Wissen und Tun – das sind zwei Paar Schuh
Marketingexperten reden gerne von der so genannten „kognitiven Dissonanz“. Dieses Phänomen beschreibt Situationen, in denen Menschen – wider besseren Wissens – das Falsche tun. Auf ein besonders prägnantes Beispiel weist der Reifenhersteller Fulda seit Jahren hin: Autofahrer bestätigen in Umfragen immer wieder, wie wichtig ihnen Reifen für die eigene Sicherheit sind; gleichzeitig sind sie aber mit immer älteren und immer abgefahreneren Reifen unterwegs. Im Rahmen des Fulda-Laser-Checks jedenfalls, der in diesem Jahr gemeinsam mit point S zum zwölften Mal veranstaltet wird, wendet sich der Reifenhersteller weiterhin gegen die Unsitte, Reifen bis auf die letzte Rille runterzufahren. Und gleichzeitig wird für den Reifenfachhandel ein deutschlandweites, brauchbares Kundenzuführungsprogramm durchgeführt.
Zur Auftaktveranstaltung der diesjährigen Laser-Check-Aktion lud der Reifenhersteller Partner und Medien nach Fulda zu Reifen Simon (Schlüchtern). Der point-S-Betrieb mit seinen zehn Standorten in Hessen und Thüringen hat sich während der vergangenen 40 Jahre seit der Gründung von einem Dreimann-Unternehmen zu einem Vollsortimenter entwickelt, der über 120 Menschen Arbeit bietet. Firmengründer Leonhard Simon kann die Ergebnisse aus den jährlichen Reifen-Check-Aktionen nur bestätigen. Auch an seinen Standorten bekommen die Monteure immer ältere und abgefahrenere Reifen zu Gesicht, so der Unternehmer. Auch der Fuldaer Niederlassungsleiter Jürgen Kühne unterstützt die Zielsetzung der Aktion, die in diesem Jahr exklusiv in Zusammenarbeit mit point S stattfindet.
Beim Austausch der Reifen lassen sich deutsche Autofahrer zunehmend mehr Zeit, so das Urteil von Michael K. Kuhn. Von zwölf Prozent (2000) auf 16 Prozent in 2005 stieg die Anzahl der Fahrzeuge, die mit einem Restprofil von weniger als 3,5 Millimetern im Straßenverkehr unterwegs sind, so der Geschäftsführer der Fulda Reifen GmbH & Co. KG. Darüber hinaus fahre jeder fünfte Autofahrer auch im Sommer seine Winterreifen durch und nehme dabei einen bis zu zehn Prozent höheren Reifenverschleiß in Kauf, meint der Reifenhersteller. Dies seien die Ergebnisse der Reifensicherheitstour, die Fulda im vergangenen Jahr in Kooperation mit dem AvD, der GTÜ und der Einkaufsgemeinschaft Freier Reifenhändler (EFR) bundesweit durchgeführt hatte.
Auch Institutionen wie der TÜV, die GTÜ oder die Dekra bestätigen auf Grundlage zahlreicher Untersuchungen die als bedenklich einzustufenden Erkenntnisse aus der bundesweiten Laser-Check-Aktion. Zwar schreibt der Gesetzgeber lediglich ein Restprofil von 1,6 Millimetern vor – diese Minimalanforderung biete allerdings keinerlei Sicherheitsreserven für Fahrer und Mitfahrer. Denn unterhalb eines Restprofils von drei Millimetern verlängere sich der Bremsweg deutlich, das Brems- und Aquaplaningverhalten verändert sich mit jedem Zehntelmillimeter, den der Reifen bis zur Grenzmarke von 1,6 Millimetern abgefahren wird, erläutert Marketingleiter Helge Jost im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG. Mit der gesetzlich vorgeschriebenen Profiltiefe verfüge der Reifen nur noch über eine Wasserverdrängung von 15 Prozent.
Neu sei indes die Situation, dass viele Autofahrer ganz auf eine Umbereifung auf Sommerreifen verzichten und ihre Winterreifen auch in der warmen Jahreszeit durchfahren. Dies lasse sich mitunter nicht zuletzt auf die fälschliche Annahme zurückführen, mit dem Verzicht auf die Ummontage Kosten einsparen zu können. Umgekehrt empfehlen die Experten nachdrücklich, die Umrüstung auf Winterreifen aus Gründen der persönlichen Sicherheit rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit durchzuführen und den Zustand der Fahrzeugbereifung regelmäßig zu kontrollieren. Ein weiterer Grund für dieses Verhalten dürfte auch sein, dass Autofahrer ihre Winterprofile einfach herunterfahren in dem Wissen, diese in der kommenden Wintersaison ansonsten sowieso nicht wieder aufzuziehen.
