Länger fahren und Kraftstoff sparen
Die Reifen sind ein wesentlicher Faktor für die Höhe des Kraftstoffverbrauchs. Verantwortlich dafür ist der so genannte Rollwiderstand, also die Kraft, die ein rollender Reifen dem Vortrieb entgegensetzt. Hauptursache sind die viskoelastischen Eigenschaften des Reifens, die Haftung und Komfort gewährleisten. Während er abrollt, flacht der Reifen an der Aufstandsfläche ab, und dadurch geht Energie in Form von Hitze verloren.
Fährt ein Lkw auf der Autobahn, so schluckt der Rollwiderstand jede dritte Tankfüllung. Es lohnt sich also, in Reifen mit niedrigem Rollwiderstand zu investieren, um Kraftstoff und damit einen wesentlichen Bestandteil der Betriebskosten zu sparen. Viele Transportunternehmen haben im Zusammenhang mit der Michelin-Kraftstoffwette im September 2006 (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete) erkannt, dass ein Lkw, der mit Energy-Reifen bestückt ist, weniger Kraftstoff verbraucht. Ein Unternehmer kann so den zweitgrößten Kostenfaktor nach den Lohn- und Lohnnebenkosten deutlich senken.
Jetzt geht Michelin noch einen Schritt weiter und demonstriert, wie ein rollwiderstandsarmer Reifen in jedem Lebensabschnitt einen deutlichen Beitrag zur Kraftstoffersparnis leisten kann. Ein Transportunternehmer, der optimal und vorschriftsmäßig gewartete Michelin-Reifen fährt, kann seine Betriebsbilanz deutlich verbessern. Die Sparmöglichkeiten sind nicht nur mit Neureifen möglich. Denn Michelin-Reifen sind mit einer Technologie konzipiert, die das Nachschneiden des Neureifens, eine Runderneuerung und ein zweites Nachschneiden des mit dem Remix-Verfahren runderneuerten Reifens ermöglicht. Das Ergebnis sind vier Lebensphasen für einen Reifen. Mit dem A2 Energy (für den Fernverkehr) lassen sich somit gleich viermal Einsparungen erzielen:
– bis zu 2,3 Liter Diesel auf hundert Kilometer beim Neureifen;
– zusätzlich bis zu 2,0 Liter auf hundert Kilometer bei 25 Prozent zusätzlicher Kilometerleistung nach dem ersten Nachschneiden (gegenüber dem Neureifen A2 Energy);
– bis zu 2,3 Liter auf hundert Kilometer mit Michelins Remix-Runderneuerung, die den Reifen praktisch wieder in den Neuzustand versetzt und daher die gleiche Kraftstoffersparnis wie ein Neureifen ermöglicht;
– erneut bis zu 2,0 Liter auf hundert Kilometer nach dem zweiten Nachschneiden.
Auf diese Weise tragen Michelin-Reifen während ihrer gesamten Lebensdauer zu erheblichen Energieeinsparungen bei.
Schon ab den ersten Kilometern Kraftstoff sparen
Seit über 15 Jahren arbeitet die Michelin-Forschung intensiv daran, den Rollwiderstand zu senken und damit auch den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Als erster Reifenhersteller ersetzte Michelin 1992 den Ruß in der Lauffläche (der als Füllmittel benötigt wird) durch Silica. Dieser Stoff wird aus hochreinem Sand gewonnen und besitzt nach der Verarbeitung besondere Eigenschaften wie zum Beispiel die höhere Widerstandsfähigkeit der Gummimischung. Durch die chemische Verbindung mit einem speziellen synthetischen Elastomer verringert Silica den Rollwiderstand. Die Haftung des Reifens, insbesondere auf nasser Fahrbahn, und die Abriebfestigkeit, also die Dauerhaltbarkeit, bleiben dagegen unverändert gut. Bereits 1994 wurde diese Technologie auch für Lkw-Reifen eingeführt und seither ständig weiterentwickelt.
