Telecom Italia bereitet Pirelli-Konzern hohen Verlust
Abschreibungen bei der Telecom Italia, an der der Pirelli-Konzern über die Holding Olimpia beteiligt ist, haben dem italienischen Unternehmen einen Nettoverlust in Höhe von 1,049 Milliarde Euro beschert: Der Wert der Telecom-Italia-Aktien hat sich seit dem Einstieg Pirellis im Jahr 2001 in etwa halbiert. Die Reifensparte verzeichnete im Geschäftsjahr 2006 hingegen einen Umsatzanstieg um 8,7 Prozent auf 3,9495 Milliarden Euro und einen Gewinnanstieg (net profit) um zehn Prozent auf 159,5 Millionen Euro.
Der Pirelli-Konzern hat in 2006 gut 4,841 Milliarden Euro Umsatz verbucht (plus 6,5 Prozent). Größte Sparte ist Pirelli Tyre, expansiv auch das zweite Kerngeschäftsfeld Pirelli RE, das mittlerweile ein Anlagevermögen in Höhe von ca. 14,5 Milliarden Euro verwaltet. Die beiden kleineren Sparten sind Broadband Solutions (Umsatz 129,4 Millionen Euro) und Ambiente (Umsatz 69 Millionen Euro), die beide Breakeven erreicht haben. Die Pirelli & C. SpA hat am 31.12.2006 insgesamt 28.617 Menschen beschäftigt nach 26.827 ein Jahr zuvor.
Davon arbeiten bei Pirelli Tyre 25.169 Personen (nach 23.673 ein Jahr zuvor). Highlights im Reifenbereich waren in 2006 die Einweihung eines Lkw-Reifenwerkes in Brasilien und die Produktionsaufnahme von Pkw-Reifen in Rumänien. Das „Consumer Business“ (Pkw- und Motorradreifen) trägt mit 2,735 Milliarden Euro 69 Prozent zum Umsatz von Pirelli Tyre bei. Im Pkw-Segment sieht sich Pirelli vor allem im High- und Ultra-High-Performance-Bereich als Marktführer in Europa und ist eigenen Angaben zufolge im Winterreifenbereich schneller gewachsen als der Markt. Für Nordamerika spricht Pirelli Tyre von einem selektiven Wachstum bei rückläufigem Markt. Bei Motorradreifen seien das Mengenwachstum und die Verbesserung des Produktmix zwar durch die höheren Rohstoffpreise beeinträchtigt worden, dennoch konnte die Profitabilität in diesem Bereich gesteigert werden.
Im Segment „Industrial business“, zu dem Lkw-Reifen und Stahlkord gehören, verzeichnete Pirelli Tyre einen Umsatzanstieg um neun Prozent auf 1,214 Milliarde Euro. Die Nachfrage sowohl nach Lkw-Reifen in Europa bzw. den Mittelmeeranrainerstaaten, dem Mittleren Osten, Südamerika und China sowie nach Stahlkord (außer Nordamerika) ist gewachsen.
Der hohe Konzernverlust hat die Führung veranlasst, keine Dividende auszuschütten. Der Verlust konnte durch den Verkauf von 38,9 Prozent der Reifensparte immerhin noch teilweise kompensiert werden. Der Verkauf von Telecom-Anteilen wird vorangetrieben, dem Chairman Marco Tronchetti Provera wurde mit Blick auf Olimpia das Mandat erteilt, alle Optionen auszuloten.
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