Um das Bewusstsein des Verbrauchers für mögliche Risiken durch eine unzureichende Bereifung zu sensibilisieren und damit die Verkehrssicherheit grundlegend zu fördern, hat Fulda bereits 1995 die Initiative Laser-Check-Aktion ins Leben gerufen. Heute sind es bereits mehr als zehn Millionen Fahrzeuge, deren Reifen Fulda auf ihre Profiltiefe hin überprüft hat. Marketingleiter Jost ist vom Nutzen dieses besonderen Sicherheitsbeitrags überzeugt und sieht viele Parallelen zur jahrzehntelangen erfolgreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Hauses Fulda: „Die Verkehrssicherheit benötigt, wie die Markenentwicklung, Kontinuität über viele Jahre und ein hohes Engagement.“
Die Fulda Reifen setzt daher fest auf die Zusammenarbeit mit dem qualifizierten Reifenfachhandel. Darüber hinaus weiß der Reifenhersteller nicht nur mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) einen starken Kooperationspartner an seiner Seite; seit vielen Jahren verbindet Fulda auch eine erfolgreiche Partnerschaft mit Ex-Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck, der als Schirmherr und Förderer der Laser-Check-Initiative seine Erfahrung aus dem Motorsport und sein fachliches Know-how in die Umsetzung des Konzepts einbringt. So hat Fulda-Markenbotschafter „Striezel“ Stuck persönlich die drei Einsatzteams geschult und zu kompetenten Ansprechpartnern in Sachen Reifensicherheit ausgebildet. Nach nunmehr elf Jahren gemeinsamer Arbeit im Dienst der Verkehrssicherheit steht er heute noch immer mit Überzeugung hinter der Idee der weltweit einzigartigen Präventivaktion, die auch bereits mehrere Marketing- und PR-Awards erhalten hat: „Jede Maßnahme, die das Bewusstsein für die eigene Sicherheit und den Schutz anderer Verkehrsteilnehmer beim Autofahren unterstützt, ist es wert, vorangebracht zu werden,“ so Stuck.
Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt steht das patentierte elektronische Profiltiefenmessverfahren von Fulda im Rahmen der regelmäßig durchgeführten Laser-Check-Touren im Einsatz und habe sich längst als unverzichtbarer Bestandteil der Bemühungen um Sicherheit im Straßenverkehr etabliert, so Marketingleiter Jost weiter. Im übrigen bietet Fulda die einfach zu bedienenden Geräte, die „Pkw-Profilometer“ genannt werden, zur elektronischen Profiltiefenmessung auch zum Kauf bzw. zum Verleih an.
Nach wie vor gebe es keine schnellere und effizientere Lösung, um auf unkomplizierte Weise große Gruppen von Autofahrern über den Zustand ihrer Reifen zu informieren. Als international anerkannte und vielfach prämierte Maßnahme wird der Fulda-Laser-Check heute weltweit eingesetzt – neben Europa auch in den USA, in Kanada und Brasilien.
Im vergangenen Jahr feierte die Sicherheitstour aber vor allem in Deutschland erneut große Erfolge. Bei über 50 Einsatzterminen bundesweit wurden bis zu 120 Messungen pro Prüferin und Tag vorgenommen. Helge Jost rechnet damit, dass zum Ende der diesjährigen Aktion etwa 80.000 Reifen getestet sein werden. Die durchweg positive Resonanz der Autofahrer wurde dabei nicht nur aus Initiatorensicht als Bestätigung für eine gelungene Aktion gewertet. „Auch und gerade die Fulda-Handelspartner profitierten nachhaltig von der Gelegenheit, im persönlichen Gespräch Erstkontakte zu knüpfen, Termine zu vereinbaren und Direktverkäufe abzuwickeln. Als exklusive Verkaufsförderungsmaßnahme konnte die Fulda-Laser-Check-Tour den Bekanntheitsgrad der teilnehmenden Fachhändler somit deutlich verbessern und gleichzeitig das Thema Verkehrssicherheit ins Bewusstsein der Autofahrer rücken“, so der Reifenhersteller.
Für Reifenhersteller Fulda Grund genug, das vielfach ausgezeichnete Konzept auch künftig in den Dienst von Handel und Autofahrer zu stellen. In Kooperation mit dem AvD und rund 50 point-S-Handelspartnern werden bis Ende Juli bundesweit wieder zahlreiche Aktionen stattfinden. Dabei sind die Testteams in den Städten des jeweiligen point-S-Partners unterwegs, testen die Profiltiefen von geparkten Fahrzeugen vor Einkaufszentren und hinterlassen den Testbericht hinter dem Scheibenwischer des getesteten Fahrzeugs. Dabei wird selbstverständlich die Anschrift des beteiligten point-S-Händlers, dessen Telefonnummer sowie die Gelegenheit übermittelt, einen Preis zu gewinnen. Fulda kooperiert bei dieser nun bereits zum zwölften Mal stattfindenden Aktion oft mit wechselnden Key-Account-Kunden als Partnern. Die Partner erhalten gleichzeitig Unterstützung für eine adäquate Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld zur Aktion. So werde in der Regel ein Werbekostenzuschuss für Anzeigen in lokalen Tageszeitungen gewährt, erklärt der Marketingleiter. Auch erarbeite man gemeinsam Pressemitteilungen, die an die lokalen Redaktionen versandt werden.
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