Tiwheel/ATS kauft amerikanisches Aluräderwerk
Der südafrikanische Aluminiumgussräderhersteller Tiger Wheels (Tiwheel), genauer dessen 74-Prozent-Anteil an der „ATS Beteiligungs GmbH“ (Bad Dürkheim), hat in den Vereinigten Staaten ein Werk von der neuseeländischen Gesellschaft „Argent Metals Technology“ erworben, die wiederum seit 2001 zur börsennotierten australischen ION-Gruppe gehört.
ATS zahlt für die Fabrik, die einen Buchwert von 45 Millionen US-Dollar hat, 24 Millionen US-Dollar, laut „allafrica.com“ dürften in den nächsten zwei Jahren weitere vier Millionen Nachschlag fällig werden. Die Fabrik sei „State-of-the-Art“ und auf großdimensionierte Räder spezialisiert, heißt es in Pressemitteilungen.
Mit dem Erwerb des Werkes, aus dem Räder für den nordamerikanischen Kunden Ford kommen sollen, ist ATS/Tiwheel dem für das Jahr 2006 von ATS-CEO Siegfried F. Teichert vorgegebenen Ziel, in Nordamerika einen Erstausrüstungsmarktanteil von bis zu zehn Prozent zu erreichen, ein gutes Stück näher gekommen. Wobei wohl davon auszugehen ist, dass Teichert damit weitere US-Kunden über Ford hinaus meint.
Der südafrikanisch-deutsche Automobilzulieferer hat bereits ein Felgenwerk in Auburn (Alabama) und plant, weitere 16 Millionen Dollar in die Neuerwerbung zu investieren, um die Jahreskapazität von jetzt 600.000 Einheiten innerhalb von nur zwölf Monaten auf 1,4 Millionen mehr als zu verdoppeln. Mit der Akquisition, wird Teichert zitiert, fasse man viel schneller Fuß in der amerikanischen Erstausrüstung als dies durch das Werk Auburn geschehen könne; ferner positioniere man sich im anspruchsvollsten Teil des OE-Alurädermarktes; und es eröffne sich die Möglichkeit, die in Deutschland entwickelte „Hightech-Prozess-Effizienz“ in Amerika zu präsentieren.
Die Neuseeländer haben mit Argent durch ein eigenes Werk in Wiri (Neuseeland) bislang ausschließlich die Erstausrüstungskunden Ford und Mazda (USA und Australien) bedient. Laut New Zealand Herald stehen allerdings 500 dortige Arbeiter vor der Entlassung, mit anderen Worten: Das Werk steht vor der Schließung. Zur ION-Gruppe gehört ferner der australische Felgenhersteller Castalloy mit einer Fabrik in Adelaide. Das US-Werk in der Stadt Warsaw hat laut Presseberichten bislang keine Profite abgeworfen. ION Automotive steht unter Insolvenzverwaltung und ist gezwungen, Unternehmensteile zu veräußern.
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