Stamford Tyres macht Gewinnsprung
Die Stamford Tyres Corp., der vielleicht größte Reifengroßhändler der Welt, begeistert anlässlich der Vorlage seines neuesten Jahresberichtes für das Geschäftsjahr 2004 (bis 30. April) mit Gewinn- und Umsatzsprüngen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Singapur konnte seine Umsätze im vergangenen Jahr um 16,1 Prozent auf nun auf 92,3 Millionen Euro steigern, während die Gewinne vor Steuern sogar um 48,6 Prozent auf 6,96 Millionen Euro wuchs.
Anlässlich der Vorlage der neuesten Geschäftsergebnisse in Singapur konnte Präsident Wee Kok Wah seine Freude über die gute Entwicklung seines Unternehmens nicht verhehlen. Innerhalb von nur zwei Jahren konnte Stamford Tyres seine Umsätze um über 63 Prozent steigern, während sich die Gewinne vor Steuern in derselben Zeit sogar beinahe verdreifachten (von 2,5 Millionen Euro in 2002). Die Nettogewinne stiegen indes sogar noch stärker an: Während in 2002 noch 1,36 Millionen Euro betrug, lag dieser Betrag im aktuellen Geschäftsjahr sogar schon bei 5,59 Millionen Euro – vier Mal mehr als noch vor zwei Jahren.
Präsident Wee Kok Wah macht für die guten Umsätze insbesondere die ungebremst gute Nachfrage nach international anerkannten Markenprodukten in Stamfords Absatzgebieten in Südostasien verantwortlich. Zu den Markenprodukten zählt Stamford auch die beiden Private Brands Firenza und Sumo Tyre. Während im vorhergehenden Jahr die Umsätze in Südostasien noch einen Anteil von immerhin 76 Prozent am Gesamtumsatz ausmachten, stieg diese Zahl im aktuellen Berichtsjahr sogar noch weiter an auf 80 Prozent. Diese Umsatzverlagerung geht hauptsächlich zu Lasten von Nordostasien, also in den Gebieten jenseits von China. Auch für die Zukunft gelte, so Stamfords Präsident: „Südostasien und werden die Hauptsäulen unserer Wachstums sein.“ Außerhalb Asiens erzielt der Großhändler lediglich drei Prozent seines Umsatzes.
Für die Steigerung der Nettogewinne und der Bruttomargen (auf jetzt 26,9 Prozent) macht Stamford unter anderem seine Geschäftsstrategie verantwortlich, vornehmlich höherwertige Produkte zu vertreiben sowie höherwertige Dienstleistungen in den eigenen Verkaufsniederlassungen in gesamt Südostasien anzubieten. Darüber hinaus hat Stamford Tyres im Berichtszeitraum weitere Outlets in Singapur, Malaysia, Thailand und Indonesien sowie Verkaufs- und Vertriebspunkte in China eröffnet. Außerdem verzeichne Stamford etwa eine immer höhere Anzahl an Flottenmanagementverträgen in der gesamten Region. Als nächstes Ziel für Stamfords Flottenaktivitäten gibt Präsident Wee Kok Wah Shanghai aus, wovon sich der Großhändler weitere gute Umsatz- und Gewinnsteigerungen verspricht.
Stamford beginnt eigene Felgenproduktion
Ebenfalls ein wichtiger Schritt für das Unternehmen soll die Schaffung von weiteren eigenen Produktionskapazitäten für die Felgenherstellung in Thailand sein, wo bald 200.000 Felgen jährlich hergestellt werden können. Früher produzierte man die Private Brand SSW, kurz für Stamford Sport Wheels, im Rahmen eines Offtake-Agreements in Taiwan. Derzeit liegen die Bauarbeiten in Bangkok, Thailand, in den letzten Zügen, um die erste Produktionslinie fertig zu stellen, dennoch denkt man bei Stamford Tyres bereits über Kapazitätserweiterungen in dem eigenen Werk in Thailand nach. Dort könnten dann rund 480.000 Felgen pro Jahr hergestellt werden; diese Kapazitätserweiterung der SSW-Anlage in Thailand wird Stamford rund 1,2 Millionen Euro kosten und soll spätestens in 2006 abgeschlossen sein. Analysten gehen nicht davon aus, dass sich Stamford mit der Expansion seiner Felgenproduktion das eigenen Geschäft mit Felgen von Momo, TSW, BBS, Alessio, Hamann verdirbt. Die zusätzlichen Kapazitäten sollen neben dem wachsenden Markt in Thailand hauptsächlich auf den Exportmärkten abgesetzt werden.
Obwohl beflügelt durch die äußerst gute Entwicklung während der beiden vergangenen Geschäftsjahre, weist Stamford Tyres bei der Vorlage des aktuellen Berichts doch darauf hin, dass dieses Wachstum nicht gleichmäßig fortgesetzt werden kann. Insbesondere was die Gewinn- und Verlustrechnung betrifft, werden sich zunehmende Investitionen im Zahlenwerk bemerkbar machen, so Präsident Wee Kok Wah. Hier sei eben insbesondere die Investition in die Aluminiumfelgenproduktion zu nennen, die immerhin rund 20 Prozent der diesjährigen Nettogewinne ausmache. Hinzu komme aber noch, dass Stamford auch in den Ausbau seines internationalen Vertriebsnetzwerkes investieren wolle. Man geht in Singapur bei Stamford Tyres zwar davon aus, dass die Gewinne im kommenden Jahr unterhalb der diesjährigen Zahlen liegen, sie sollen aber nicht unter die Zahlen des Geschäftsjahres 2003 rutschen, wie es anlässlich der Präsentation in Singapur heißt. Diese Investitionen sollen „den Weg zur nächsten Wachstumsstufe ab 2006 ebnen“, so Wee Kok Wah.
Die Stamford Tyres Corporation Ltd. betreibt in Südostasien ein ganzes Netzwerk an Tochtergesellschaften, Jointventures und Partnerfirmen. Stamford nennt etwa Gesellschaften in China, Korea, Malaysia, Indonesien, Südafrika, Thailand und Australien sein Eigen, wobei Stamford die Vertriebsgesellschaft in Thailand lediglich zu 49 Prozent besitzt, wohl aber. Auch ist Stamford an einem 50:50-Jointventure in Hongkong beteiligt. Insgesamt spannt sich das dicht geflochtene Netzwerk des Reifengroßhändlers auf mehr als 30 Länder weltweit.
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