Jörgensen weiter, seien Eurostone-Sommerreifen in Größen zwischen 13 und 18 Zoll verfügbar, wodurch bis zu 90 Prozent des Marktes abgedeckt werden könnten.
Die Private Brand Eurostone ist neben dem Reifenfachhandel auch bei Autohäusern überaus begehrt. Da gerade hier das Komplettradgeschäft künftig stärker ausgebaut werden so, kündigt der Geschäftsführer an, sei ein Sortiment bestehend aus Winter- und Sommerreifen nützlich, obwohl das Komplettradgeschäft im Autohaus eher ein Winterreifengeschäft sein dürfte. Während das Unternehmen bisher seine Umsätze mit Eurostone kontinuierlich erweitern konnte, ohne konkrete Zahlen zu nennen, rechnet mit Michael Jörgensen durch den stärkeren Aufbau des Komplettradgeschäftes mit überdurchschnittlich anziehenden Umsätzen. Während NDI vor drei Jahren auch noch Eurostone-Reifen in deutschen Baumärkten angeboten hatte, sei dies heuer nicht mehr der Fall. 2004 habe NDI die letzten Eurostone-Reifen – eher widerwillig, so Jörgensen – über diesen Absatzkanal verkauft. Die Marke Eurostone wird in vielen Ländern Europas vermarktet, wobei die zentralen Märkte die Länder Dänemark, Norwegen, Schweden, Deutschland wie auch Großbritannien sind.
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