Goodyear-Quartalszahlen besser als erwartet
Nachdem der Goodyear-Konzern in den Jahren 2001 bis 2003 Verluste von insgesamt mehr als zwei Milliarden US-Dollar hatte hinnehmen müssen und im letzten Jahr die Kehrtwende eingeleitet hatte, meldet sich das Unternehmen mit Zahlen für das erste Quartal 2005 zurück, die die Erwartungen von Analysten im positiven Sinne übertreffen: Goodyear hat in den ersten drei Monaten diesen Jahres 4,77 Milliarden Dollar (plus elf Prozent verglichen mit 2004) umgesetzt und 68 Millionen Dollar (net income) entsprechend 35 Dollar-Cents je Aktie verdient nach einem Verlust im entsprechenden Vorjahreszeitraum von 78 Millionen Dollar oder 45 Dollar-Cents je Aktie.
Um 119 Millionen höhere Rohstoffkosten als noch vor Jahresfrist konnte Goodyear durch erfolgreich durchgeführte Preissteigerungen und einen verbesserten Produktmix überkompensieren. Außerdem hat das Unternehmen von Januar bis März 55,9 Millionen Reifen und damit 200.000 mehr als im Vorjahr verkauft. Bei der Vorlage der Zahlen hat Goodyears Chairman, Präsident und CEO Robert J. Keegan allerdings davor gewarnt, die jetzt vorgelegten positiven Ergebnisse auf das Gesamtjahr hochzurechnen, erwartet aber, dass sie besser seien als 2004. In 2004 hatte Goodyear 18,4 Milliarden Dollar umgesetzt, 114,8 Millionen Dollar verdient und damit nach vier Verlustjahren den Weg zurück zu schwarzen Zahlen gefunden.
Vor allem für die Geschäftseinheit North American Tire, bislang das Sorgenkind im Konzern, konnten wesentlich verbesserte Zahlen vorgelegt werden: So konnte der Absatz um 600.000 Einheiten auf 25,4 Millionen gesteigert werden, was sich in zehn Prozent höheren Umsätzen entsprechend 2,138 Milliarden US-Dollar widerspiegelt. Hatte die Sparte im ersten Quartal 2004 noch einen Verlust von 24 Millionen US-Dollar ausgewiesen, so trägt sie jetzt mit elf Millionen Dollar zum Gewinn bei. Hinzuweisen ist auch darauf, dass seit dem 1. Januar die vorher separat geführte Sparte „Chemical Business“ dem nordamerikanischen Reifengeschäft zugerechnet wird. Die positive Entwicklung dieser Geschäftseinheit beruht auch darauf, dass kürzlich mit dem weiterentwickelten Wrangler und dem Fortura für SUVs und Pick-ups Produkte eingeführt worden sind, die sich ebenso sehr gut verkaufen wie die bereits in 2004 eingeführte neue Reifenlinie Assurance. Im nordamerikanischen Ersatzmarkt hat Goodyear die Verkäufe um 7,9 Prozent gesteigert, im Erstausrüstungsgeschäft in Nordamerika und in der Geschäftseinheit „European Union“ ein Minus von 8,7 Prozent erlitten.
Laut Keegan wird das verbesserte Ergebnis des ersten Quartals 2005 von den vier Reifen-Geschäftseinheiten European Union, Nordamerika, Lateinamerika und Asien/Pazifik getragen. Die Herausforderungen für 2005 werden die gestiegenen Ölpreise und die Produktionskürzungen bei nordamerikanischen Automobilherstellern sein.
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