Goodyear baut Standort Fürstenwalde kontinuierlich aus
Einem Bericht der Märkische Oderzeitung zufolge werde der Wachstumskurs der deutschen Goodyear-Dunlop-Gruppe am Brandenburger Standort Fürstenwalde auch in Zukunft fortgesetzt werden. In dem früheren Pneumant-Werk arbeiten heute rund 640 Mitarbeiter, so dass der amerikanische Goodyear-Konzern in der Oder-Spree-Region zu den größten Arbeitgebern gezählt werden darf. Täglich werden in Fürstenwalde bis zu 10.000 Pkw-Reifen der Marken Goodyear, Dunlop, Fulda, Pneumant, Falken, Sava und Debica produziert, heißt es in der Zeitung. 2005 stellte das Werk an der Spree etwa 3,3 Millionen Pkw-Reifen her. In absehbarer Zeit werde die Tagesproduktion um weitere 1.000 Reifen pro Tag steigen, was eine Erweiterung der Jahresproduktion auf etwa 3,63 Millionen Einheiten entspricht.
Um die Kapazitäten entsprechend zu steigern, folgt in der kommenden Woche der erste Spatenstich. „Dass die neue Anlage in Fürstenwalde mit einem Investitionsvolumen von 20 Millionen Euro errichtet wird ist Zeugnis dafür, dass wir innerhalb der Goodyear-Dunlop-Gruppe in Deutschland anerkannt sind und demzufolge im Konzept der Gruppe eine wichtige Rolle spielen“, so der Fürstenwalder Produktionsdirektor Christian Paech gegenüber der Zeitung. Mit dem Investment sei zugleich – für die Region besonders wichtig – die Schaffung von weiteren 40 bis 50 Arbeitsplätzen verbunden.
Für das weltweite Jointventure zwischen Goodyear und Sumitomo/Dunlop sei der Traditionsstandort in Brandenburg – in der kommenden Woche jährt sich zum 100. Mal die Aufnahme der Reifenproduktion – eine feste Größe. Seit 1995 gehört das Fürstenwalder Unternehmen als 100-prozentige Tochter zur Unternehmensgruppe. Zuvor durchlebte es wie viele Industrieunternehmen der ehemaligen DDR die ersten Jahre nach der staatlichen Einheit als Fieberkurve. Lange war nicht sicher, ob der ehemalige Stammbetrieb des „Reifenkombinates Fürstenwalde“ überhaupt gesichertes Fahrwasser erreichen würde. Hohe Produktionskosten, ein veralteter Maschinenpark sowie ein zusammen gebrochenes Vertriebsnetz stimmten damals alles andere als optimistisch. Von den fünf Reifenwerken des Kombinates, die eine Jahresproduktion von sieben Millionen Einheiten aufzuweisen hatten, wurden bis auf Riesa und Fürstenwalde alle geschlossen. Von knapp 5.000 Mitarbeitern blieben dann noch 270 übrig. Dann die Wende für das Unternehmen. Seit 1995 gehört das Werk in Fürstenwalde zur deutschen Goodyear-Dunlop-Gruppe. „Wir hatten seitdem nie den Eindruck, eine verlängerte Werkbank zu sein“, so Christian Paech.
Heute mache das Werk an der Spree neben Hanau, Fulda, Philippsburg, Riesa und Wittlich – den anderen fünf Produktionsstandorten der Gruppe in Deutschland – eine gute Figur. Insgesamt arbeiten in Deutschland für den Goodyear-Dunlop-Konzern 7.500 Mitarbeiter. Diese schaffen hierzulande eine Jahresproduktion von 28 Millionen Reifen. Der Umsatz der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH mit Stammsitz in Hanau betrug dabei im Vorjahr rund 2,5 Milliarden Euro, schreibt die Zeitung.
Der Standort Fürstenwalde sei dabei eine feste Größe in punkto Zuverlässigkeit, Qualität und Innovation. „Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für das Gedeihen des Standortes ist die engagierte und hoch qualifizierte Mannschaft“, meint Produktionsdirektor Paech ein. Die Fakten sprächen für sich: 98 Prozent der Mitarbeiter seien hoch qualifiziert. Jährlich stammten 60 neue Reifengrößen aus Fürstenwalde, 15 bis 20 Prozent des Sortiments werde Jahr für Jahr erneuert.
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