140-Millionen-Euro-Investment in neues Pirelli-Reifenwerk
Der italienische Reifenhersteller Pirelli will in seinem Heimatland in der zur Provinz Turin zählenden Region Piedmont ein neues Werk vor allem für High- bzw. Ultra-High-Performance-Reifen bauen und rund 140 Millionen Euro in dieses Vorhaben investieren. Unterstützt wird das Projekt von der Kommune Settimo Torinese, auf deren Grund und Boden das neue Werk geplant ist und die deshalb 27 Millionen zu der Gesamtinvestitionssumme beisteuert. Allerdings geht es nicht nur um eine Produktionsstätte allein, sondern der Standort soll zudem so etwas wie einen Schwerpunkt für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Konzerns bilden, zumal man schon im Herbst vergangenen Jahres in Sachen Reifenforschung eine Zusammenarbeit mit dem Politecnico di Torino vereinbart hatte.
Im Rahmen des Projektes will man beispielsweise ein Forschungszentrum rund um den intelligenten, mit Sensoren ausgestatteten und Daten an das Fahrzeug übermittelnden Reifen – Pirelli selbst spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten „Cyber Tyre“ – an der Universität einrichten. Bei den Forschungsaktivitäten in der Region wird es nach Aussagen der Italiener allerdings nicht allein um das Produkt Reifen gehen, sondern auch darum, die Konzerntechnologien rund um den Fertigungsprozess der schwarzen runden Gummis weiterzuentwickeln. Pirelli spricht dabei schon vom MIRS-Prozess – das Akronym MIRS steht für Modular Integrated Robotized System, eine auf den Einsatz von Robotern gestützte Reifenfertigung – der nächsten Generation. Daher werde das neue Reifenwerk das modernste innerhalb des Konzerns sein.
Sobald alle Genehmigungen seitens der zuständigen Behörden vorliegen, sollen die Bauarbeiten für das Werk beginnen – voraussichtlich noch im bzw. spätestens jedoch nach Ende des zweiten Quartals 2008. „Das Projekt in Settimo beruht einerseits auf der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den lokalen Behörden und Pirelli sowie andererseits auf den vier Kernelementen Wettbewerbsfähigkeit, Technologie, Qualität und Nachhaltigkeit, die es ermöglichen, entgegen der zu beobachtenden Produktionsverlagerung in Richtung von Billiglohnländern durch die Reifenindustrie und trotz eines ungünstigen makroökonomischen Umfeldes eine solche industrielle Präsenz in Italien beizubehalten“, heißt es vonseiten des Unternehmens.
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