E-Commerce ist größter Wachstumsmotor bei Delticom
Nach einem starken Winterreifengeschäft im vierten Quartal 2002, für das die Delticom AG einen Umsatz von rund zwölf Millionen Euro (Q4 2001: 7,7 Millionen Euro) meldet, steht für das Reifenhandelsunternehmen mit Sitz in Hannover nunmehr endgültig fest, dass “das Symbiosekonzept von Großhandel und E-Commerce aufgeht”. Der Großhandel verbuchte nach Angaben des Unternehmens eine Umsatzsteigerung von mehr als 20 Prozent, während sich der E-Commerce sogar mehr als verdoppelte. Aller Voraussicht nach wird der Gesamtumsatz des vergangenen Geschäftsjahres – die endgültigen Zahlen sollen im April veröffentlicht werden – bei insgesamt circa 34 Millionen Euro liegen und damit das Geschäftsjahr 2001, in dem 21,7 Millionen Euro erzielt wurden, deutlich überflügeln. Alles in allem wurde 2002 etwa die Hälfte des Umsatzes über den Internet-Handel eingefahren. “Wir setzen auch in diesem Jahr auf hohe Zuwachsraten im Online-Geschäft”, erläutert Delticom-Vorstand Andreas Prüfer, da auch der Reifenkauf per World Wide Web immer üblicher werde.Laut einer aktuellen Untersuchung von Roland Berger Market Research kauften die Verbraucher zwar bislang noch mehrheitlich Bücher (82 Prozent), Musik-CDs (74 Prozent) sowie DVDs und Videos (je 47 Prozent) im Internet. “Doch der Online-Reifenkauf setzt sich offensichtlich durch”, so das Unternehmen, das 2002 in Summe 40 Millionen Zugriffe auf die eigenen Online-Reifenshops in acht europäischen Ländern verzeichnete. Als weiterer positiver Einflussfaktor auf das Online-Reifengeschäft wertet Delticom, dass sich der bei den deutschen Konsumenten momentan vorherrschende Konjunkturpessimismus sich auch in erhöhtem Preisbewusstsein niederschlage. So das Ergebnis der Studie “Konsumverzicht rund um das Auto” der BBE-Unternehmensberatung und der ABH-Marketingservice in Köln. Fast 25 Prozent der Befragten kauften demnach günstigere Reifenmarken. Von diesem Kostenbewusstsein konnte nach eigenen Angaben auch das Reifenhandelsunternehmen profitieren, da es aufgrund eines strikten Kostenmanagements die Reifen preisgünstig anbieten könne und durch seine Großhandelsaktivitäten sowohl günstige Reifen als auch Markenreifen in großen Mengen günstiger einkaufe.In den umsatzstärksten Monaten Oktober bis Dezember waren es täglich rund 1.000 Bestellungen sowie im Durchschnitt 200.000 Zugriffe allein auf den deutschen Reifenshop www.reifendirekt.de. Dort tätigte Delticom den Löwenanteil seines E-Commerce-Umsatzes, den Rest im europäischen Ausland. 2002 kamen zu den sieben bereits bestehenden B2C-Reifenshops sechs in Schweden, Österreich, Schweiz, Irland und Frankreich dazu. Der angekündigte Ausbau des B2B-Geschäfts war ebenfalls erfolgreich, 2002 eröffnete Delticom fünf neue B2B-Shops in Holland, Österreich, Schweiz, Großbritannien und in Schweden. Auch die Zahl der Servicepartner für die Reifenmontage stieg von 1.500 Anfang 2002 auf mehr als 2.000 Ende des Jahres.Im Oktober erweiterte Delticom sein Online-Angebot und nahm Motoröl mit ins Sortiment auf. Unter dem Namen “High Performer” liefert das Unternehmen ein – wie es selbst sagt – “preisgünstiges Qualitätsöl” ab fünf Litern in zwei bis drei Tagen frei Haus. “Für uns ist das eine Art Test. Falls unsere Kunden auch bei uns Öl kaufen, ist eine Ausweitung des Programms auf andere Ersatzteile denkbar. Die notwendigen Strukturen sind ja bereits vorhanden. Momentan sieht es sehr gut aus, auch dieses Geschäft entwickelt sich positiv”, freut sich Rainer Binder, Delticom-Vorstand.
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