Der schlechte Tausch des Wolfgang Ziebart
Der ihm im Vorjahr angebotene Infineon-Chefposten sei eine unwiderstehliche Versuchung gewesen, begründet der einstige Chef des Automotive-Arms der Continental AG, Wolfgang Ziebart, gegenüber der Tageszeitung Die Welt seinen Wechsel nach München. Ziebart sieht sich gezwungen Teilbereiche, die für rund 40 Prozent des Konzernumsatzes stehen, verkaufen zu müssen, will aber partout von einer Zerschlagung des Chipherstellers nichts wissen. Für das soeben zu Ende gegangene Geschäftsjahr hat er einen Verlust von 312 Millionen Euro einzugestehen. Im Jahr zuvor lag der Gewinn bei gerade mal 61 Millionen Euro. Dies und äußerst unangenehme Praktiken eines erst verhafteten und dann geschassten Vorstandskollegen, der sich Bares von Geschäftspartnern per Couvert aushändigen ließ, dürften die Freude an der Versuchung in Grenzen halten und die Erkenntnis reifen lassen, mit dem Wechsel von Continental zu Infineon wohl ein Pferd gegen einen Esel getauscht zu haben.
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