Spionage: Forscher in Russland vor Gericht
In der russischen Stadt Nischni Nowgorod wird derzeit gegen den ehemaligen Direktor eines russischen Forschungsinstituts wegen Spionage verhandelt. Er habe versucht, so genannte Dual-Use-Technologie, die für zivile wie auch militärische Verwendungszwecke genutzt werden kann, nach Südkorea zu transportieren. Das Institute for Metals Superplasticity Problems (IMPS) habe gemeinsam mit dem Räderhersteller ASA, der zum Hankook-Konzern gehört, an dehnbaren Titanlegierungen für das Gussverfahren gearbeitet. Der 66-jährige, ehemalige Institutsdirektor wird nun beschuldigt, eine umfangreiche Dokumentation der Forschungsergebnisse – russische Medien schreiben von 500 Seiten plus einige CD-ROMs – mittels „einer südkoreanischen Delegation“ außer Landes geschafft haben zu wollen. Es wurde nicht bekannt, wer der mögliche Abnehmer der „vertraulichen Daten“ gewesen sein könnte. Der russische Geheimdienst FSB ist der Ansicht, dass die entsprechenden Daten auch in der Raketen- und Waffenfertigung genutzt werden können. Dem Beschuldigten drohen zehn Jahre Haft; mit einem Urteil wird in einer Woche gerechnet.
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