Protest zur Conti-Hauptversammlung in Hannover
Vor der heutigen Hauptversammlung der Continental haben mehrere hundert Beschäftigte gegen einen Stellenabbau bei dem Autozulieferer und Reifenhersteller protestiert, schreibt das Handelsblatt. Der IG-Metall-Bezirkschef für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Hartmut Meine, sagte auf der Kundgebung: „Conti geht es so gut wie nie zuvor, trotzdem müssen die Arbeitnehmer bluten.“
Meines Kollege von der IG Bergbau-Chemie-Energie, Peter Wind, kritisierte: „Rekordzahlen und Rekordfrust – das passt nicht zusammen. Trotz hervorragender Zahlen steigt der Druck auf die Arbeitnehmer.“ Der Vorstand verlange zunehmend Zugeständnisse von den Arbeitnehmern – bis dahin, unterhalb des vereinbarten Tarifniveaus zu arbeiten – und baue gleichzeitig Arbeitsplätze ab, so die Zeitung weiter. Die Gewerkschaften fürchten, dass Conti in diesem Jahr konzernweit bis zu 3.000 Stellen in Deutschland streicht. Allein bei dem im vergangenen Jahr übernommenen Konkurrenten Phoenix in Hamburg plant Conti den Abbau von 850 Arbeitsplätzen. Bei Conti sind weltweit 81.000 Menschen beschäftigt, davon rund 30.000 in Deutschland.
Vorstandschef Manfred Wennemer kommentierte die Proteste am Rande der Hauptversammlung mit den Worten: „Wir wollen nie Arbeitsplätze abbauen, aber wir tun das, was notwendig ist.“ In seiner Rede vor den Aktionären sagte Wennemer, Conti habe Phoenix nicht gekauft, um den Konkurrenten zu zerschlagen oder möglichst viele Arbeitsplätze abzubauen. „Wir haben Phoenix gekauft, weil dies strategisch sowohl für unsere Division ContiTech als auch Phoenix im weltweiten Wettbewerb absolut Sinn macht.“ Phoenix ist in die Sparte ContiTech eingegliedert.
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