Goodyear stellt „Excellence“ und „Ultra Grip 7“ vor
Nicht in ein profanes Tagungshotel, sondern in ein exklusives Eventresort hatte Goodyear Anfang der Woche ca. 150 deutsche Reifenfachhändler eingeladen, um den Hochleistungssommerreifen „Excellence“ und ihren künftigen „Schneekönig“ Ultra Grip 7 zu präsentieren. Erfahren konnten die Goodyear-Kunden die neuen Reifen auf dem Salzburgring – wegen der winterlichen Bedingungen den Excellence nur bedingt – und auf für winterliche Testzwecke präparierten Pisten. Den Sommerreifen gibt es von 14 bis 18 Zoll mit Geschwindigkeitsindices von H bis Y und Querschnittsverhältnissen von 65 bis 35 in 40 Ausführungen (entsprechend 26 Größen). Der neue Winterreifen wird den UG 6, aber auch partiell bereits den Eagle Ultra Grip GW-3 ablösen, bis auch dieser Reifen seinen Nachfolger in ein, zwei Jahren gefunden haben wird.
Frank Titz – bei der Goodyear GmbH in Köln Leiter Vertrieb und Marketing Pkw-, LLkw- und Offroad-Reifen – sah keinen Grund, mit dem Wetter zu hadern, weil der plötzliche und dann langanhaltende Schneefall Anfang Februar im Salzburger Land manche Vorab-Planung für die praktische Fahrerprobung des Excellence hinfällig gemacht hatte und die Schneeräumkapazitäten nur noch für ein abgespecktes und dann auch noch wegen zunehmender Glätte abgebrochenes Praxisprogramm reichten. Dafür fuhr man halt etwas mehr im reichlich vorhandenen Schnee: Der bewährte Wintertyp Eagle Ultra Grip GW-3 mit verstärkter Seitenwand konnte zeigen, dass man auch bei Goodyear sehr wohl weiß, dass ein entsprechender Sommerreifentyp mit EMT-Technologie (die jetzt RunOnFlat heißt) auch nach einem M+S-Pendant verlangt. Und da das Jahr 2005 bei Goodyear (und auch die Veranstaltung) unter dem Thema „Innovationen pur“ stand, war immerhin das Gelingen von zwei der drei inhaltlichen Programmpunkte vollauf gesichert: Eines der beiden neuen Produkte (Ultra Grip 7) konnte in üppiger weißer Pracht Vorfreude auf die im Herbst anlaufende Vermarktung machen; und die Präsentation des neuen Konzeptes im Runflat-Bereich wird von Titz als eine Chance begriffen, die Goodyear dem Reifenfachhandel bietet, sich dieses noch relativ neue Marktsegment zu erschließen und gegenüber den Endverbrauchern zu profilieren.
Die fahrpraktische Präsentation des neuen Excellence – bei der die Goodyear-Verantwortlichen nicht wirklich überrascht waren, dass sie zu dieser Jahreszeit und an diesem Ort durch die Witterung beeinträchtigt sein könnte – wurde ohnehin überstrahlt durch ein ungewöhnlich aufwändiges Rahmenprogramm, zu dem Goodyear-Geschäftsführer Dr. Rainer Schieben nicht nur einen repräsentativen Querschnitt an Handelspartnern des Industrieunternehmens begrüßen konnte, sondern auch Konzernprominenz: Neben dem Chef aller Deutschland-Aktivitäten Gerd Grünenwald waren dies vor allem Arthur de Bok (seines Zeichens Vice President Verkauf und Marketing Consumer Tires in Westeuropa) und Henry Dumortier (Verkaufsdirektor Consumer Tires Westeuropa).
Unter dem Motto „Fire & Ice“ (analog zu Sommerhochleistungs- uns Winterreifen) standen ein tatsächliches Feuerwerk am Ufer des Wolfgangsees und eines der besonderen Art in den Räumlichkeiten eines Veranstaltungshauses, das sich den Kriterien eines Tagungshotels schon dadurch entzieht, dass es sich gar nicht als Herberge versteht. Und als hätten ein Eventresort mit Designerzimmern und die Kulisse des in winterlicher Berglandschaft gelegenen Sees nicht schon Erlebniswert genug, sorgten für reichlich Feuer auch in geschlossenen Räumen nicht nur die Pyrotechnik, sondern ein Ensemble, das mehr ist als eine „Girls Group“ (die „Tenoritas“). Im Hintergrund auf der Bühne immer das, was eigentlich bei Goodyear in diesem Frühjahr in den Vordergrund gehört: der neue Excellence.
