Continental-Initiative „Global Engineering Excellence“
Universitäten mit den höchsten Ansprüchen in der Ausbildung von Ingenieuren müssen ihre Internationalisierung massiv vorantreiben, wollen sie mit der immer größeren Dynamik der wirtschaftlichen Globalisierung Schritt halten und der stetig steigenden Komplexität anspruchsvollerer weltweiter Wertschöpfungsketten Rechnung tragen. Das ist ein erstes Zwischenergebnis der ersten umfassenden Studie zur Zukunft des Ingenieurausbildung, die acht renommierte internationale Spitzenuniversitäten im Rahmen der Initiative „Global Engineering Excellence“ (GEE) auf Anregung der Continental AG derzeit erstellen.
Der internationale Automobilzulieferer hat in enger Kooperation mit den Top-Universitäten im November vergangenen Jahres die Initiative „Global Engineering Excellence“ gestartet, um Perspektiven und gesellschaftliche Position von Ingenieuren, aber auch ihre Ausbildung und ihren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften zu untersuchen und Rückschlüsse zu ziehen. Auf dem jüngsten Arbeitstreffen der Studienteilnehmer am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston wurden erste Daten der Studie diskutiert. Auf einem zweiten Projekttreffen an der Tsinghua Universität in Beijing Ende Juni sollen dann konkrete Forderungen formuliert werden. Die vollständigen Ergebnisse werden im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung mit Vertretern aller beteiligten Universitäten sowie hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft am 9. und 10. November in Frankfurt vorgestellt.
Aus den bereits zusammengetragenen Teil-Ergebnissen lässt sich eine enge Verzahnung zwischen der fortschreitenden wirtschaftlichen Globalisierung mit den sich daraus ergebenden, veränderten Anforderungen der Ingenieurausbildung erkennen. Demnach ist in einer globalen Gesellschaft, in der sich Wertschöpfungsketten und Vertriebswege permanent erweitern und verändern, auch eine stärkere Vernetzung der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen unabdingbar, lautet die einheitliche Schlussfolgerung der beteiligten Professoren.
„Die Entwicklungen in einer global vernetzten Wirtschaft müssen sich in den Ausbildungskonzepten der Universitäten widerspiegeln“ sagte Prof. Bernd Widdig vom MIT in Massachusetts. „Es ist eine enge Abstimmung und intensivere Zusammenarbeit der ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fachrichtungen notwendig – und zwar weltweit“, fordert er. „Das Ziel kann nur eine global ausgerichtete Ingenieurausbildung sein“, resümiert auch Prof. Reiner Anderl von der federführenden Technischen Universität (TU) Darmstadt.
Bei der Realisierung dieses Ziels sieht das Forschungsteam die Verantwortung bei den Universitäten selber, den Unternehmen und nicht zuletzt bei den bildungspolitischen Organen der jeweiligen Staaten. Handlungsempfehlungen und Forderungen sollen am 10. November im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz in Frankfurt vorgestellt werden.
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