120 Teilnehmer bei der Com4Tires-Frühjahrstagung
Rund 120 Gäste konnte Gundlach-Geschäftsführer Gebhard Jansen zur Com4Tires-Frühjahrstagung in Hürth begrüßen. Die von dem Raubacher Großhandelsunternehmen geführte Reifenhandelskooperation ist mittlerweile auf immerhin 100 Partnerbetriebe angewachsen. „Ohne Sie und Euch wäre es nicht möglich gewesen, das auf die Beine zu stellen, was Com4Tires heute im Markt ist: eine moderne und unabhängige Kooperation mit einer Vielzahl an Leistungsbausteinen für den einzelnen Partner“, bedankte sich Jansen ausdrücklich für die Treue der „Männer der ersten Stunde“, die seit 2002 bei Com4Tires mit dabei sind.
Um den Kunden auch in Zukunft mehr Nutzen bieten zu können als der Wettbewerb und dem „immer wieder bejammerten Preiskampf im Reifenfachhandel mit den geeigneten Argumenten und mehr Leistung“ zu begegnen, zogen sich die Stichworte Qualität und Qualifizierung wie ein roter Faden durch die Frühjahrstagung: Qualität der einzelnen Com4Tires-Standorte, was Dienstleistung und marktgerechte Preise betrifft, sowie die Qualifikation der Betriebe durch Schulungen der Mitarbeiter sowohl im technischen als auch im verkäuferischen Bereich.
Marketingleiter Klaus D. Deussing gab einen Überblick über Neuigkeiten und Veränderungen in der Konzeptzentrale, die den Partnern in Bezug auf strategische und planerische Elemente künftig noch mehr helfen will, damit diese mehr Freiraum für den eigentlichen Verkauf gewinnen. Aus diesem Grund wurde auch der Außendienst um zwei Mitarbeiter aufgestockt, deren vorrangige Aufgabe es ist, ständiges Bindeglied zwischen Zentrale und Partnerbetrieb zu sein. In der Zentrale kümmert sich ebenfalls eine neue Mitarbeiterin um die administrativen Dinge sowie um die Korrespondenz mit den Partnern. Zusätzlich stehen den Kooperationsmitgliedern gesondert zwei Vertriebsmitarbeiter im Innendienst zur Seite.
„Im Westen wie im Osten nicht viel Neues: stagnierende Absatzzahlen im deutschen Reifenmarkt und die allseits bekannte Problematik des Preisverfalls, die durch die zunehmenden Internetangebote und deren Preistransparenz noch verstärkt wird“, ging Deussing darüber hinaus auf die allgemeine Situation der Branche ein. Als umso wichtiger werden die Point-of-sale-Qualität und Kundenbindungsprogramme im zukünftigen Kampf um die Gunst der Verbraucher bewertet. Technisches Know-how, individuelle Kundenberatung und spezielle Fahrzeuggegebenheiten seien jedoch nicht über den Bildschirm kommunizierbar, dies seien Stärken, die im Gespräch vor Ort genutzt werden müssten, heißt es vonseiten der Konzeptzentrale, die aus diesem Grund entsprechende Schulungen anbietet.
Mit einer qualifizierten Differenzierung vom Wettbewerb werde sich der Reifenhandel auch in Zukunft behaupten, ist man sich sicher. Daneben gelte es, sich auch um die wachsenden Kundengruppen der Frauen und der älteren Autofahrer zu kümmern. Bekannte Problemstellungen, denen sich Com4Tires mit modernen Marketingstrategien annehmen will. Als Beispiel nannte Presse- und PR-Chef Heiko Marmé unter anderem die neue „Dartkönig“-Aktion der Kooperation, welche die klassische Werbung in Form großformatiger Tageszeitungsbeilagen um eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne ergänzen soll.
Als Gastredner referierte Professor Dr. Manfred König zum Thema „Dienstleistungsorientierung und Servicedifferenzierung“. Anhand empirisch erhobener Daten aus der Reifenbranche beantwortete der Marketingdozent aus Ludwigshafen die Frage, ob es im Verkaufsgespräch ausschließlich um den Preis gehen müsse, mit einem Nein. Denn nur rund ein Drittel der Verbraucher passe seinen Aussagen zufolge in die Kategorie der „Schnäppchenjäger“, bei der Mehrzahl gingen Qualität und Sicherheit – also der effektive Nutzen des Reifens – vor. Für diese Tatsache versuchte König die Kooperationspartner zu sensibilisieren und legte ihnen nahe, sich auf die eigenen Werte zu besinnen und sich durch gute Leistungen abzugrenzen.
Weiterer Gastreferent war Peter Hülzer, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV). Er ging auf das Thema Meisterpflicht im Reifenhandel ein und bot den Com4Tires-Partnern – durch die Zugehörigkeit zu der Kooperation allesamt Mitglieder des BRV – Unterstützung in Detailfragen durch die Verbandsgeschäftsstelle in Bonn an. Jörg Lehnhäuser, Vertriebsleiter bei Reifen Gundlach, gab anschließend einige Informationen zu den Stichworten Standortanalyse und Eigenrating im Rahmen von Basel II, bevor die Tagung mit der Vorstellung des Warenwirtschaftssystems „Plusfakt“ endete, das betriebswirtschaftlich wie Kfz-technisch allen Anforderungen eines klassischen Reifenhandelsbetriebes gerecht werden soll.
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