ABS-System für Motorräder von ContiTeves
Nachdem Continental mit dem „RoadAttack“ schon zum Frühjahr ein neues Produkt vorgestellt hatte, gab’s am Intermot-Stand der Hannoveraner keine wirklichen Neuheiten in Richtung Motorradreifen zu entdecken. Was allerdings nicht heißen soll, dass man für die nächste Saison nicht bereits an einer Erweiterung des Angebotsspektrums arbeitet – dann will Conti mit einem Pneu für schwere Enduros wie beispielsweise die beliebte BMW GS-Reihe nachlegen. Einstweilen präsentierte das Unternehmen im Rahmen der Münchner Motorrad- und Rollermesse mit der „ContiFreigabeCard“ einen neuen Service für Motorradfahrer: Dahinter verbirgt sich eine Reifenfreigabe im handlichen Checkkartenformat, die ab 1. Oktober kostenlos über die Internetadresse www.conti-motorradreifen.de zu bestellen sein wird. Darüber hinaus zeigte auch die Division Continental Teves Neues aus dem Motorradsegment: Am Intermot-Stand wurde ein elektronisch geregeltes Bremssystem mit Antiblockier- und Integralbremsfunktion gezeigt, mit dem 2006 – so Conti – die ersten Maschinen vom Band laufen werden. Ein Jahr später soll dann auch ein direkt messendes Reifendrucküberwachungssystem in das ABS-Steuergerät integriert werden.
Nachdem Continental mit dem „RoadAttack“ schon zum Frühjahr ein neues Produkt vorgestellt hatte, gab’s am Stand der Hannoveraner keine wirklichen Neuheiten in Richtung Motorradreifen zu entdecken. Was allerdings nicht heißen soll, dass man für die nächste Saison nicht bereits an einer Erweiterung des Angebotsspektrums arbeitet – dann will Conti mit einem Pneu für schwere Enduros wie beispielsweise die beliebte BMW GS-Reihe nachlegen. Einstweilen präsentierte das Unternehmen im Rahmen der Münchner Messe mit der „ContiFreigabeCard“ einen neuen Service für Motorradfahrer: Dahinter verbirgt sich eine Reifenfreigabe im handlichen Checkkartenformat, die ab 1. Oktober kostenlos über die Internetadresse www.conti-motorradreifen.de zu bestellen sein wird.
Um die Karte zu bekommen, muss der Interessent nur über ein Formular im Internet alle relevanten Angaben zu seinem Motorrad, den gewünschten Reifen und zur Person machen – ein paar Tage später kommt die Karte dann per Post ins Haus. Die „FreigabeCard“ enthält alle notwendigen Angaben, die auch auf den gedruckten Freigabebescheinigungen vorhanden sind – nur eben auf einer handlichen, stabilen und dauerhaften Plastikkarte, die unter der Sitzbank deponiert oder in der Brieftasche mitgeführt werden kann. Denn in Deutschland müssen Motorradfahrer, die andere als die in den Fahrzeugpapieren eingetragen Reifen an ihrer Maschine montiert haben, einen entsprechenden Reifenfreigabenachweis während der Fahrt bei sich tragen. Bedrucktes Papier eignet sich für solche Zwecke weniger. Zudem bleicht es mit der Zeit aus, kann einreißen und ist nicht wasserfest.
Darüber hinaus zeigte aber auch die Division Continental Teves Neues aus dem Motorradsegment: Am Intermot-Stand wurde ein elektronisch geregeltes Bremssystem mit Antiblockier- und Integralbremsfunktion gezeigt, mit dem 2006 – so Conti – die ersten Maschinen vom Band laufen werden. Ein Jahr später soll dann auch ein direkt messendes Reifendrucküberwachungssystem in das ABS-Steuergerät integriert werden. „Offensichtlich wird ABS von immer mehr Motorradfahrern beim Kauf einer neuen Maschine nachgefragt, denn einige Fahrzeughersteller sind mit dem Wunsch der Entwicklung eines solchen Systems für ihre Motorräder auf uns zugekommen“, erklärt Lars Döhmann, bei Conti zuständig für die Pressearbeit Motorradreifen, auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG. Somit unterstütze Continental Teves die Motorradindustrie in ihren Bemühungen um mehr aktive Fahrsicherheit.
