Goodyear schickt europäische Spitzenmanager nach Hause
Goodyear schickt europäische Spitzenmanager nach Hause
Goodyear hat sich heute in Brüssel von den Managern Scialom (Vice President Finance), McKnight (Managing Director Sales Countries) und dessen Finanzmanager Loysen getrennt. Was den Managern im einzelnen vorgeworfen wird, bleibt unklar. Offiziell heißt es, die Maßnahme sei auf Veranlassung von Europa-Chef Mike Roney ergriffen worden. Das scheint aber zweifelhaft, denn zur Zeit hält sich auch der Finanzchef des Konzerns, Bob Tieken in Brüssel auf und dem Vernehmen nach wird auch der CEO Keegan noch in dieser Woche in Brüssel erwartet. Tieken äußerte sich gegenüber der Presse mit der Ansicht, die meiste Arbeit in Europa hinsichtlich festgestellter Buchungsfehler sei getan. Der Konzern sieht sich in Amerika einer förmlichen Untersuchung durch die SEC ausgesetzt, nachdem er im Oktober letzten Jahres Buchungsfehler während der letzten fünf Jahre in Höhe von knapp 100 Millionen US-Dollar einzuräumen hatte. Heute war dann die Rede von weiter festgestellten Buchungsfehlern in Nordamerika in der Höhe von 16 Millionen US-Dollar. Die Untersuchungen sind inzwischen auf den ganzen Konzern ausgeweitet worden. Damit scheint das Spitzenmanagement seit Wochen nur noch mit der Entdeckung neuer Buchungsprobleme und deren Bewältigung beschäftigt zu sein. Analysten fragen sich besorgt, ob angesichts der relativ kleinen Summen das Management sich zu sehr selbst ablenkt und der dringend notwendige Turnaround verfehlt werde. S&P hat bereits in einer offiziellen Stellungnahme heute festgehalten, das Rating von Goodyear weiter genau beobachten zu wollen und sieht die Gefahr einer weiteren Senkung und hält es für zweifelhaft, dass Goodyear sich weiter am Kapitalmarkt behaupten kann, um zur dringend notwendigen Refinanzierung kommen zu können, zumal weder die Zahlen des letzten Quartals 2003 bisher bekannt gemacht wurden noch ein Termin für die Vorlage einer Bilanz genannt werden kann. Mit allen bisherigen Maßnahmen ist es dem Management noch nicht gelungen, das Vertrauen der Finanzwelt wiederherstellen zu können.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!