Zulieferer geraten unter stärkeren Fusionsdruck
Der Trend zu Fusionen in der Automobilbranche und im Bereich der Zulieferer hat im vergangenen Jahr ein Rekordniveau erreicht. Das ist das Ergebnis der internationalen Studie “Automotive Sector Insights 2002/2003” des Beratungs- und Prüfungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC). Demnach habe die Automobilbranche für das Jahr 2002 den bislang höchsten Stand an Transaktionen und Übernahmen in der Geschichte der Branche verzeichnet. Das Volumen der Transaktionen erreichte 35,1 Milliarden US-Dollar und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent.Die Anzahl der Fusionen und Übernahmen erhöhte sich auf insgesamt 621 weltweit, im Vergleich zu 2001 entspricht dies einer Steigerung um 35 Prozent (2001: 463). Das vergangene Jahr übertraf somit sogar das Jahr 1998, in dem zum Teil spektakuläre Zusammenschlüsse und Akquisitionen zu den bis dahin stärksten Veränderungen innerhalb der Branche führten. Als Ursache für diesen überdurchschnittlichen Anstieg sehen die Analysten von PwC einige Mega-Deals, deren Volumen jeweils über der Grenze von einer Milliarde US-Dollar gelegen haben.Auch der Handel, das Ersatzteilegeschäft und die Zulieferer erlebten im vergangenen Jahr nie da gewesene Umbrüche. Insbesondere sorgen neue EU-Richtlinien wie etwa der Wegfall der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) für eine Neuordnung im Autohandel und im Ersatzteilemarkt. Die Zusammenschlüsse und Akquisitionen im Zulieferermarkt seien in 2002 stark gekennzeichnet durch eine aggressive Konsolidierung bei kleinen bis mittleren Unternehmen der zweiten Reihe sowie durch die Veräußerung von Unternehmensteilen, die Zulieferer der ersten Reihe nicht zu ihrem Kerngeschäft zählen. Die Zulieferer der zweiten Reihe sehen sich auch weiterhin einem starken Druck der Zulieferer der ersten Reihe ausgesetzt, Kosten zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Darüber hinaus tragen die Forderung nach globaler Aufstellung sowie nach der Entwicklung von Innovationen und kompletten Modulen zur Marktbereinigung bei. Vor dem Hintergrund von Basel II stelle die Beschaffung von Finanzmitteln, um notwendige Akquisitionen zu tätigen, eine große Herausforderung für die kleinen und mittleren Zulieferer dar.
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