Alligator-Ventile für Ersatzmarkt und OEMs
Die Alligator Ventilfabrik GmbH aus dem baden-württembergischen Giengen an der Brenz gehört seit Jahrzehnten zu den Marktführern bei Pkw-Ventilen und liefert sowohl an die meisten namhaften Erstausrüster wie auch an die Ersatzmärkte weltweit. Dabei ist das Unternehmen nicht nur durch das berühmte „Alligator Blitzventil“ für Fahrradreifen bekannt geworden, sondern eben auch durch die Herstellung und die Vermarktung der so genannten Snap-in-Ventile ab Beginn der 1950er Jahre. Neben diesen traditionellen Geschäftsfeldern gibt es heute aber auch bei Ventilen einiges weiterzuentwickeln. Beispiele sind Ventilsysteme für die Luftdruckkontrollsysteme, spezielle Hochtemperatur-Ventile für Müllfahrzeuge, die besonders oft bremsen müssen oder Ventile aus besonders korrosionsfestem Aluminium, die helfen, die Unwucht eines Reifen zu minimieren.
Heute gehört die Alligator Ventilfabrik zur Steiff-Gruppe aus Giengen, die auf die Erfinderin des Steiff-Plüschtieres Margarete Steiff zurückgeht. Alligator selbst wurde 1921 aus der Margarete Steiff GmbH ausgegliedert und begann sodann mit der Entwicklung und Vermarktung von Reifenventilen. Nachdem das Unternehmen ab Anfang der 1950er Jahre die ersten Snap-in-Gummiventile zum Einziehung auf den Markt brachte, begann auch der internationale Aufstieg des Unternehmens. Bereits 1966 habe der Exportanteil der Ventilfabrik rund 45 Prozent betragen, so das Unternehmen. Parallel wurden bei der EHA Ventilfabrik in Mühlheim die ersten Snap-in-Ventile gefertigt; 1998 wurde der Betrieb dann übernommen und verschmolz fünf Jahre später komplett mit der Alligator Ventilfabrik in Giengen. Zu dieser Zeit (2000) hat Alligator auch den polnische Ventilhersteller Stomil übernommen, der bereits 1968 gegründet wurde. Polen wies dann auch eine neue Richtung für das ausschließlich in Europa produzierende Unternehmen auf, so dass dort noch im vergangenen Jahr ein zweites Werk eingerichtet wurde.
Heute betreibt die Alligator Ventilfabrik also Produktionsstätten and Standorten in Deutschland und Polen und hat sich im Laufe der Jahre die Position des Weltmarktführers bei Pkw-Ventilen erarbeitet und hat es darüber hinaus verstanden, diese Position auch zu behaupten. Wie das Unternehmen mitteilt, werden im Jahr rund 50 Millionen Euro umgesetzt. Die 500 Mitarbeiter an den Standorten stellen jedes Jahr über 200 Millionen Produkte her, die dann an über 1.000 Kunden in mehr als 60 Ländern verkauft werden. Zu diesen Kunden zählen etwa Großhändler wie Stahlgruber/Tip Top, Haweka, Wessels + Müller oder Italmatic aber auch Fahrzeug- und Räderhersteller sowie andere Automobilzulieferer weltweit.
Die Lösung: Metallventile für Transporter
Natürlich hat man auch bei der Alligator Ventilfabrik GmbH in Giengen an der Brenz das Thema Transporterventile bereits seit längerem auf Sicht. Josef Seidl, Mitglied der Alligator-Geschäftsleitung, hatte bereits zum Frühjahr beim Stahlgruber-Round-Table zum Thema gesprochen und Transporterventile als „Sonderfall“ bezeichnet, für den auch besondere Lösungen notwendig sind. Dabei haben sich laut Seidl in den vergangenen Jahren etwa der Einsatz betroffener Transporter durchaus verändert, insbesondere aber die Betriebstemperaturen durch die gefahrenen Höchstgeschwindigkeiten, die Bremsleistungen und Nutzlasten sowie in der Folge auch die Reifendrücke. Alligator bietet daher für unterschiedliche Ventillochdurchmesser Metallventile an, die auch hohen Betriebstemperaturen ohne Mühe standhalten. So etwa das Metallventil „ASC-HT“, das universell einsetzbar ist und insbesondere für hochbeanspruchte Räder an schnellen Pkw, Transportern sowie generell für Fahrzeuge mit hohem Reifendruck und hohen Betriebstemperaturen entwickelt wurde. Dabei wird die Vorspannkraft der Verschraubung nicht durch Gummidichtung geleitet, die dann – so bei herkömmlichen Metallventilen – im Laufe des unvermeidlichen Alterungs- und Setzprozesses an Dichtwirkung verlieren. Alligator baut hingegen mit dem ASC-HT-Ventil auf ein anderes Dichtkonzept, bei dem die Anzugskräfte direkt in das Metall der Felge eingeleitet wird, so dass die Dichtung unbeeinflusst von äußeren Kräften ihre Aufgabe erfüllen kann, heißt es dazu aus Giengen. Für die Montage und Demontage sind keine Spezialwerkzeuge notwendig. Die Hochtemperaturdichtung ASC-HT ist für Spitzentemperaturen über 150 Grad sowie einem Betriebsdruck von bis zu 14 bar ausgelegt, bietet also genügend Sicherheitsreserven für Sprinter, Transit und Co.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!