Rekordteilnahme beim Meistertreffen der Goodyear Handelssysteme
170 Meister zeigten waches Interesse an der Zukunft der Kfz-BrancheRainer Reiss, Leiter des Bereiches Autoservice der Goodyear Handelssysteme (GHS), sah seine Erwartungen mehr als erfüllt: 170 Kfz-Meister aus der gesamten Bundesrepublik waren seinem Ruf nach Karlsruhe gefolgt, um sich mit der aktuellen Entwicklung der Reifen- und Automobilbranche auseinander zu setzen. Nicht zuletzt durch die Gruppenfreistellungsverordnung würden die Karten im Markt völlig neu gemischt, unterstrich Reiss in seiner Begrüßungsansprache. In diesem Zusammenhang verwies er auf den Umstand, dass mehr als 6.000 Autohäuser die Kündigung erhalten hätten. Damit einher gingen Marktveränderungen. “Die Autohäuser werden noch mehr als bisher in das Reifengeschäft und in die Segmente des Autoservice eindringen”, warnte Rainer Reiss. Diese zusätzliche Konkurrenz werde in Zeiten schlimmster konjunktureller Flauten um so spürbarer: “Das Geld der Kunden sitzt tief in der Tasche.”Die neuen Herausforderungen des Marktes gelte es anzunehmen. Denn: In der derzeitigen Situation liege auch eine Chance, meinte Reiss, der dazu aufrief, “qualifizierten Full-Service” anzubieten. Der Kunde wolle bei der Pflege, Wartung und Betreuung seines Fahrzeuges eine kompetente Rund-um-Betreuung erfahren. Vor diesem Hintergrund gelte es verstärkt, in technisches Equipment und in gut geschulte Mitarbeiter zu investieren. “Die Unternehmer, die jetzt nicht investieren, werden über kurz oder lang den Kürzeren ziehen”, erklärte der GHS-Manager. An die im Karlsruher Dorint-Kongresshotel versammelten Tagungsteilnehmer adressiert, sagte Reiss: “Beweisen Sie, dass Sie den Titel Meister zu Recht tragen.”Neben einer umfassenden Hausmesse wurden Fachvorträge geboten. So trugen Vertreter der Continental-Teves-Gruppe die Möglichkeiten vor, die mit der Einrichtung eines ATE-Bremsencenters einhergehen. Präsentiert wurden ferner neue Fahrzeugscheinwerfer-Technologien von Marktführer Hella, der sich wie auch Mineralölhersteller Shell als Servicepartner anbietet. Wie Servicekonzepte der GHS-Zentrale erfolgreich umgesetzt werden konnten, berichtete der hessische Premio-Partner Bernd Knabe, dessen Betrieb in einer umgebauten Scheune seinen Anfang nahm. Heute zählt der gelernte Einzelhandelskaufmann zu den erfolgreichsten Unternehmern der Branche, nachdem er zahlreiche Autoservice-Tools in die Angebotspalette seiner Firma übernommen hat.Mit großen Erwartungen behaftet war ein Vortrag des Leiters des Instituts für Kraftfahrwesen an der TH Aachen, Professor Dr. Wallentowitz, der über die Zukunft des Automobils sprach. Wenngleich der frühere Mercedes- und BMW-Ingenieur auch auf große technische Veränderungen aufmerksam machte, so stellte er zur Erleichterung der Meister klar, dass es das völlig wartungsfreie Auto auch in der Zukunft nicht geben werde. Dennoch: “In vielen Bereichen kommt eine neue Welt auf uns zu”, sagte der Universitätsprofessor. So würden die Fahrzeuge der Zukunft mit elektronischer Hightech, mit neuartigen Bordnetzen, Spurassistenten, Umfeldüberwachungen, neuen Starter-Generationen, ausgefeilten Navigationssystemen, elektronischen Reparatur- und Werkstatt-Meldern ausgestattet, die den Autofahrer automatisch in die nächste Werkstatt lotsen. Wartungsarbeiten werde es also auch im Auto der Zukunft geben. Allerdings auf einem anderen Niveau. Wallentowitz: “Hier kommt es zu Verschiebungen.” Eine ausgeprägte Kompetenz im Umgang mit Rechnern und Analysegeräten werde in Zukunft von den Werkstattleitern gefordert. Physikalische Vorgänge müssten verstanden und der sichere Umgang mit der im Fahrzeug eingebauten Elektronik müsse gehandhabt werden. “Auf die Werkstätten kommen neue Funktionen und Aufgaben zu”, sagte Wallentowitz.Neben Workshops wurde den Meistern schließlich noch eine Werksbesichtigung in der Goodyear-Produktionsstätte in Philippsburg geboten. Das Reifenwerk mit seiner großen Lagerfläche stieß bei den Tagungsteilnehmern auf reges Interesse. Die Erstellung eines Reifens von der Gummimischung bis hin zur Auslieferung konnte in den riesigen Hallen nachvollzogen werden.
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