Goodyear-Ergebnisse mit Schatten und etwas Licht
Der Goodyear-Konzern hat im dritten Quartal seinen Umsatz zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht auf 3,7 Milliarden US-Dollar erhöht, liegt bezogen auf die ersten neun Monate mit 10,7 Milliarden US-Dollar jedoch immer noch unter Vorjahresniveau (10,9 Milliarden). Mit einem Minus von 29,6 Millionen US-Dollar (vergl. mit einem Gewinn von 142,3 Millionen in den ersten neun Monaten des Jahres 2000) liegt Goodyear weiterhin in der Verlustzone, im Quartal schrieb Goodyear jedoch insgesamt schwarze Zahlen (9,3 Millionen net income verglichen mit +17 Millionen vor Jahresfrist). Der Reifenhersteller beklagt die allgemeine wirtschaftliche Schwäche, starke Verluste aus Währungsschwankungen und weltweit um 0,5% auf 56,7 Millionen Einheiten gesunkene Absatzzahlen (Januar bis September: 164,8 Millionen Einheiten = minus 1,7%). Goodyear hat auf die Marktschwäche mit globalen Produktionskürzungen und einem rigiden Kostensenkungsprogramm reagiert. Von der für 2001 geplanten Personalkürzung von 7.800 Stellen waren bis Ende September bereits 7.500 Jobverluste realisiert. Weltweit verlief die Entwicklung höchst unterschiedlich. Während der US-Erstausrüstungsmarkt stark rückläufig war und auch Goodyear sich diesem Trend keineswegs entziehen konnte, wurden bei Umsatz, Absatz und Marktanteilen auf dem heimischen Ersatzmarkt deutliche Zuwächse verzeichnet. Dieser Erfolg im Ersatzgeschäft wurde nicht zuletzt durch das Reifenaustauschprogramm Fords ermöglicht: Goodyear hat von dem Rückruf von Firestone-Reifen im dritten Quartal 2000 mit 1,5 Millionen und im dritten Quartal 2001 sogar mit 3,0 Millionen zusätzlich ausgelieferten Reifen profitiert. Ganz anders die Situation auf den anderen Weltmärkten: In Westeuropa konnte Goodyear die Erstausrüstungslieferungen signifikant steigern, verlor aber im Ersatzgeschäft. Das hat sich negativ auf die Erträge ausgewirkt. In Osteuropa und Afrika musste Goodyear kräftige Einbußen sowohl im Erstausrüstungs- wie im Ersatzgeschäft hinnehmen. Streiks in der Türkei und Südafrika haben ebenfalls zum signifikanten Ergebnisverfall beigetragen. In Südamerika stehen erhöhte Auslieferungen in die Erstausrüstung Absatzprobleme in den Ersatzmärkten entgegen. In den asiatischen Ersatzmärkten hat Goodyear das Vorjahresniveau knapp halten können, in der Erstausrüstung allerdings kräftig zugelegt.
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