BRV veröffentlicht neue Ergebnisse seines Betriebsvergleiches
Die großen Filialisten der Branche mit über 50 Standorten haben die Entwicklung des ersten Halbjahres in den Monaten Juli und August fortgeschrieben. Alle wesentlichen Kennziffern wie monatlicher Durchschnittsumsatz, Rohertrag, Personalstand usw. zeigen keine Auffälligkeiten, kommentiert der BRV die Ergebnisse des „Betriebsvergleichs Reifenfachhandel“. Sommerlich sei eine leichte Zunahme des Absatzes von Motorradreifen, der Anstieg des Wiederverkaufs und die Zunahme des Absatzanteils der Lkw-Reifen zu verzeichnen gewesen. Eine höhere Beschäftigung war im Juli und August in den Autoserviceabteilungen der Reifenbranche zu spüren.
Im Mittel wurden für Juli und August je 1,4 Millionen Euro realisiert. Bis zum 30. Juni lag die absolute Zahl im Mittel nur bei rund 900.000 Euro. Folge einer regen Nachfrage, aber sicher auch einer intensiveren Beschäftigung in der Branche in der Zeit mit nur normaler Nachfrage nach Reifen, so der BRV, der den Betriebsvergleich in Zusammenarbeit mit der Kölner Unternehmensberatung BBE Automotive durchgeführt hat. Das Motto der beiden betrachteten Monate könnte folglich auch heißen: „Kaum hat man Zeit, schon läuft der Autoservice.“
Die Analyse der Filialisten-Roherträge sei geprägt von einem leichten Rückgang bei Pkw-Reifen (Mittel von 20,0 auf 19,6 %) und einem Anstieg des Rohertrages bei Lkw-Reifen (12,7 auf 13,8 %). Der Gesamt-Rohertrag ging gegenüber Januar bis Juni in der Folge ebenfalls leicht von 34,6 auf 34,3 Prozent zurück. Die Kennziffern „Personal“ bestätigen, dass bei den Filialisten (über 50 Standorte) gut 33 Prozent der Mitarbeiter im Verkauf tätig sind, 55 bis 58 Prozent in der Werkstatt und zehn Prozent in Verwaltung und Organisation. Insgesamt festigt sich für die Mitarbeiter über alle Bereiche eine Monatsleistung von rund 12.500 Euro als Mittelwert.
Im Rahmen des „Betriebsvergleiches Reifenfachhandel“ wurden auch Handelsbetriebe untersucht. Diese werden für die Statistik aufgeteilt in drei Betriebstypen: Typ 1 sind dabei Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 1,2 Millionen Euro pro Jahr, Typ-2-Betriebe haben einen Jahresumsatz zwischen 1,2 und vier Millionen Euro und Typ 3 sind Betriebe, die im Jahr mehr als vier Millionen Euro umsetzen. Dabei habe sich für den Untersuchungszeitraum gezeigt, dass die Durchschnittspreise je Neureifen (Pkw und Lkw) bei den großen Handelsbetrieben vom Typ 3 sowie bei den Filialisten am geringsten sind. Unter den beiden verbliebenen Gruppen sind es die Handelsbetriebe vom Typ 1, die mit 76,20 Euro der höchsten Preis je Pkw-Neureifen haben, und die Handelsbetriebe vom Typ 2, die mit 281,50 Euro den höchsten Preis je Lkw-Neureifen aufweisen.
Bei der Rohertragsanalyse dieser unterschiedlichen Handelsbetriebstypen zeige sich außerdem, so der BRV in seinen Bemerkungen zum aktuell veröffentlichten Zwei-Monatsbetriebsvergleich, dass dort, wo es um große Absatzmengen geht (Typ 3 und Filialisten), den Kundengruppen Zugeständnisse gemacht werden. Während der durchschnittliche Rohertrag im Reifenverkauf der Typ-1-Betriebe noch bei 16,2 Prozent vom Umsatz liegt, liege er bei den umsatzstärkeren Betrieben (Typ 3) lediglich noch bei zwölf Prozent im Reifenverkauf. Dies sei vor allem auf den höheren Wiederverkaufsanteil bei den größeren Handelsbetrieben zurückzuführen, so der BRV weiter. Wie schon bei den beiden vergangenen Auswertungen, so zeige sich auch jetzt, dass der Reifenservice und nicht der Autoservice die aktuell wichtigste Dienstleistung der Unternehmen darstellt; im Autoservice werden Roherträge von 93,6 Prozent (Typ 1) bis 88,6 Prozent (Typ 2) erzielt.
Noch bemerkenswerter sei indes, betont der Bundesverband, dass der Gesamt-Rohertrag in Betrieben vom Typ 1 mit 34,0 Prozent vom Umsatz fast das Niveau des Rohertrages der Kettenbetriebe (34,3 %) liegt, während er in der Gruppe 2 mit 31,5 Prozent und in der Gruppe 3 mit 26,3 Prozent deutlich darunter liegt.
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