Goodyear beim Scania-Sicherheitstraining
Für Scania ist das Thema “Sicherheit” Teil der Firmenphilosophie. Im Chemnitzer Land veranstaltet das Unternehmen jährlich vier Lkw-Fahrertrainings. Auf dem Sachsenring erproben Brummi-Fahrer hautnah den Umgang mit Grenzsituationen hinter dem Lenkrad. Mit dabei: rund 30 Spediteure und seit März erstmals auch Goodyear. Bei ihrem Debüt sorgte die Marke mit dem Flügelschuh auch gleich für Aufsehen: Auf nass-glattem Untergrund brillierten die Goodyear-Pneus mit einem extrem kurzen Bremsweg und spätem Ausscheren der Sattelzugmaschine, so der Reifenhersteller.Jährlich investiert Scania rund 130 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Eines der Ziele: mehr Sicherheit bei Lkw im Straßenverkehr. Auch Aspekte der Fahrpraxis bleiben dabei nicht außen vor. Seit fünf Jahren schult das Unternehmen Spediteure und Fahrer am Sachsenring im Umgang mit Grenzsituationen. “Dazu gehören beispielsweise die wichtigsten Grundsätze der Fahrphysik sowie Einflussfaktoren auf die Länge und Dauer von Brems- und Reaktionswegen. Das Wichtigste: Auf dem Sachsenring lernen Fahrer physikalische und eigene Grenzen auszuloten und gefährliche Situationen besser einzuschätzen”, erklärt Jörg Dillmann, Leiter Pre-Sales bei Scania.Etwa 40 Prozent aller Unfallopfer kommen durch Lastkraftwagen ums Leben – Tendenz steigend. Großen Einfluss auf die Unfallursache “menschliches Fehlverhalten” hat dabei auch der zunehmende Wettbewerbsdruck im internationalen Güterfernverkehr. Durch hohe Belastung und Stress werden Lkw-Fahrer damit bei den Unfallursachen zum schwächsten Glied in der Kette von Transport und Logistik. An erster Stelle in der Unfallstatistik stehen Auffahrunfälle. Die Reduzierung von Bremswegen leistet demnach einen Beitrag zu höherer Verkehrssicherheit.Bremsen auf einseitig rutschiger Fahrbahn ist daher auch eine zentrale Übung beim Lkw-Fahrertraining am Sachsenring. Jochen Clahsen, Manager Sales & Marketing Lkw-Reifen bei Goodyear: “Voraussetzung für sicheres Bremsen auf nasser Fahrbahn ist ein entsprechend hoher Reibwert zwischen Reifen und Fahrbahn. Je höher der Reibwert, um so besser greift der Reifen, um so effektiver kann die Bremskraft übertragen werden.” Trainiert wird am Sachsenring nicht nur das Bremsen auf einseitig rutschiger Fahrbahn, sondern unter anderem auch die Kombination von Brems- und Ausweichmanövern sowie das Bremsen und Ausweichen bergab.Das Ergebnis des Bremsens auf nassem Untergrund während des Trainings kommentiert Clahsen so: “Das Testfahrzeug war mit unseren Top-Produkten bereift. Als Vorderreifen setzten wir den Marathon LHS ein, die Zwillingsbereifung auf der Antriebsachse bestand aus Marathon LHD-Pneus und beim Auflieger montierten wir den G 465E. Durch tiefe Profilrillen und versetzt angeordnete Blöcke sorgen diese Reifen für eine ausgezeichnete Traktion und verbessern eindeutig die Bremsleistung auf nasser Fahrbahn. Für den Ernstfall bedeutet das: Die richtigen Reifen können Leben retten.”Um die Gefahren im Speditionsalltag zu minimieren, forscht die Nutzfahrzeugindustrie fieberhaft nach technischen Lösungen. Resultat sind Systeme wie Elektronische Stabilitätsprogramme (ESP) oder die Adaptive Cruise Control (ACC), eine automatische Geschwindigkeits- und Abstandskontrolle: Fährt der Lkw zu dicht auf, greift die Elektronik ein und bremst den Laster selbstständig ab. Unfallexperten zweifeln allerdings, ob diese Assistenzsysteme eine Garantie für mehr Sicherheit sind. “Beim Stichwort ‚aktive Sicherheit’ denkt man zuerst an Systeme wie Tempomaten, die den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug regeln oder an das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP”, bestätigt auch Mario Sievert von der Spedition SST Spedition in Berlin. ”Die Rolle der richtigen Bereifung wird dabei immer wieder unterschätzt. Das wurde uns hier eindrucksvoll vor Augen geführt.”Nächster Termin für das Lkw-Fahrertraining am Sachsenring ist der 29. und 30. August.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!