Elektronikgeschäft von Motorola kann an Conti gehen
Die Continental AG hat von der EU-Kommission die Genehmigung zur Übernahme des Automobilelektronikgeschäfts von Motorola, Inc. (NYSE: MOT) erhalten. Die EU-Kommission gab heute in Brüssel ihre Genehmigung der Transaktion bekannt. In den Vereinigten Staaten war eine Genehmigung von den Kartellbehörden bereits erteilt worden.
Die Transaktion umfasst Motorolas Geschäftsbereiche Fahrwerksteuerung und Antrieb, Sensorik und Komfortelektronik sowie das Telematikgeschäft. Die Integration des erworbenen Automobilelektronikgeschäfts mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro in die Division Automotive Systems mit einem Umsatz von 5,2 Milliarden Euro (2005) wird unmittelbar nach Abschluss der Transaktion beginnen. Diese wird vermutlich im Juli 2006 stattfinden.
Durch die Transaktion erweitern sich das Produktportfolio und die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten von Continental in den Bereichen Komfort- und Sensorelektronik sowie Fahrwerk und Antrieb erheblich. Darüber hinaus wird das Produktportfolio von Continental um die neue Technologie Telematik ergänzt. Die Position des Unternehmens als Anbieter im Bereich aktiver und passiver Fahrzeugsicherheit verbessert sich dadurch weiter und ermöglicht dem Konzern die Intensivierung und Erweiterung der Integration technischer Systeme zur Vermeidung von Kollisionen mit solchen Sicherheitssystemen, die Fahrzeuginsassen nach einem Aufprall schützen und Notruffunktionen bieten.
„Das Automobilelektronikgeschäft von Motorola passt perfekt zu unserer Strategie, unseren Kunden technisch anspruchsvolle Sicherheitssysteme anzubieten“, erklärte Continentals Vorstandsvorsitzender Manfred Wennemer. „Dieser strategische Schritt wird uns im Bereich Automobilelektronik ein großes Stück voranbringen und uns den Zugang zum Gebiet der Telematik öffnen. Zudem wird das erfolgreiche Team von weltweit mehr als 80.000 hoch qualifizierten Continental-Mitarbeitern um rund 4.500 überaus motivierte und innovative Mitarbeiter erweitert.“
Das Automobilelektronikgeschäft von Motorola gehörte zu dessen Bereich „Networks and Enterprise“. Diese Sparte verfügt über Produktionseinrichtungen und Entwicklungszentren in Nordamerika, Japan, China, Mexiko, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. „In der Automobilindustrie gibt es unserer Auffassung nach gegenwärtig drei große Wachstumsbereiche: Hybridantriebe, Fahrerassistenzsysteme – und Telematik“, sagte Dr. Karl-Thomas Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Continental Automotive Systems. „Da umfassende Fahrzeugsicherheit und das Verkehrsmanagement für die globale Mobilität zunehmend kritische Faktoren werden, hat Continental seiner Angebotspalette eine für die Zukunft wichtige Komponente hinzugefügt. Wir sehen in der Einbindung der Telematik in die integrierte digitale Kommunikation von Fahrzeug-zu-Fahrzeug und Fahrzeug-zu-Infrastruktur großes Potenzial. Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Chancen“, erklärte er. „Wir passen wirklich perfekt zusammen. Die Integration des Automobilelektronikgeschäfts von Motorola wird den Gesamtumsatz der Division Automotive Systems in Nordamerika verdoppeln“, ergänzte Neumann. „Außerdem stärkt der Zukauf unsere Position in den Bereichen intelligente Sicherheitssysteme, Hybridelektronik, Antrieb- und Fahrwerksteuerung sowie Komfortelektronik.“
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