Winterreifenknappheit steht bevor
Winterreifen würden zur Mangelware. Diese Einschätzung gab der geschäftsführende BRV-Vorsitzende Peter Hülzer in Bonn gegenüber dpa wider und wurde von zahlreichen Medien weiter verbreitet. Gründe: Die künftig höhere Mehrwertsteuer und die in die Straßenverkehrsordnung aufgenommene Neuregelung zu Winterreifen hätten zu einer stark erhöhten Nachfrage geführt. „Viele Händler haben bereits jetzt Probleme, Reifen zu bekommen“, wird Hülzer ebenso zitiert wie seine Kritik an den Herstellern: Er könne die Industrie langsam nicht mehr verstehen. Zwar seien für diese Saison 1,5 Millionen Reifen mehr produziert worden als voriges Jahr, doch seien dies viel zu wenig angesichts des vorhersehbaren Runs. „Wir könnten wahrscheinlich mehr verkaufen, wenn wir mehr hätten“, klagt er.
Hülzer mahnt die Autofahrer zur Eile, weil es schon jetzt neben den Lieferengpässen auch noch bei den Montageterminen Wartezeiten gibt. „Einige Händler sind schon eine Woche im Voraus ausgebucht. Wenn es kalt wird, kann es sein, dass Kunden bis zu drei Wochen auf einen Werkstatt-Termin warten müssen.” Möglich sei außerdem, dass die Reifenknappheit auch noch die Preise hochtreibt: „Bisher liegen die Preise leicht über Vorjahresniveau“, so der Verbandsführer, die Industrie habe die Preise um durchschnittlich drei Prozent erhöht.
Peter Hülzer analysiert die Lage ferner dahingehend, dass sich derzeit auch die Sparsamkeit vieler Autofahrer im Frühjahr niederschlage. „Da haben viele einfach ihre alten Winterreifen weiter gefahren“, weswegen in diesem Jahr eine Million weniger Sommerreifen verkauft worden sind. Insgesamt liege der geschätzte Gesamtabsatz für 2006 mit knapp 48 Millionen Pneus leicht über Vorjahresniveau.
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