Excellence – „Der Reifen von morgen“
Goodyear bezeichnet den Excellence als einen „Reifen, der von morgen ist“. Das beginnt schon bei der Namensgebung: Eine Buchstaben-Zahlen-Kombination wie NCT 5 – der Reifen, der vom Excellence abgelöst wird – soll es künftig nicht mehr geben. Eine europäische Findungskommission habe sich für diesen Namen entschieden, sagt Frank Titz, der einerseits passe, weil er die Bedürfnisse der anspruchsvollen Erstausrüstungskunden mit denen des wettbewerbsintensiven Ersatzmarktes „exzellent“ verbindet, andererseits konsequent weiter umsetzt, was mit Produktnamen wie HydraGrip begonnen wurde: Der Name des Reifens ist zugleich Programm. Bei einen Bezeichnung wie Ultra Grip ist das schon lange Realität, dass dessen Abrundung nach oben, die in vielleicht zwei Jahren präsentiert werden wird, GW-4 heißen könnte, kann Titz bereits jetzt „mit an Sicherheit grenzender Wahrschlinlichkeit“ ausschließen.
Im Excellence (gerne auch Französisch ausgesprochen) vereint Goodyear das aktuell zur Verfügung stehende Entwicklungs-Know-how des Konzerns. „Drei Technologien in einem Reifen“ gibt dem Ganzen dann eine griffige Formel, obwohl natürlich weit mehr eingeflossen ist in dieses Produkt als lediglich drei Techniken. Zumal Handel und Verbraucher ohnehin eher daran interessiert sind, was der Excellence zu leisten im Stande ist (und weniger, was sich in seinem Innenleben verbirgt), und auch da bietet sich die Zahl Drei an, entspricht doch die mit dem Reifen gefundene Balance aus Sicherheit, Komfort und Sportlichkeit exakt den Bedürfnissen, die bei Verbraucherbefragungen zuallererst genannt wurden:
– Für den Excellence verwendet Goodyear eine neuartige nässeoptimierte Silica-Laufflächenmischung und eine griffige Mittenprofilierung, die für ein Plus von fünf Prozent bei der Wasserverdrängung sorgen soll (alle folgenden Werte gegenüber Eagle NCT 5), so Bremsleistung und Handling bei Nässe verbessert und den Grenzbereich weiter hinausschiebt. Sowohl auf trockener als auch feuchter Straße verkürzt sich der Bremsweg in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit um bis zu vier Meter.
– Gleich um 25 Prozent habe man die Laufruhe verbessern können gegenüber dem Vorgänger, schreibt Goodyear in einer Produktinformation und führt die gravierende Senkung der Fahrbahngeräusche im Wesentlichen auf versetzt angeordnete Profilblöcke und eine gleichmäßige Wulstummantelung zurück. Eine geringere Geräuschemission innerhalb und außerhalb des Fahrzeuges sowie mehr Laufruhe – der gleichmäßige Wulstsitz auf der Felge verhindert Vibrationen – sind die entscheidenden beiden Komfortaspekte.
– Nun sollte der Goodyear-Novize auch sportlich agil sein, wie dies nicht nur mancher Endverbraucher, der Fahrspaß haben möchte, sondern auch ein Erstausrüstungskunde wie BMW einfordert. Ein um sieben Prozent besseres Kurvenhandling wird durch die stabilen äußeren Profilelemente erreicht, die die Kraftübertragung bei sportlichen Fahrmanövern übernehmen. Die nun entwickelte Nylon-Abdecklage sorgt beim Excellence gleichzeitig für eine gleichmäßige Druckverteilung über die gesamte Aufstandsfläche, Folge: Die Bremswege werden auch auf trockener Straße kürzer, die Abnutzung des Profiles erfolgt sehr gleichmäßig.
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