Bridgestone auf sicherem Boden in Europa mit der Marke Firestone
Bridgestone war auf der Agritechnica mit den Landwirtschaftsreifen der Konzernmarke Firestone in Halle 12 mit seinen Produkten und Dienstleistungen für die Landwirtschaft vertreten. Matthias Engelhardt, Leiter Verkauf Landwirtschaftsreifen bei Bridgestone Deutschland, zog nach der Veranstaltung ein positives Fazit: „Unsere auf der Agritechnica geführten intensiven Gespräche zeigen hohes Interesse an unseren effizienten Produkten im Segment Radialreifen sowie an unserer Händlerinitiative „Agri Point“. Durch verbesserte Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft, vor allem erhöhte Erzeugerpreise, macht sich eine positive Grundstimmung bei Landwirten wie Maschinenherstellern breit. Dies wirkt sich in gestiegener Investitionsbereitschaft aus. Dies setzt positive Signale auch für das Reifengeschäft.“ Die Agritechnica sei verstärkt vom Reifenhandel besucht worden, heißt es beim Unternehmen, denn die Branche suche Spezialisten für Service und Beratung „aus einer Hand“.
Seit Harvey Firestone vor mehr als hundert Jahren beschloss, die Landwirtschaft „auf Gummireifen zu stellen“, ist viel passiert: Er entwickelte 1932 den ersten Luftreifen für Traktoren und legte damit den Grundstein für eine ganze Reihe von Innovationen und ständigen Verbesserungen, die bis heute fortgesetzt wird. Mit der Zugehörigkeit von Firestone zur japanischen Bridgestone Corporation hat auch der Bereich Landwirtschaftsreifen enorm von steigenden Investitionen und modernen Technologien profitiert. Mit einem ständig steigenden Marktanteil, der in Europa derzeit nach Unternehmensangaben bei 16 Prozent liegt, rechnet sich Firestone zu den führenden Reifenlieferanten an die Landwirtschaft.
Heute produziert das Unternehmen eine umfangreiche Palette verschiedenster Reifentypen wie Radialreifen, Diagonalreifen oder flüssigkeitsgefüllte Reifen für die Land- und Forstwirtschaft sowie für die Industrie. Der Nachfrage in den hoch entwickelten Märkten Europas nach immer stärkeren und schnelleren Zugmaschinen in der Landwirtschaft sowie neuartigen Geräten in der Industrie wie Teleskopladern folgend, hat Bridgestone eine Reihe leistungsfähiger Radialreifen entwickelt, deren Umsatz sich zwischen 1997 und 2007 mehr als verdreifachte. Gleichzeitig ging der Anteil an Diagonalreifen – obwohl diese zahlenmäßig immer noch führend sind – deutlich zurück.
Im spanischen Werk Puente San Miguel werden etwa 90 Prozent der vom Konzern für Europa bestimmten Landwirtschaftsreifen produziert, ein großer Teil davon geht direkt an Traktorenhersteller wie Claas, CNH, JCB, John Deere, Kubota oder Massey Ferguson. Bevor neue Landwirtschaftsreifen aber in die Produktion gehen, durchlaufen sie erst einmal umfangreiche Entwicklungs- und Testphasen im Bridgestone eigenen Technical Centre Europe (TCE) bei Rom in Italien. Zu dem Areal gehören Labors, 3D-CAD-Systeme sowie ein Pilotwerk zur Entwicklung und zum Testen von Prototypen. Ein ausgedehntes Testgelände bietet zahlreiche Untergründe vom Acker bis zur Straße, um die Fahreigenschaften der Entwicklungen auf Traktoren zu untersuchen. Dabei werden die Reifen unterschiedlichsten Bedingungen ausgesetzt, um mehr über Federungs- und Kurveneigenschaften sowie die Geräuschentwicklung zu erfahren. Alle Tests werden objektiv durch Messungen und subjektiv durch den Eindruck der Tester bewertet. Für Dauertests im Freien fährt zum Beispiel ein Traktor automatisch mehrere Tage rund um die Uhr auf einer Betonfläche im Kreis. Neben der Haltbarkeit der Karkasse und des Profils werden hier außerdem der Felgenschlupf oder das Verhalten bei extrem niedrigem Luftdruck gemessen. Ein weiteres Testgelände ca. 30 Kilometer südlich des TCE bietet zahlreiche weitere Testmöglichkeiten, unter anderem Geländetests zur Erforschung des Traktionsverhaltens, der Selbstreinigungseigenschaften und der Bodenverdichtung.
Spezielle Tests auf Trommelprüfständen im Werk erlauben die Erforschung bestimmter Eigenschaften der Karkassen wie Lebensdauer und Temperaturentwicklung bei Geschwindigkeiten von 50 oder 65 km/h, wie sie bei modernen Traktoren inzwischen üblich sind. Auf den Trommeln lassen sich auch Kurvenverhalten und Stabilität überprüfen. Die Übertragung realer Testbedingungen in standardisierte Testverfahren unter Laborbedingungen führt zu zuverlässigen und vergleichbaren Testergebnissen, die als Grundlage für weitere Forschungsarbeiten dienen.
