Neuer Vorschlag in den USA für RDKS
Nachdem vor Jahresfrist ein US-Gericht den vormaligen Vorschlag der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), einer Abteilung des nationalen Verkehrsministeriums, für den Standard eines künftigen Reifendruck-Kontrollsystems (RDKS) wieder einkassiert hatte, legte das NHTSA jetzt einen 63seitigen neuen Vorschlag vor. Darin werden zwar direkt messende Systeme (mit Reifensensoren) präferiert, den indirekt messenden (dank ABS/ESP) wird aber gewissermaßen ein Hintertürchen offen gehalten, weil man sich technologischem Fortschritt nicht verschließen will. Nach dem jetzt den involvierten Verbänden vorgelegten Regelwerk soll an allen vier Reifen gemessen werden, ein Alarm soll spätestens bei 25 Prozent Minderdruck ausgelöst werden.
Die Behörden gehen von Kosten in Höhe von etwa 70 US-Dollar für einen Einbau solcher Systeme pro Auto aus bei einem Volumen von 15,7 Millionen Neuzulassungen in den USA pro Jahr. Dem entgegen stehen – so die Argumentation – etwa 1,7 Milliarden Dollar Einsparungen (vor allem hinsichtlich Treibstoffkosten) jährlich, die entstünden, wenn die Autos mit korrektem Luftdruck auf den Straßen seien. Die NHTSA stellt also den volkswirtschaftlichen Aspekt in den Vordergrund.
Das US-Gericht hatte im letzten Jahr ganz klar den Sicherheitsaspekt in den Vordergrund gestellt und damit die (als nicht so leistungsfähig geltenden, aber deutlich billigeren) indirekten Systeme, die das NHTSA prinzipiell akzeptieren wollte, vor kaum zu überwindende Hürden gestellt.
Spätestens im Jahre 2007 muss das neue System in allen Neuwagen montiert sein. Reifen-, Autohersteller und Verbraucherverbände haben jetzt zwei Monate Zeit, sich zu dem aktuellen Vorschlag zu äußern bzw. etwaige Bedenken vorzutragen.
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