Continental vor der Übernahme von VTI Technologies
Die Continental AG hat inzwischen Medienberichte bestätigt, das Automobil-Sensormodulgeschäft von VTI Technologies Oy (VTI) übernehmen zu wollen. Das finnische Unternehmen ist auf die Entwicklung mikromechanischer Beschleunigungs- und Drucksensoren spezialisiert. Vorbehaltlich der Genehmigung des Bundeskartellamts ist der Abschluss der Übernahme bereits für den 31. Oktober 2006 geplant.
Mikromechanische Sensoren und Komponenten werden in der Automobiltechnik künftig an Bedeutung gewinnen, da bei modernen Autos Fahrsicherheit und Fahrkomfort immer wichtiger werden. Nach Erteilung der Genehmigung durch das Bundeskartellamt soll das übernommene Geschäft der Sensormodule für Fahrwerksregelung in die Division Automotive Systems der Continental AG integriert werden. Die Sensormodule werden unter anderem in Fahrwerks- und Stabilitätskontrollsystemen eingesetzt, um z. B. die vertikalen Bewegungen eines Fahrzeugs zu messen. Darüber hinaus bietet die Kombination von mikromechanischen Sensorkomponenten, die VTI auch in Zukunft an Continental Automotive Systems liefern wird, mit Anwendungen und technologischem Know-how von Continental ein großes Potenzial für die Entwicklung neuer Fahrzeugsensoren, schreibt der hannoversche Automobilzulieferer.
„Die Übernahme wird erneut eine perfekte Ergänzung unserer weltweiten Aktivitäten in der Sensortechnik sein“, sagt Dr. Ralf Cramer, Leiter Geschäftsbereich Elektronische Brems- und Sicherheitssysteme und Mitglied der Geschäftsleitung von Continental Automotive Systems. „Mit den Sensormodulen ergänzen wir unsere Produktpalette – z. B. um neue Gehäuse- und Befestigungslösungen und einen erweiterten Messbereich. Außerdem halten Stabilitätssysteme zunehmend auch Einzug in Kompakt- und Kleinwagen. Mit dem neuen Sensormodulgeschäft werden wir unsere technische Position verbessern und den Markt mit den richtigen Steuerungssystemen beliefern können.“
VTI Technologies ist weltweit Marktführer bei Niedrig-G-Beschleunigungssensoren für kraftfahrzeugtechnische und medizinische Anwendungen wie z. B. Herzschrittmacher. Bewegungs- und Drucksensoren von VTI werden in der Automobilindustrie, in Sport und Wellness, medizinischen Geräten und Instrumenten sowie Handheld-PCs eingesetzt. VTI entwickelt und produziert kapazitive Sensoren auf Silikonbasis mit Hilfe der patentrechtlich geschützten 3D-MEMS (Micro Electro Mechanical System)-Technologie zur Messung von Beschleunigungen, Neigungen, Stoß- und Vibrationsbelastungen, Winkeln und Drücken.
VTI gehört dem Private-Equity-Fonds EQT III. Der Nettoumsatz von VTI belief sich 2005 auf 74,7 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigt ca. 700 Mitarbeiter. Neben dem Hauptgeschäftssitz in Finnland und einem Netzwerk aus Partnern in aller Welt ist VTI mit Marketing- und Vertriebsniederlassungen in Deutschland, den USA, Japan und China präsent. Außer dem Fertigungsstandort in Finnland betreibt VTI ein Werk in Mexiko.
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