Anwenderkreis der „fa/r“-Runderneuerungssoftware wächst
Zusammen mit Kraiburg Austria hat die 1990 gegründete PC-Soft GmbH aus Senftenberg (Lausitz) jüngst ein Projekt bei einem der größten norddeutschen Runderneuerer zum Abschluss gebracht: Nach der Auftragsvergabe im März diesen Jahres und der Realisierung kundenspezifischer Anpassungen ist seit Mitte Juni die von PC-Soft entwickelte Software „fa/r“ zur Produktionssteuerung in der Runderneuerung bei Reifen Günther im Einsatz. Das Programm unterstützt dabei die komplette Produktion runderneuerter Nutzfahrzeugreifen sowohl im Kalt- als auch Heißrunderneuerungsverfahren bei den Norddeutschen. Und genau hierin lag laut PC-Soft die besondere Herausforderung des Projektes, denn ursprünglich wurde die Software vor allem in der Kaltrunderneuerung eingesetzt. Nunmehr ist „fa/r“ allerdings in der Lage, auch einen Mix- oder reinen Heißerneuerungsbetrieb zu steuern. „Seit dem Markteintritt 1997 haben wir unsere Runderneuerungssoftware ‚fa/r’ als eine echte Branchenlösung platziert und einen Stamm internationaler, erfolgreicher Kunden aufgebaut. Mit der vollständigen Integration des Heißerneuerungsprozesses bei Reifen Günther wurde die Funktionalität wiederum komplettiert“, meint Jörg Arloth, Key Account Manager „fa/r“ bei der PC-Soft GmbH.
Das 1947 gegründete Reifenhandels- und Runderneuerungsunternehmen Reifen Günther, das heute 20 Reifenservicebetriebe und zwei Runderneuerungswerke im nordwestdeutschen Raum betreibt, gehört zu den mittlerweile insgesamt elf Partnern Kraiburgs in Deutschland, welche die unter der Bezeichnung „Kraiburg plus“ angebotene Premiumlinie der Österreicher an Mischungen und Laufstreifen bei ihren Produkten einsetzen. Bezogen auf den mit runderneuerten Reifen erzielten Umsatz liegt die Verteilung zwischen Heiß- und Kaltrunderneuerung bei Günther in etwa bei einem Verhältnis von rund 80 zu 20 Prozent. Spezialisiert hat man dabei vor allem auf den Fernverkehr und hier speziell auf den Bereich der Trailerreifen beispielsweise der Dimensionen 385/65 R22.5 und 385/55 R22.5. „Kraiburg entwickelt und vermarktet die Premiumlinie ‚Kraiburg plus’ ausschließlich mit autorisierten Partnern. In Deutschland sind dies neben Reifen Günther weitere zehn Runderneuerungsbetriebe, die exklusiv die Hochleistungsreifen ‚Kraiburg plus’ produzieren. Bestandteil dieses Premiumkonzeptes von Kraiburg ist auch die Unterstützung der Partner in betriebswirtschaftlichen und technischen Angelegenheiten, zum Beispiel aktuell die Integration der Runderneuerungssoftware ‚fa/r’ der PC-Soft GmbH bei Reifen Günther“, erklärt Thorsten Schmidt, Geschäftsleitung Kraiburg Austria. Denn Runderneuerung sei eben nicht gleich Runderneuerung.
„Transportunternehmen sehen sich einem enormen Wettbewerbs- und Kostendruck ausgesetzt. Um profitabel zu bleiben, muss mit jedem Cent gerechnet werden. Zur Kostensenkung bieten wir mit unseren runderneuerten Reifen ein besonders wirtschaftliches Reifenkonzept mit Qualitätsgarantie an. Eine umfassende Qualitätssicherung sorgt dafür, dass die Kunden – ausschließlich Endverbraucher wie Spediteure und Transporteure – nicht enttäuscht werden“, hebt auch Lothar Günther, Geschäftsführer der Reifen Günther GmbH & Co. KG, den dahinter stehenden Qualitätsgedanken hervor. Jeder bei Günther runderneuerte Reifen wird daher einer optischen und technischen Endkontrolle unterzogen. Dazu gehört auch das Durchlaufen einer Shearographieanlage, in der die Reifen mit Ultraschall geprüft werden. Im Bedarfsfall werden die Pneus auch einer Druckprüfung unterzogen. Höchste Qualität, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sind die Prämissen von Günther. Deshalb arbeitet man nach eigenen Angaben ständig daran, alle Betriebsprozesse kontinuierlich ökologisch und ökonomisch zu optimieren sowie stetig zu modernisieren.
