Internationale Kfz-Hersteller steigern Pkw-Marktanteil
Die im VDIK (Verband d. Int. Kraftfahrzeughersteller) organisierten internationalen Kraftfahrzeughersteller haben in Deutschland im Jahr 2006 ihr Absatzvolumen mit einem Plus von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf den Rekordmarktanteil von 36,1 Prozent erneut gesteigert. Mit 1,24 Mio. Pkw-Neuzulassungen stieg der Absatz deutlich stärker als der Gesamtmarkt mit 3,45 Mio. Neuzulassungen (plus 3,2 Prozent). In den alten Bundesländern erreichten sie jetzt die 34-Prozent-Marke (2005: 33,2 Prozent) und in den neuen stammte bei einem Marktanteil von 50,5 Prozent (2005: 50,3 Prozent) jeder zweite neu zugelassene Pkw von einem VDIK-Mitglied.
Für 2007 prognostiziert VDIK-Präsident Volker Lange: „Im kommenden Jahr sehen wir einen verhalten rückläufigen Markt. Vor allem im 1. Quartal 2007 werden wir den Vorzieheffekt des Jahres 2006 deutlich spüren. Wir gehen aber davon aus, dass die Konjunkturentwicklung stabil genug ist, so dass im zweiten Quartal auch wieder positive Wachstumsraten aufgewiesen werden. Wir gehen mit Optimismus in das neue Jahr und halten vor diesem Hintergrund ein Jahresergebnis 2007 von 3,40 Mio. für realistisch.“
Die Erwartung einer deutlich anziehenden Privatnachfrage bei gleichzeitigen Rückgängen der Neuzulassungen im Kfz-Handel und bei Vermietungen bestätigt sich im 2. Halbjahr 2006, die privaten Neuzulassungen stiegen um 14 Prozent. Über das Gesamtjahr gesehen legte der Privatmarkt um sechs Prozent zu. Der Marktanteil der VDIK-Mitgliedsfirmen stieg im Privatmarkt mit rund 700.000 neu zugelassenen Pkw auf 43,2 Prozent.
Lange weiter: „Der Netto-Vorzieheffekt fällt mit 60.000 Einheiten höher aus als bei unserer Prognose für 2006, er ist aus unserer Sicht allerdings nicht nur von der Mehrwertsteuererhöhung, sondern auch von der Konjunkturbelebung und dementsprechend steigendem Konsum beeinflusst.“
Der im vergangenen Jahr durch die Feinstaubdiskussion verursachte Rückgang im Absatz von Diesel-Pkw setzte sich im laufenden Jahr nicht fort. Der Anteil der Dieselfahrzeuge am Gesamtabsatz stieg von 42,7 Prozent auf 44,4 Prozent, über 1,5 Mio. neue Pkw mit Diesel-Motor wurden zugelassen, dabei sind etwa 1,2 Mio. mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet.
Die Strukturen des Pkw-Marktes zeigen, dass viele Trends der Vorjahre 2006 fortgeschrieben wurden. In der Segmentbetrachtung weisen die Minis und die Geländewagen jeweils ein Plus von 17 Prozent, die Oberklasse zwölf Prozent und die Vans von 11,5 Prozent auf. Die Transporter mit Pkw-Zulassung/Wohnmobile glänzen mit einer Wachstumsrate von 36 Prozent. Bei den Minis lassen sich die Zuwächse auf neue Modelle der VDIK-Mitgliedsfirmen zurückführen. Rückgänge verzeichnen die Kompaktklasse, die Obere Mittelklasse sowie die Cabrios. Besonders erfolgreich sind die internationalen Hersteller in den Segmenten Mini, Kleinwagen, Geländewagen und Wohnmobile. In den erstgenannten Segmenten entfallen knapp 60 Prozent aller Neuzulassungen auf sie, bei den Wohnmobilen sind es sogar 75 Prozent.
Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien sind in diesem Jahr verstärkt in den Markt eingetreten. Im ablaufenden Jahr wurden rund 11.000 Fahrzeuge mit erdgasfähigen Motoren neu zugelassen, plus 40 Prozent. Rasante Zuwächse verzeichnen auch die Fahrzeuge mit für Flüssiggas optimierten Motoren. Hier wurden gut 4.000 Neuzulassungen erreicht. Über 83 Prozent dieses Marktes entfallen auf die VDIK-Mitgliedsfirmen. Betrachtet man hingegen den Bestand, liegen die Fahrzeuge mit Flüssiggasantrieb an dritter Stelle hinter Dieselantrieben. Diese hohe Zahl ergibt sich durch die starke Umrüstungsquote gebrauchter Pkw auf Flüssiggasantrieb.
Bei den Fahrzeugen mit Hybridmotoren im Sinne der Kombination Benzin/Elektro beliefen sich die Neuzulassungszahlen auf über 5.000 Einheiten (plus 50 Prozent); sie werden ausschließlich von VDIK-Mitgliedsfirmen angeboten.
Volker Lange begrüßt die Entscheidung der Bundestagsvizepräsidentin Frau Göring-Eckardt: „Wir freuen uns, dass sie sich für ein Hybrid-Fahrzeug aus dem Angebot der VDIK-Mitglieder entschieden hat. Ich wundere mich allerdings über den protektionistisch begründeten Aufschrei, den diese bewusst umweltfreundliche Entscheidung bei einigen Politikern hervorgerufen hat. Es sollte selbstverständlich sein, dass in Zeiten eines freien Welthandels auch einer deutschen Politikerin zugestanden wird, den Dienstwagen zu wählen, der für ihre Zwecke bestens geeignet ist, egal, aus welchem Land die Marke stammt.“
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