Neue F1-Reifenregel in der Diskussion
In der Diskussion um die Verwendung unterschiedlicher Reifenmischungen in der kommenden Saison zeichne sich ein Kompromiss ab, schreibt sport1. Die FIA habe einen Plan vorgelegt, nach dem jeder Rennstall sowohl die härtere als auch die weichere Reifenmischung von Bridgestone in jedem Rennen verwenden muss. Als Zugeständnis für die Teams soll jedoch auf die so genannte „Red-Tyre-Rule“, die es in US-Serien gibt, verzichtet werden.
Die Einführung dieser „roten Reifen“ hätte bedeutet, dass eine der Reifenmischungen rot markiert worden wäre, damit der Zuschauer sofort erkennen kann, welches Team mit welcher Taktik operiert. Dagegen seien die Rennställe Sturm gelaufen, schreibt der Informationsdienst. Niemand, vor allem nicht die Konkurrenz, sollte schon in der Startaufstellung sehen können, ob ein Fahrer mit weichen oder harten Reifen losfährt, und eventuell noch darauf reagieren.
Anstelle der bunten Pneus soll es jetzt nach dem Start eine Liste geben, die veröffentlicht, welcher Fahrer sich für welche Reifen entschieden hat. Eine ganz wichtige Information für Presse und Zuschauer, die ohne diese Hilfe vollkommen im Dunkeln tappen würden und nur anhand der Rundenzeiten raten könnten, wer welche Strategie verfolgt.
Das hätte den Sport noch weniger transparent gemacht als er ohnehin schon ist. „Je mehr man mit dem Zuschauer auf der Tribüne und vor dem Fernseher interagieren kann, desto interessanter ist es“, wird Red-Bull-Teamchef Christian Horner zitiert, der damit die Zustimmung der Rennställe andeutet. Sie könnten den Plan der FIA noch kippen.
Das Potenzial dieser Entscheidung wäre aber groß. Denn der Zwang, unabhängig von Wetter und Streckentemperaturen zwei verschiedene Mischungen verwenden zu müssen, eröffnet taktische Möglichkeiten wie während des so genannten „Reifenkriegs“ zwischen Bridgestone und Michelin. Jedoch ohne den Nachteil, dass ein Hersteller dem anderen haushoch überlegen ist.
Man erhofft sich zusätzliche Spannung, auch wenn die Teams die Taktik unter dem neuen Reglement jetzt bereits zu kennen glauben. So wird BMW-Sauber-Technikchef Willy Rampf in „auto, motor und sport“ mit folgendem Vorschlag zitiert: „Man fährt einen kurzen Turn mit den weichen Reifen, zwei lange mit den harten.“ Aber: keine Regel ohne Ausnahme. Man darf sich sicher auf einige Versuche freuen, die Konkurrenz mit einer völlig anderen Strategie zu überraschen.
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