Gegenwärtig kann ein niedrigerer Rollwiderstand den Treibstoffverbrauch bei Lkw um bis zu sechs Prozent senken (Michelins Energy im Vergleich zum E2, dem Spezialisten für den Regionalverkehr). Dieser Wert entspricht einer Kraftstoffersparnis von einem bis zwei Liter je hundert Kilometer. Das Energy-Lkw-Reifenprogramm umfasst drei Reifentypen, die auf den Bedarf jeder Achse zugeschnitten sind:
– XZA 2 Energy, XFA 2 Energy und X Energy XF (mit Durable Technologies) für die Lenkachse
– XDA 2+ Energy und X One XDA 2 Energy (mit Durable Technologies) für die Antriebsachse
– XTA 2 Energy und XTA 2+ Energy für die Trailerachse
Der Beweis durch die Kraftstoffwette
Europaweit liegen die Treibstoffkosten schon heute bei ca. 27 Prozent der Betriebskosten eines Transportunternehmens. Mit Preissteigerungen von 40 Prozent in nur fünf Jahren schlagen die Kosten für Dieselkraftstoff immer nachdrücklicher zu Buche. Deshalb müssen Transportunternehmen alle Möglichkeiten nutzen, um Kraftstoff und damit Kosten zu sparen. Die Reifen, die in Anschaffung und Wartung nur 2,3 Prozent der Kosten eines Transportunternehmens ausmachen, sind für jede dritte Kraftstofffüllung verantwortlich. Ihnen kommt daher bei der Spritersparnis eine besonders wichtige Rolle zu.
Michelin hat das Einsparpotenzial rollwiderstandsarmer Lkw-Reifen im September 2006 mit der so genannten „Kraftstoffwette“ bewiesen: Bei diesem Test unter realen Bedingungen, der notariell beglaubigt wurde, starteten zwei identische Lkw am 25. September 2006 vom Michelin-Forschungszentrum Ladoux bei Clermont-Ferrand mit dem Ziel Nutzfahrzeug-IAA in Hannover. Beide Fahrzeuge hatten dieselbe, 1.250 Kilometer lange Strecke mit der gleichen Geschwindigkeit und der gleichen Ladung zurückgelegt. Der einzige Unterschied bestand in den Reifen: Das erste Fahrzeug war mit Reifen vom Typ E2+ für den Regionalverkehr ausgerüstet, das zweite mit rollwiderstandsoptimierten Reifen A2 Energy.
Bei der Ankunft auf der IAA stellte der Notar mit Hilfe der Kraftstoff-Durchflussmessgeräte in beiden Fahrzeugen fest, dass der Lkw mit A2-Energy-Bereifung exakt 28,69 Liter Diesel weniger verbraucht hatte als der identische Truck mit der Bereifung E2+. Das bedeutet umgerechnet eine Ersparnis von durchschnittlich 2,3 Litern Diesel je hundert Kilometer.
Noch mehr Kraftstoff sparen durch die vier Leben eines Michelin-Reifens
Durch Nachschneiden und Runderneuern kann die Kilometerleistung eines Reifens deutlich erhöht werden, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Michelin hat Lösungen entwickelt, welche die Lebensdauer eines Reifens auf das 2,5-fache verlängern. Gleichzeitig sind 70 bis 75 Prozent weniger Rohstoffe erforderlich. Dadurch wird außerdem auch Kraftstoff gespart.
Das Nachschneiden ist ein einfacher Weg, die Kilometerleistung zwischen 25 und 30 Prozent zu erhöhen und gleichzeitig die Treibstoffkosten zu senken. Daher haben die Michelin-Ingenieure bereits bei der Entwicklung eine ausreichend dicke Gummischicht vorgesehen, um den Reifen später nachschneiden zu können, ohne dadurch seine Festigkeit und Widerstandsfähigkeit – die Garanten für die Sicherheit – zu beeinträchtigen. Der Reifen wird bei einer Restprofilhöhe von zwei bis vier Millimetern nachgeschnitten. Mit seiner Profilhöhe von sechs bis acht Millimetern bietet der nachgeschnittene Reifen dann zusätzlich ca. 50.000 Kilometer Fahrleistung im Autobahneinsatz. Diese Arbeit wird von speziell geschultem Personal ausgeführt, welches das Originalprofil des Reifens mit einem Nachschneidegerät unter Wärmeeinwirkung wiederherstellt. Durch das Nachschneiden werden neue, scharfe Profilkanten und eine Profilhöhe von sechs bis acht Millimetern erzielt, ohne die Festigkeit des Reifens oder die Widerstandsfähigkeit der Karkasse zu beeinträchtigen. Michelin-Reifen weisen nicht nur Verschleißindikatoren, sondern zusätzliche Nachschneideindikatoren auf, die beim Nachschneiden der Orientierung dienen und gewährleisten, dass die hochwertige Karkasse unverletzt bleibt. Die Runderneuerungsfähigkeit des Reifens bleibt auch beim Nachschneiden voll erhalten. Ebenso gewährleistet der werkserneuerte Remix-Reifen sicheres Nachschneiden, denn er hat exakt die gleichen Eigenschaften wie der Neureifen.