Diesem Konzept will Reifen Günther auch in Zukunft treu bleiben. Dazu gehöre auch, sich den immer weiter steigenden Anforderungen des Marktes und Ansprüchen der Kunden – beispielhaft genannt werden neben einer hohen Produktqualität auch marktgerechte Preise sowie schnelle und termingerechte Lieferungen – zu stellen. Zudem gelte es, sich möglichst flexibel auf die Veränderungen der Kundenwünsche einstellen zu können. „Sich diesen Anforderungen zu stellen mit dem Ziel, Marktanteile zu sichern oder auszubauen, erfordert ganzheitliche Systemlösungen. Das hat auch Reifen Günther erkannt und sich für ‚fa/r’ entschieden“, sieht die PC-Soft GmbH als Grund dafür, warum die Norddeutschen seit Kurzem auf diese Software setzen. Denn zusätzlich zu modernen Maschinen, hochwertigen Ausgangsmaterialien, einer optimierten Prozessorganisation sowie motivierten und geschulten Mitarbeitern wird der Einsatz von „fa/r“ als ein weiterer wichtiger Stützpfeiler des Betriebes gesehen.
Das Programm soll Reifen Günther bei der effektiven Organisation und Steuerung der Produktion unterstützen sowie über die Bereitstellung aktueller Prozessdaten die Transparenz der Produktion sichern. Neben der Integration der Heißrunderneuerung – unter Verwendung eines neuen tragbaren Erfassungsgerätes für den Bereich der Heizpressen – sowie der Einbindung der wichtigsten am Runderneuerungsprozess beteiligten Arbeitsstationen, stellte nach Aussagen der Softwareentwickler die Integration der vorhandenen automatischen Maschinen eine weitere Herausforderung dar. Im Rahmen dieses Projektes wurden neben der SDS-Shearographie die beiden Matteuzzi-Raumaschinen RAS90-DC4 mit ihrem aktuellen Firmware-Release in das System eingebunden, um auf diesem Wege der Automatisierungsgrad der Produktion weiter zu steigern. „Die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Produktes, basierend auf den Anforderungen und Ideen unserer Kunden bildet die Grundlage dafür, dass ‚fa/r’ auch in Zukunft ein leistungsfähiges Werkzeug zur Steuerung und Optimierung moderner Runderneuerungsbetriebe und als Bestandteil von Systemlösungen nicht mehr wegzudenken sein wird“, sagt Jörg Arloth.
Der automatische Datenaustausch soll dabei helfen, Bearbeiterfehler zu vermeiden. Gleichzeitig – so PC-Soft – könne das Bedienpersonal flexibler eingesetzt werden, und es werde nicht zuletzt Zeit gespart. Neben der Standardfunktionalität „Senden des Rauprogrammes nach Identifizierung des Reifens mittels Barcode und Rückübermittlung von Rauumfang und -breite“ liefert die neue Schnittstelle demnach nun auch die Nettobearbeitungszeit. Diese Nettoarbeitszeiten werden im Prozessdatenrekorder – einem neuen Modul von „fa/r“ – weiterverarbeitet, sodass unter anderem die Gesamtbearbeitungszeit eines Reifen ermittelt werden kann. „Die Runderneuerungssoftware liefert von jeder angebundenen Station reale Prozessdaten über einen frei wählbaren Zeitraum wie z.B. Bearbeitungs- und Vorbereitungszeiten, Ausschussquoten, Pflasterverbrauch und unterstützt damit Prozessanalysen, ergo die Optimierung des Runderneuerungsprozesses“, sagen die Senftenberger. Fragen nach der Auslastung der Mitarbeiter an einzelnen Stationen, der Effektivität von automatischen Maschinen und das Erkennen von Engpässen und Schwachstellen in der Produktion könnten daher mithilfe von „fa/r“ beantwortet werden.
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