WABCOs IVTM als Nachrüstsatz verfügbar

WABCOs IVTM (Integrated Vehicle Tire Pressure Monitoring System), ein speziell für schwere Nutzfahrzeuge entwickeltes Reifendrucküberwachungssystem, ist in Europa jetzt als Nachrüstsatz für Lkw, Anhänger und Busse erhältlich. IVTM ist eine gemeinsame Entwicklung von WABCO und Michelin. Sein erweitertes IVTM-Produktportfolio präsentierte WABCO (Halle 26, Stand B14) auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Am IVECO-Stand wurde das System in Kombination mit breiten Einzelreifen am Stralis Active Time gezeigt. Volvo stellt IVTM als Option für die neuen DH- und DA-Fahrzeugplattformen vor.

IVTM war ab 2003 zunächst ausschließlich als Erstausrüstung für Nutzfahrzeughersteller erhältlich. Zuvor hatten die Entwicklungspartner WABCO und Michelin das System auf sieben Millionen Kilometern getestet. Als erster Hersteller hatte MAN IVTM in seiner mit breiten Einzelreifen von Michelin (X One) ausgerüsteten TGA-Serie eingeführt.

IVTM überwacht kontinuierlich die Reifendrücke und identifiziert schleichende Druckverluste. Durch die Aufrechterhaltung eines stets optimalen Reifenfülldrucks reduziert IVTM sowohl die Notwendigkeit häufiger manueller Reifendruckkontrollen als auch das Risiko von Ausfällen. Bis zu zwölf Reifen können pro System überwacht werden.

„Reifenschäden sind für 26 Prozent aller Pannen bei Nutzfahrzeugen verantwortlich und damit die zweithäufigste Ursache für unerwartete Ausfallzeiten“, sagt Jean-Francois Barth, Vice President WABCO Aftermarket Sales. „Lediglich 15 Prozent aller Reifenpannen sind auf plötzlich auftretende Schäden am Reifen zurückzuführen. IVTM kann helfen, bis zu 85 Prozent der Reifenschäden vor Eintreten einer Panne zu erkennen. Stets optimaler Reifendruck bewirkt eine nachhaltige Senkung von Kraftstoff- und Reifenkosten. Daher macht sich die Investition in das System für Flotten- und Fahrzeugbetreiber meist schon bei der ersten durch IVTM verhinderten Reifenpanne bezahlt“, ergänzt er. „Berechnungen haben ergeben, dass die Betriebskosten bei Bussen um 400 € pro Fahrzeug und Jahr gesenkt werden können. Ein korrektes Reifendruckniveau trägt zudem maßgeblich zu einem verbesserten Handling des Fahrzeugs und kurzen Bremswegen bei – ein bedeutender Sicherheitsgewinn.“

Barth fügt hinzu, dass die WABCO-Ingenieure IVTM bereits für die Einbindung in künftige Telematik- und Flottenmanagement-Systeme vorbereitet haben. „Diese Systeme werden den Flottenmanagern in naher Zukunft nicht nur die Fernüberwachung des Reifendrucks, sondern auch die Fernabfrage und -analyse aller für die Sicherheit und den kosteneffizienten Einsatz ihrer Fahrzeuge relevanten Fahrzeugdaten ermöglichen.“

Universeller Einsatz, einfaches Design und robuste Komponenten

IVTM ist ein drahtloses System, das einen signifikanten Sicherheitsgewinn und wirtschaftliche Vorteile mit einem geringen Einbauaufwand sowie extrem robusten Komponenten kombiniert. Das System besteht aus externen Radmodulen, die durch Schläuche mit den Reifenventilen verbunden werden. Die Radmodule senden die durch ihre Sensoren erfassten Reifendruckdaten per Funkübertragung an die IVTM-ECU (Electronic Control Unit). Die ECU wiederum überträgt die Daten an ein Display am Armaturenbrett.

Anhänger und Auflieger werden mit einer eigenen IVTM-ECU ausgestattet. Vom Anhängefahrzeug werden die Reifendruckdaten über Funk an den Motorwagen gesendet. Dabei ist grundsätzlich Kompatibilität zwischen allen mit IVTM ausgestatteten Motorwagen und daran gekoppelten Anhängefahrzeugen gewährleistet.

Nutzfahrzeughersteller können IVTM zudem direkt an den Fahrzeug-CAN (Controller Area Network) anschließen und Reifendruckanzeige und Frühwarninformationen so in das vorhandene Multifunktionsdisplay integrieren.

Ob Lkw oder Bus – Displays am Armaturenbrett bieten die Möglichkeit, den Fahrer optisch und akustisch vor kritischen Reifendrücken, schleichenden Druckverlusten und Reifenschäden zu warnen. Wird ein potenzielles Problem entdeckt, empfehlen verschiedenfarbige Warnlampen die jeweils angebrachte Reaktion.

Über WABCO

WABCO ist weltweit führender Anbieter von elektronischen Brems- und Fahrzeugregelsystemen sowie von Federungs- und Antriebssystemen für Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen gehört zur American Standard Companies Inc. Die Produkte von WABCO kommen außerdem zunehmend in Automobilen der Luxusklasse und in Sport Utility Vehicles zum Einsatz. Zu den Kunden zählen die bekanntesten Hersteller von Nutzfahrzeugen, Bussen und Pkw. 1869 als Westinghouse Air Brake Company in den USA gegründet, wurde WABCO 1968 von American Standard übernommen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Brüssel, Belgien, und beschäftigt mehr als 6.500 Mitarbeiter in 29 Niederlassungen und Produktionsstätten weltweit. Im Jahr 2003 trug WABCO einen Umsatz von 1,358 Milliarden US-Dollar zu American Standards’ Gesamtumsatz von 8,568 Milliarden US-Dollar bei.

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