Ein nachgeschnittener Neureifen ist endgültig abgefahren, wenn das Profil die gesetzliche Verschleißgrenze von 1,6 Millimetern erreicht hat. Er wird dann demontiert und kommt zur Runderneuerung. Nach dem Runderneuern und weiterem Fahren kann er bei einer Restprofilhöhe von zwei bis vier Millimetern erneut nachgeschnitten werden, dies ist sein viertes Leben.
Die Runderneuerung mit dem Remix-Verfahren ermöglicht es, einen abgefahrenen Reifen auf höchstem Niveau wieder zu verwerten. Dies spart wertvolle Rohstoffe und verlängert die Lebensdauer des Reifens. Als einziger Reifenhersteller bietet Michelin die Runderneuerung für Lkw-Reifen der eigenen Marke mit den gleichen Verfahren, Profilen und Gummimischungen wie in der Neuproduktion an, sodass ein Remix-Reifen die gleichen Eigenschaften und Leistungsmerkmale bietet wie ein neuer Reifen.
Nach den verschiedenen Prüf-, Vorbereitungs- und Bearbeitungsschritten erhalten die Karkassen eine neue Lauffläche, anschließend wird in der Vulkanisationsform das endgültige Reifenprofil gebacken. Die verwendeten Materialien (wie Gummimenge und Mischungsqualität) sind mit denen der Neureifenherstellung identisch. Da die Remix-Runderneuerung mit den gleichen Verfahren erfolgt wie beim Neureifen, ist auch eine konstante Gummistärke zwischen Profilgrund und Gürtellagen gewährleistet. Der Michelin-Remix kann daher ebenso nachgeschnitten werden wie ein Neureifen.
Michelin will künftig auch den Flankengummi seiner Lkw-Reifen durch systematische Integration in den Remix-Prozess auf die gleiche hochwertige Weise erneuern. Beim A2 Energy ist dies jetzt schon möglich. Für die industrielle Erneuerung der Flanken stattet Michelin seine Werke jetzt nach und nach mit neuartigen Mikroextrusionsmaschinen aus.
Das Nachschneiden erfolgt in der Phase, in welcher der Rollwiderstand des Reifens am niedrigsten ist. Da sich bei einem abgenutzten Reifen das Gummiprofil weniger stark verformt, erwärmt er sich auch weniger, weist demzufolge einen niedrigeren Rollwiderstand auf und verbraucht dadurch weniger Kraftstoff. Nimmt man für einen Neureifen bei einem 40-Tonner-Sattelschlepper einen fiktiven Rollwiderstand von 100 an, besitzt ein Reifen, der bis zur Verschleißanzeige abgenutzt ist, nur noch einen Rollwiderstand von 60. Der Kraftstoffverbrauch ist dann zwischen sechs und zehn Prozent niedriger.
Für einen Sattelzug im Güterfernverkehr kann durch das Nachschneiden der Reifen eine Kraftstoffersparnis von bis zu zwei Litern auf hundert Kilometer (je nach der Anzahl der Achsen, auf denen der Reifen montiert ist) erreicht werden. Ein runderneuerter Reifen mit Remix hat die gleichen Eigenschaften und damit auch den gleichen Rollwiderstand wie ein Neureifen. Ein A2 Energy spart nach der Runderneuerung mit Remix bis zu 2,3 Liter Diesel auf hundert Kilometer.
