Wal-Mart und Goodyear kooperieren bei der RFID-Technologie
Wal-Mart erwartet von seinen hundert größten Zulieferern, dass sie ihre Lieferungen ab spätestens 2005 mit einer RFID (Radio Frequency Identification) versehen, wodurch es mittels eines Funksignals möglich ist, diese Lieferungen genauestens zu identifizieren und zu lokalisieren. Damit ist diese Technologie den gängigen Barcodes weit überlegen. Bei einem Pilotprojekt, das bereits im Juni 2003 für Wal-Mart-Supermärkte im Raum Dallas gestartet worden ist, haben sich 25 Zulieferer auf freiwilliger Basis beteiligt, darunter als einzige Reifenfirma auch Goodyear.
Der Reifenhersteller sieht sich jetzt aufgrund der gemachten Erfahrungen gegenüber den Wettbewerbern im Vorteil und will diesen nutzen, mehr Reifen zu verkaufen und Kosteneinsparungen bei der Belieferungskette zu erreichen. Den RFID-Chip an einer Palette zu befestigen, auf der Reifen transportiert werden, ist noch relativ einfach, so Jonathan D. Rich (Präsident Goodyear Reifen Nordamerika), recht kompliziert sei es jedoch, den Chip direkt am Reifen zu befestigen, denn Reifen werden auch lose ausgeliefert.
Verbraucherschützer stehen der an sich seit den 40er Jahren aus militärischen Einsätzen bekannten Technologie sehr reserviert gegenüber, weil sie befürchten, dass zum Beispiel ein Industrieunternehmen auf diese Weise Informationen über die Privatsphäre des Konsumenten erhalten und für sich nutzen könnte. Daher werden die an Goodyear-Reifen befestigten RFID-Kennungen im Wal-Mart-Supermarkt unbrauchbar gemacht.
Goodyear ist mit dieser Technologie bereits seit Jahren vertraut und kooperiert beispielsweise bei der Entwicklung von Reifendruck-Kontrollsystemen auf diesem Gebiet seit 2001 mit Siemens VDO. Dabei können Sensoren direkt in einen Reifen implantiert werden (System „TireIQ“), um Informationen wie Minderluftdruck zu ermitteln und an ein Warngerät am Armaturenbrett zu übermitteln. Automobilhersteller prüfen derzeit, ob sie „TireIQ“ in der Erstausrüstung verwenden sollen.
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