Reifen sollen leiser werden
Die Geräuschgrenzwerte für Autos sind in den vergangenen 25 Jahren zwar stetig verschärft worden, doch nach Aussagen des Umweltbundesamtes (UBA) sind viele Autos heute noch so laut wie vor 25 Jahren. Das hat ein Praxistest des Rheinisch-Westfälischen TÜV im Auftrag der Behörde ergeben. Nur beim Antriebsgeräusch der Fahrzeuge haben die Hersteller demnach deutliche Fortschritte erzielt. So seien zum Beispiel schwere und leistungsstarke Lkw bei Beschleunigungsvorgängen im Mittel um sieben Dezibel (dB) leiser. Beim Reifen-Fahrbahn-Geräusch hätte man dagegen kaum positive Entwicklungen beobachten können: Bei konstanter Geschwindigkeit seien Pkw heute noch so laut sind wie vor einem Vierteljahrhundert. „Die Geräuschemissionen sanken umso weniger, je größer der Anteil des Reifengeräuschs am Gesamtgeräusch des betrachteten Fahrzeugs und Betriebszustands war“, so das Umweltbundesamt.
Damit sind jetzt vor allem die Reifen bzw. das zugrunde liegende Typprüfverfahren ins UBA-Visier geraten. Ein Ziel sei deshalb, dass die Typprüfung von Kraftfahrzeugen den Lärm im realen Verkehr besser abbildet. „Die so genannte Kfz-Typprüfung konzentriert sich vor allem auf das Geräusch des Motors, berücksichtigt aber das Abrollgeräusch der Reifen auf der Straße nicht ausreichend. In der Zukunft ist daher bei der Kfz-Typprüfung das Abrollgeräusch deutlich stärker zu gewichten“, heißt es vonseiten des Umweltbundesamtes. Dies ist im neuen Prüfverfahren der UNECE (United Nations Economic Commission for Europe) vorgesehen. Zusätzlich müsse sichergestellt werden, dass die Fahrzeuge in der Praxis nicht mit Reifen betrieben werden dürfen, die lauter sind als die bei der Typprüfung verwendeten Reifen. Sonst verliere die UNECE-Geräuschtypprüfung vor allem bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ihre Wirkung.
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