Bridgestone Europe setzte in 2004 2,3 Milliarden Euro um
Die Geschäftsstrategie von Bridgestone Europe (BSEU), die vor allem auf die Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Umsätze in Europa abzielt, beginnt sich auszuzahlen. In den vergangenen acht Jahren wuchs der ungestützte Bekanntheitsgrad in den fünf wichtigsten europäischen Ländern zwischen 300 und 500 Prozent. Ferner stiegen die Umsätze in 2004 um acht Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gegenüber 2003.
Bridgestone Europe beschäftigt in Europa 10.130 Mitarbeiter in 17 nationalen Vertriebsunternehmen, sechs Produktionsstätten (Frankreich, Italien, Polen und Spanien) mit jeweils eigenem Logistikzentrum, einem großen Forschungs-, Entwicklungs- und Testzentrum in Italien, einem Distribution Center Europe (BSLE) inZeebrugge (Belgien), die europäische Unternehmenszentrale ist in Brüssel; BSEU hält 18,9 Prozent an der finnischen Nokian Tyres PLC.
Die Geschäftsstrategie wird seit 2003 von der Bridgestone Corporation mit einem Finanzpaket von 400 Millionen Euro gestützt, das zur Verbesserung von Produktion, Forschung und Entwicklung sowie der Infrastruktur, Distribution und Verkaufsorganisation eingesetzt wird. Wichtiger Teil dieser Strategie ist die Konzentration auf hochwertige Premiumprodukte. Bridgestone konnte in einem Markt mit stark wachsendem Hochleistungssegment seine Anteile durch das Angebot von Highend-Produkten erheblich ausbauen. Nach Einführung der Potenza RE050-Sportserie und der Turanza ER300-Premium-Tourenserie machen die Leistungs- und Hochleistungsreifen inzwischen mehr als 40 Prozent des gesamten Pkw-Reifenumsatzes von Bridgestone in Europa aus.
Mit dieser Strategie konnte Bridgestone darüber hinaus auch seinen Anteil am Erstausrüstungsmarkt besonders im Segment der Mittelklasse- und Luxusfahrzeuge erheblich steigern. Auch das Geschäft im Lkw- und Busmarkt wuchs 2004 beträchtlich und bescherte der Marke mittlerweile nach eigenen Aussagen den zweiten Platz auf dem Ersatzmarkt in Europa.
Um diesen hohen Bedarf decken zu können, hat Bridgestone erhebliche Summen in die europäischen Produktionsstätten investiert. So wurde die Kapazität im polnischen Werk in Poznan von 10.000 auf 23.000 Reifen pro Tag gesteigert, das Lkw- und Busreifenwerk im spanischen Bilbao soll bis Ende 2005 zwischen 3.500 und 4.500 Reifen pro Tag liefern.
Verbesserte Logistikkette im erweiterten Europa
Bridgestone verlässt sich aber nicht nur auf höhere Produktionskapazitäten, um den Bedarf zu decken. Da auch immer mehr Fahrzeuge in den asiatischen Schwellenländern zugelassen werden, gerät die gesamte Reifenindustrie immer mehr in Zugzwang, weltweit zu operieren. Bridgestone sieht einen Schlüssel zum Erfolg auch in der Verfügbarkeit der Produkte und arbeitet daher mit intelligenter Lagerbevorratung. Aus diesem Grund enthält der neue Geschäftsplan das Ziel, das gesamte europäische Liefersystem in den nächsten vier Jahren zu verschlanken.
Anstatt Lagerhaltung und Auslieferung nach einzelnen Ländern zu staffeln, wird die gesamte Lagerlogistik in Europa künftig zentral verwaltet und gesteuert. Dabei übernehmen drei strategisch günstig verteilte Logistikzentren die Steuerung des rationalisierten Netzwerks an regionalen Verteilerzentren. Dieses zweistufige Modell erlaubt verzögerte Lagerströme und sorgt für höhere Flexibilität beim Warenumschlag, was zur Kostensenkung und größeren Kundenzufriedenheit beiträgt. Bridgestone hat sich als Ziel eine 96-prozentige Bedarfsdeckung in 24 Stunden gesetzt.
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