Das Nachschneiden verlängert die Lebensdauer des Reifens und senkt damit die Anzahl nicht wieder verwendbarer Reifen. Da der nachgeschnittene Reifen auch weniger Kraftstoff verbraucht, ist auch der Kohlendioxidausstoß geringer. Die Runderneuerung spart außerdem wertvolle Rohstoffe. Für die Herstellung eines runderneuerten Reifens wird nur 20 bis 30 Prozent der Gummimenge eines Neureifens benötigt, da ein Großteil des Neureifens wieder verwendet wird.
Weiteres Sparpotenzial nutzen mit dem richtigen Service
Regelmäßige Pflege erhält die Qualität und die Leistung des Reifens. Sie ist damit auch ein Rentabilitätsfaktor für den Transportunternehmer. Durch richtiges Reifenmanagement können Flottenbetreiber ihre Kosten reduzieren, Kraftstoff sparen, die Standzeiten verringern und die Sicherheit der Fahrzeuge erhöhen.
In Europa beraten über tausend (!) Michelin-Experten die Transportunternehmen – beispielsweise bei der optimalen Reifenwahl. Je nach Einsatzbereich und Achsposition empfehlen sie individuell abgestimmte Kombinationen. Beispiel: A2 Energy für den Güterfernverkehr, XDN 2 Grip für den Güternahverkehr bei schlechten Wetterverhältnissen. Außerdem helfen sie dabei, den besten Zeitpunkt für das Nachschneiden festzulegen oder die Reifen auf dem Fahrzeug zu tauschen, um die höchste Laufleistung zu erzielen. Sie greifen bei speziellen Problemen auf das Expertennetzwerk der Michelin-Gruppe zurück.
Auch weisen sie regelmäßig darauf hin, wie wichtig der korrekte Reifendruck ist. Falscher Reifendruck und ungeeignete Reifen gefährden die Sicherheit, erhöhen den Kraftstoffverbrauch und verringern die Laufleistung des Reifens. Ein Reifen, der ein bar zu wenig Druck hat, erzeugt bei 90 km/h einen Mehrverbrauch von 0,25 Litern Diesel auf hundert Kilometer und senkt die Lebensdauer des Reifens um ca. fünf Prozent.
Die Michelin-Berater verfügen über ein Simulationstool – VAM (Valeur ajoutée Michelin) –, mit dem sie die mögliche Kraftstoffersparnis berechnen können, abhängig vom Reifentyp und der Fahrstrecke. Die vier Leben des Reifens lassen sich dabei mit berücksichtigen. Der Berater gibt hierfür die Daten seines Kunden ein: Größe der Flotte, verwendete Reifengrößen, Zahl der Achsen, Streckentyp und durchschnittlicher Verbrauch. Er erhält so einen Bezugsrahmen, mit dem er die finanziellen Auswirkungen des Reifens auf den Kraftstoffverbrauch simulieren und dem Kunden anschließend die perfekte Reifenlösung vorschlagen kann.
Parallel dazu beraten die Michelin-Mitarbeiter in Europa ihre Kunden bei der Durchführung von Vergleichstests unter realen Einsatzbedingungen. Für große Flotten bietet das Unternehmen das komplette Reifenmanagement an, was die Produktivität deutlich verbessert. Das Angebot „Michelin Fleet Solutions“ beruht auf einem Konzept, wonach nicht mehr die Reifen selbst, sondern ihre tatsächliche Laufleistungen in Rechnung gestellt werden. Der Transportunternehmer kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
Die regelmäßige Reifenkontrolle und die optimale Nutzung der vier Reifenleben sorgen für Sicherheit und reduzieren teure Standzeiten. Die Auswahl des optimalen Reifens, regelmäßige Kontrollen des Reifendrucks sowie das systematische Nachschneiden und Runderneuern mit Remix sparen spürbar Kraftstoff und Kilometerkosten. Die vorbeugende Wartung im Rahmen der planmäßigen Fahrzeuginspektionen verringert zudem das Pannenrisiko. Die Rentabilität des Transportunternehmens lässt sich dadurch erhöhen.
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