Firestone weitet Angebot aus
Als Neuerung präsentierte das Unternehmen am Agritechnica-Messestand den „Duraforce Utility“ (siehe Kasten), gewissermaßen „frisch“ ist aber auch noch der „Maxi Traction“. Dieser Reifen für Traktoren über 150 PS ersetzt die bisherige ATDT-Serie für Großtraktoren, er wurde entwickelt, um PS-starke Traktoren mit einer Kombination aus bester Traktion auf dem Feld und exzellentem Fahrkomfort bei hoher Geschwindigkeit auf der Straße auszustatten.
Durch zehn Prozent höhere Stollen und eine fünf Prozent breitere Lauffläche im Vergleich zum Vorgänger werden die Traktionswerte erhöht, der Fahrkomfort und die Fahreigenschaften profitieren von der Stollentechnologie des „Maxi Traction“. Eine breitere Aufstandsfläche reduziert zusätzlich die Bodenverdichtung. Alle Dimensionen wurden im Europäischen Technik Center in Rom entwickelt und werden ausschließlich im spanischen Puente San Miguel gefertigt: 600/65 R28, 600/70 R30, 650/85 R38, 710/70 R38, 620/70 R42 und 710/70 R42.
Mit der neuen Dimension 650/65 R42 wird ferner die 65er Serie des Vorzeigeproduktes „R 9000 Evolution“ von Firestone erweitert. Damit steht das Reifenkonzept für weitere landwirtschaftliche Fahrzeuge zur Verfügung und umfasst jetzt insgesamt 14 Dimensionen, die besonders für die modernen, leistungsstarken Traktorengenerationen geeignet sind. Alle Größen wurden für Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h entwickelt und besitzen dieselbe Lastkapazität wie Reifen, die nur für 40 km/h zugelassen sind. Darüber hinaus ist eine 65-km/h-Version in den Dimensionen 540/65 R 30, 540/65R34 und 650/65 R38 verfügbar.
Eine „Agri Point“-Zwischenbilanz
Seit nunmehr sieben Jahren professionalisieren sich Reifenfachhändler in ländlichem Umfeld, die einen Schwerpunkt auf Landwirtschaftsreifen haben, bei „Agri Point“, einer Initiative von Bridgestone für die AS-Marke Firestone. Mittlerweile gehören dieser Initiative 40 Betriebe innerhalb Deutschlands an. Neben saisonaler Bevorratung ist Beratungskompetenz durch regelmäßige Schulungen und entsprechende Darstellung innerhalb und außerhalb der Geschäftsräume Voraussetzung für eine Mitgliedschaft bei „Agri Point“.
Matthias Engelhardt zog anlässlich der Agritechnica 2007 eine positive Zwischenbilanz: Innerhalb der letzten vier Jahre wurde der Zuwachs an Marktanteilen im Radialbereich der Marke Firestone hauptsächlich über die „Agri Point“-Händler realisiert. Doch sei hier noch Potenzial vorhanden, die Anteile weiter auszubauen. Bridgestone ist mit seiner Marke Firestone auf allen Kontinenten präsent und stellt sich den Anforderungen der Zukunft. Diese sind im Bereich der Landwirtschaft fortschreitende Konzentrationsprozesse, daraus resultierend hoher Bedarf an Service und Beratung von Spezialisten, die als „Gesamtproblemlöser“ auftreten, sowie die weiter voranschreitende „Radialisierung“ bei den Reifen.
Neben einer breiten Angebotspalette, die fast jede Maschine mit geeigneten Reifen auszustatten vermag, schneller und generell guter Verfügbarkeit durch ein neues Lager- und Logistiksystem, permanentem technischem Support gilt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis als Argument pro Bridgestone und Firestone. Wobei diese Marke jetzt auch über den deutschen Marktführer unter den Landwirtschaftsreifengroßhändlern Bohnenkamp (Osnabrück) erhältlich ist.
Ein zentrales Element bei der Vermarktung von Firestone-Landwirtschaftsreifen ist trotz umfangreicher Tests neuer Reifen im Vorfeld der Lauf in Testbetrieben. Von hier kommen direkte Rückmeldungen von Endkunden, die sehr wertvoll sind, weil sie die Bedürfnisse der Kunden unverfälscht wiedergeben. Diese ersten Nutzer sind Meinungsbildner, bei guter, vertrauensvoller Zusammenarbeit lassen sich hier die besten Rückschlüsse auf die Annahme neuer Produkte im gesamten Markt ziehen. Die Vorteile, die Reifenfachhändlern zugute kommen, die sich Agri Point anschließen, erstrecken sich neben Schulungen und direkt sichtbarer Unterstützung durch Logos und Materialien der Verkaufsförderung auch auf Mailings und Aktionen sowie die Planung und Durchführung von Kundenveranstaltungen und Hausmessen.
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