Grüner „Blätter-Reifen“ von Nokian soll Zukunftsvisionen aufzeigen
Mit grünen Blättern auf der Lauffläche statt des üblichen Rillenprofils will der finnischen Hersteller Nokian Tyres auf die – so wörtlich – „umweltfreundlichen Eigenschaften und die Innovationskraft“ seiner Reifen aufmerksam machen sowie neue Designideen für die Zukunft aufzeigen. „Ungewöhnliche Profilgestaltungen könnten eines Tages der Natur ähneln. Farbige Reifen, passend zur Wagenfarbe, werden das triste Einheitsschwarz ablösen“, prognostizieren die Finnen. Den „Blätter-Reifen“ gibt es laut Nokian zwar noch nicht zu kaufen. Dafür aber würden bei der Herstellung von mehr als 80 Prozent der eigenen Reifen schon heute ökologische Gummimischungen verwendet, die nur noch niedrig aromatische Öle statt der üblichen, als Krebs erregend geltenden hoch aromatischen Öle enthalten.
Nokian versteht sich deshalb als Pionier umweltgerechter Technologien. „Bereits vor Ende dieses Jahres wollen wir alle Nokian-Reifen komplett ohne HA-Öle produzieren“, signalisiert Produktentwicklungsmanager Teppo Huovila. „Umweltbewusstsein ist bei uns ein zentraler Grundwert unserer Unternehmensphilosophie. Wir reden nicht nur darüber, wir setzen es konsequent um.“ Seit zehn Jahren erforscht das Unternehmen eigenen Angaben zufolge intensiv die Herstellung ökologisch verträglicher Pneukomponenten und testet den Einsatz niedrig statt hoch aromatischer Öle. „Schon 1995 erhielten wir als erster Reifenproduzent in der Welt das BS 7750 Umweltzertifikat für unser Umweltmanagement. 1997 folgte das EMAS-Öko-Zertifikat der EU, mit dem ebenfalls das Umweltmanagement eines Unternehmens ausgezeichnet wird“, so Nokian. Weitere Preise habe es 1998, 1999 und 2001 für die Umweltpolitik des Unternehmens gegeben.
Im August 2003 hatte Nokian mit dem „NRHi“ den nach eigenen Worten ersten „giftfreien“ Sommerreifen der Welt mit dem Geschwindigkeitsindex H (bis 210 km/h) vorgestellt. Er kam dann in diesem Frühjahr auf den Markt, rief ein großes Medienecho hervor und sorgte deshalb in der Folge für reichlich Diskussionsstoff in der Branche (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete). „Die als Weichmacher verwendeten HA-Öle galten bisher als unersetzbar in der Reifenproduktion, weil sie eine gute Nässehaftung gewährleisten, werden aber als Krebs erregend klassifiziert. Beim Abrieb der Pneus auf der Straße können Partikel über die Luft in die Lunge des Menschen gelangen. Die EU-Kommission will deshalb ab 2009 Höchstwerte für die in den HA-Ölen enthaltenen gefährlichen PAH-Kohlenwasserstoffe für Reifen festsetzen“, erklären die Finnen den Hintergrund dessen. Nokian sei es aber bereits jetzt gelungen, aus unschädlichen, gereinigten, niedrig aromatischen Ölen dank Verwendung völlig neuer Polymere bessere Gummimischungen herzustellen, die den Reifen trotzdem gute Fahreigenschaften verleihen. „Mit sicherem Nassgriff und hoher Abriebfestigkeit“, wie man betont. Quasi als Beleg dieser Aussage wird das gute Abschneiden des „NRHi“ in Reifentests großer Autozeitschriften genannt.
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