Denn in der „European Road Safety Charta“ vom April diesen Jahres erklärt der Verband der europäischen Motorradhersteller ACEM (Association des Constructeurs Européens de Motocycles), durch den Einsatz von „Advanced Brake Systems“ die Zahl der Motorradunfälle auf Europas Straßen bis zum Jahr 2010 halbieren und dadurch etwa 20.000 Leben schützen zu wollen. Und als bestmögliches Instrument hierzu wird der Einsatz von Antiblockiersystemen angesehen. Im Automobilbereich ist das ABS schon weit verbreitet, die Ausstattungsquote von Neufahrzeugen nähert sich auf dem deutschen Markt der 100-Prozent-Grenze. Dagegen sind nach Conti-Informationen nur zwei bis fünf Prozent der etwa 3,2 Millionen in Deutschland zugelassenen Motorräder mit einem solchen System ausgerüstet.
Das Motorrad-ABS übernimmt vom Fahrer die Aufgabe, Vorder- und Hinterradbremse auf unterschiedlichsten Fahrbahnoberflächen, bei Geradeausfahrt oder in Kurven, im Solo- oder Zweipersonenbetrieb optimal zu dosieren und somit für kurze Bremswege bei hoher Fahrstabilität zu sorgen. „Im Stress einer Gefahrensituation bremst nahezu jeder Motorradfahrer falsch. Entweder verschenkt er durch zu zögerliches Agieren Bremsweg, oder er bremst so stark, dass das Vorderrad blockiert oder das Hinterrad abhebt und ein Sturz droht“, sagt das Unternehmen und zitiert eine Erhebung des Gesamtverbandes der deutschen Versicherer (GDV), wonach Motorradfahrer bei 40 Prozent aller Alleinunfälle und 19 Prozent der Biker, die mit einem Automobil kollidieren, beim Bremsen vor dem eigentlichen Crash stürzen. Der Großteil dieser Unfälle – so das GDV-Fazit – könnte durch den Einsatz eines Motorrad-ABS vermieden werden. Wie stark die aktive Fahrsicherheit eines Motorrades durch ABS verbessert werden könne, zeige zudem eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in Wien mit 134 Motorradfahrern: Zur Vollbremsung aufgefordert, erreichten die Probanden mit dem eigenen, ihnen vertrauten Motorrad ohne ABS eine durchschnittliche Bremsverzögerung von nur 6,6 m/s2. Nach dem Umstieg auf ein mit ABS ausgerüstetes Motorrad lag der Gruppendurchschnitt dagegen bei 7,8 m/s2.
Continental Teves hat eigenen Aussagen zufolge seine elektronischen Bremssysteme im Personenwagen- und Nutzfahrzeugbereich gleich einem modularen Baukasten geordnet, um unterschiedlichste Kundenwünsche abdecken zu können. Dadurch sei es möglich, auf Basis bestehender Technologien auch für das neue Kundensegment Motorräder und -roller anforderungsgerechte elektronisch geregelte Bremssysteme auf den Markt zu bringen. Vollintegralsysteme, bei denen sich Vorderrad- und Hinterradbremse sowohl mit dem Hand-, als auch mit dem Fußhebel ansteuern lassen, sind demzufolge ebenso realisierbar wie ein Layout mit getrennter Betätigung der beiden Radbremsen oder ein Teilintegralsystem als Zwischenlösung, die – so Conti gegenüber dieser Fachzeitschrift – derzeit von den Motorradherstellern favorisiert werde.
Beim Vollintegralsystem wirken sowohl der Handbremshebel, als auch der Fußbremshebel gleichzeitig auf Vorder- und Hinterradbremse. Beim Teilintegralsystem wirkt der Handbremshebel auf Vorder- und Hinterradbremse und der Fußbremshebel wie bisher nur auf die Hinterradbremse. Bei den Integralbremssystemen von Continental Teves baut der Fahrer durch Betätigung des Hand- oder Fußbremshebels den Bremsdruck in einem Bremskreis (Vorder- oder Hinterrad) direkt auf. Den Druck im zweiten, nicht vom Fahrer aktivierten Bremskreis stellt eine Pumpe unter Berücksichtigung fahrzeugspezifischer Größen aktiv, gemäß der idealen Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad, bereit. Für eine Vollbremsung, bei der beide Räder die optimale, wegen der dynamischen Bremskraftverteilung allerdings höchst unterschiedliche Bremskraft auf die Straße bringen, genügt also ein beherzter Griff der rechten Hand oder ein Tritt auf den Fußbremshebel. Als zusätzliches Plus des Motorrad-ABS von Continental Teves wird die integrierte Hinterrad-Abhebeerkennung RLP (Rear wheel Lift-off Protection) genannt. Sie senke immer dann kurzzeitig den Druck im Vorderradbremskreis, wenn die Auswertung der Sensorsignale ein abhebendes Hinterrad signalisiert. Dadurch stellt RLP die zur Seitenführung wichtige Resthinterradlast zur Verfügung und verhindert den Überschlag.
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