Phoenix nicht mehr als ein Ball im Spiel
Das Übernahmeangebot von Continental für das Hamburger Traditionsunternehmen Phoenix und die Aussagen von dessen Vorstandschef Meinhard Liebing über den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen und der eigenen Identität (die NRZ berichtete) haben ein großes Medienecho hervorgerufen. Laut Informationen des Handelsblatts drohe dem Automobilzulieferer Phoenix die weitgehende Zerschlagung nach der Übernahme, selbst der Markenname Phoenix solle verschwinden, eine Gegenwehr gegen das Angebot aus Hannover dürfe aber wenig nützen. Wenn der „faire Preis von 15 Euro“, so Analysten im Handelsblatt, bei den Aktionären nicht durchgehe, werde die Übernahme eben bei einem höheren Kurs stattfinden. Derzeit besitzt Continental bereits 37 Prozent der Aktienanteile der Phoenix AG.
Die Phoenix-Verwaltung in Hamburg-Harburg, die nach einer Fusion der beiden Unternehmen vermutlich nach Hannover umzieht, habe bereits einen „anerkannten Finanzbanker“ beauftragt, das Angebot neutral zu bewerten. Unterdessen hat der Betriebsrat die Aktionäre aufgefordert, das Continental-Angebot abzulehnen und am 1. Mai gegen die Übernahme zu demonstrieren. In Hamburg gehe die Angst um, dass bis zu 750 der derzeit 3.000 Arbeitsplätze gestrichen würden. Man hoffe, so zitiert die Frankfurter Allgemeine den Phoenix-Chef Liebing, Conti werde „nicht den Fehler machen, sich leichtfertig von vorhandenem Wissen zu trennen“, sondern bei einer Fusion der Verwaltungen auf die „Qualität der Funktionsinhaber“ zu achten. Liebing weiß aber auch, dass der Einfluss des Hamburger Unternehmens, das bereits 1856 gegründet wurde, auf den Übernahmeversuch begrenzt ist: „Wir sind in diesem Prozess nicht die Handelnden, sondern der Ball“, so Meinhard Liebing. Die Aktionäre der Phoenix AG müssen sich bis zum 28. Juni entscheiden, ob sie ihre Anteile verkaufen wollen oder nicht.
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