Tunerverband kämpft gegen Produktpiraten
Dass die deutschen Tuner in ihrer Branche weltweit führend sind, wirkt sich leider auch negativ in Form ständig wachsender Produktpiraterie aus. Hand in Hand mit den internationalen Justizbehörden kämpft der VDAT e.V., der Verband Deutscher Automobil-Tuner, gegen die internationale Produkt-Piraterie. Weltweit entstehen den VDAT-Mitgliedern durch Raubkopien Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Noch schwerwiegender ist aber die Tatsache, dass derartige Plagiate keine TÜV-Prüfung absolviert haben und so eine immense Gefahr für den Straßenverkehr darstellen können.
In den letzten Monaten musste vor allem eine alarmierende Häufung von frechen 1:1-Kopien von Aerodynamikteilen namhafter Tuner wie ELIA, JE-Design, Kamei, MS-Design, MTM, Zender anderer VDAT-Mitglieder verzeichnet werden. Vor allem Spoilerteile, ursprünglich von den Tunern aus hochwertigem Material wie Pur-R-Rim oder ABS hergestellt, werden in billigem Polyester abgekupfert und oft sogar mit der Original-Herstellerkennzeichnung versehen. Die Teile werden dann im Internet oder auf Messen unter dem Namen des kopierten Tuners angeboten, besitzen aber selbstverständlich weder die Qualität des Originalteiles noch einen TÜV-Prüfbericht oder eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE). Bestenfalls wird auf ein Materialgutachten hingewiesen, das aber das Papier, auf dem es kopiert ist, nicht wert ist und niemals zu einer legalen Eintragung in die Fahrzeugpapiere ausreicht.
Um ihre Produkte legal in den Markt zu bringen, müssen die deutschen Tuner noch einiges mehr an Aufwand treiben als die ebenfalls oft kopierte Modebranche. Denn außer in teure Designentwicklungen und Werkzeuge investieren die Tuner und Hersteller von Karosserieteilen zusätzlich in Materialprüfungen hinsichtlich Splittersicherheit und Entflammbarkeit. Dazu kommen Anbau- und Fahrversuche, bei denen Beeinträchtigungen der Fahrsicherheit durch eine veränderte Bremsenkühlung, beim aerodynamischen Auf- bzw. Abtrieb und beim Fußgängerschutz geprüft werden.
Die illegalen Kopien erfüllen diese Voraussetzungen selbstverständlich nicht, und sind zudem in Passform, Montageaufwand und Lackierfähigkeit mangelhaft. Der VDAT warnt potenzielle Käufer solcher Produkte davor, auf diese vermeintlichen Schnäppchen einzugehen, die sich schnell als Bumerang entpuppen können: Die vermeintliche Geldersparnis beim Kauf wird nämlich schnell durch einen weit höheren Aufwand für die Montage und eine oft unmögliche Lackierbarkeit des Teils mehr als verzehrt. Zudem verweigert der TÜV den Eintrag in die Fahrzeugpapiere.
Durch die Montage eines kopierten Teils ohne TÜV-Prüfbericht verliert der Fahrzeughalter seine Zulassung und seinen Versicherungsschutz. Das Fahrzeug kann bei einer Polizeikontrolle sofort aus dem Verkehr gezogen werden. Dazu kommen ein saftiges Bußgeld und Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Zusätzlich gefährdet die Flut an Raubkopien, die vornehmlich aus den ehemaligen Ostblockländern, aus der Türkei, Belgien, England, Spanien, USA und dem asiatischen Raum stammen, auch die Existenz der betroffenen und betrogenen Tuner.
Der VDAT e.V. und seine Partner werden weiter mit allen straf- und zivilrechtlichen Mitteln gegen die Hersteller und Vertreiber der Plagiate von Markenartikeln aus der Deutschen Tuningindustrie vorgehen und bittet in diesem Zusammenhang um Hinweise: Wer Raubkopien entdeckt oder einen entsprechenden Verdacht hat, möge doch den VDAT e.V. (Lintorfer Waldstraße 5, D-40489 Düsseldorf, Tel. 0203/741435, Telefax 0203/741437, E-mail pirat@vdat.de) verständigen. Selbstverständlich werden alle Hinweise auf Wunsch vertraulich behandelt.
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