Alles klar bei mefro wheels
Eigentlich sei die Struktur des Unternehmens doch sehr klar, sagt Dr. Alfred Fischbacher, geschäftsführender Gesellschafter der mefro wheels GmbH in Rohrdorf, der Holding, die über den drei Geschäftseinheiten/Fabriken für das Lkw-Stahlrädergeschäft angesiedelt ist. Wobei an allen drei Standorten auch Pkw-Stahlräder gefertigt werden. Eine gewisse Sonderstellung nimmt das mefro-Räderwerk Ronneburg ein, in dem Pkw-Anhängerräder (jährlich ca. 1,1 Millionen Einheiten) und Bau-/Landmaschinen-/Traktorräder hergestellt werden. In Europa ist die mefro-Gruppe Marktführer im Nutzfahrzeuggeschäft, ergänzt Dr. Roland Schmelzle, Vice President mefro wheels und verantwortlich für Marketing und Verkauf. Bei diversen Nutzfahrzeugkunden – ob bei schweren Lkw, Trailern oder leichten Nutzfahrzeugen – ist man klarer Zulieferer Nummer Eins, bei einigen Fahrzeugmodellen sogar Exklusivlieferant. Nach einem Beispiel gefragt, verweist Schmelzle auf die während die IAA tobende Übernahmeschlacht um die beiden großen Lkw-Marken Scania und MAN, den man gespannt verfolge und sich die Frage stelle, welche Auswirkungen das denn auf einen Zulieferer wie sein Unternehmen habe – sowohl mit Scania wie mit MAN ist die mefro-Gruppe gut im Geschäft. Hinzuweisen auch auf die Produktoffensive der Fahrzeughersteller im Transportersegment, in dem mefro teils sogar Alleinlieferant ist, und die traditionell starke Verankerung Südrads im Rädergeschäft bei Anhängern.
Es sei schon richtig, bestätigt Dr. Fischbacher, dass der Name Südrad (Ebersbach) im Nutzfahrzeugsegment sehr stark mit dem Trailerbereich verhaftet ist und werden dort auch Teile des Trailerradgeschäftes zusammengefasst, um Synergien aus dem Fertigungsverbund ziehen zu können. Die hundertprozentige Südrad GmbH Radtechnik hat Kapazitäten für etwa 800.000 Nutzfahrzeugräder (stellt aber auch jährlich etwa 5,5 Millionen Pkw-Räder her).
Mit der im letzten Jahr erfolgten Übernahme sämtlicher Räderaktivitäten Michelins kamen auch die Werke Tekersan Jant Sanayj (Bilecik/Türkei, Lkw-Spezialräder), Kronprinz (Solingen) und in Troyes (Frankreich) zur mefro-Gruppe und brachten nicht nur einen deutlichen Sprung bei den Kapazitäten, sondern auch hinsichtlich des Kundenportfolios. Auch die mefro roues France stellt weiterhin Trailerräder her, wie es seit vielen Jahren dort Usus ist, darüber hinaus werden aber auch Lkw-Räder für Zugmaschinen und Transporterräder hergestellt, jährlich etwa 800.000 Einheiten (plus etwa 8,5 Millionen Pkw-Stahlräder). Für die mefro-Gruppe spielt dieses Werk auch wegen des Equipments eine große Rolle, denn immer häufiger fragen Kunden nach speziellen fließgedrückten Rädern. Mithin dürfte die Fabrik in Troyes die vielseitigste im Unternehmensverbund sein.
Schließlich das Traditionswerk Kronprinz, wobei Dr. Alfred Fischbacher wichtig ist, dass eben diese Traditionen gepflegt werden. Der Name Kronprinz ist bei den Mitarbeitern wie bei den Kunden tief verwurzelt, daran solle auch nicht gerüttelt werden. Im Solinger-Werk, das sich im Übrigen das Gelände mit einer Aluminiumrädergussradproduktion der Firma Borbet teilt, werden Lkw-Räder gefertigt, 1.130.000 Stück im Jahre 2005 (plus sechs Mio. Pkw-Stahlräder).
Auf den Trend in der Nutzfahrzeugindustrie angesprochen, doch auch Räder aus Aluminium als Alternative in Erwägung zu ziehen, winkt Fischbacher ab, man kenne sich mit dem Werkstoff Stahl aus, habe dort die Expertise, ein Engagement in dieser Hinsicht sieht er als Hersteller nicht. Und davon ist auch völlig unberührt, dass über die Kronprinz GmbH auch Gussfelgen unter der Marke Magma in diesem Jahr den Weg ins Programm der Gruppe gefunden haben (hergestellt im Schwerkraft-Verfahren bei YHI in Shanghai/China, YHI ist ein großer Gesellschafter der europäischen Imagemarke O.Z.). Dr. Fischbacher abschließend zu diesem Punkt kurz und bündig: „Stahl ist und bleibt unser Metier.“
Knapp 2,6 Millionen Räder für Lkw und Anhänger hat die mefro-Gruppe in 2005 gefertigt, die nicht unwesentlich zum Umsatz von etwa einer halben Milliarde Euro beigetragen haben. Das Produktspektrum reiche – heißt es in einer aktuellen Unternehmensbroschüre – bei den Felgendurchmessern von Stahlscheibenrädern ab 2 und bis 28 Zoll, bei den Durchmessern ab 12 und bis 38 Zoll. Die Radanwendungen reichen von Spezialfahrzeugen wie Pistenraupen, Flurförder- oder vielfältigen Industriefahrzeugen wie Flugzeugbugsiergeräten über Baumaschinen, Wohnwagen, Omnibusse bis hin zu den kleineren wie größeren Lkw – und darum war wohl auch der Auftritt auf der Nutzfahrzeug-IAA eine Nummer größer als in der Vergangenheit – ein Zeichen gestiegenen Selbstbewusstseins.
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