Kumho stellt neuen UHP-Reifen vor
Kumho, Koreas größter Reifenhersteller, bietet nun einen neuen Ultra-High-Performance-Reifen auf den europäischen Märkten an, der „top Preis-Leistungsverhältnis mit umweltschonenden Produktionsverfahren verbindet sowie rennerprobte Hightech mit umfassenden sportlichen Allround-Eigenschaften für anspruchsvolle Autofahrer“. Die Kumho Tire Europe GmbH stellte den „Ecsta SPT KU31“ nun erstmals der Öffentlichkeit vor. Den Neuen wird’s demnächst auch mit Kumhos Seitenwandverstärkung geben, der „Extended Run-flat Performance“, auch XRP genannt.
„Neue umweltschonende Technologien einerseits und das Know-how des Top-Ten-Anbieters auf dem Weltmarkt andererseits kombiniert mit Motorsport-Erfahrung ergibt einen Ultra-High-Performance-Reifen mit außergewöhnlicher Performance“, erläutert Helmut Haak anlässlich der Reifenpräsentation im englischen Rockingham. Der Sales- und Marketing-Direktor der Kumho Tire Europe GmbH weiter: „Basis dafür ist unter anderem die Lyocell-Technologie, bei der die im Produktionsprozess eingesetzten Materialien weder Luft noch Wasser verunreinigen.“ Kumho sei damit ein sehr bedeutender Schritt in der Reifentechnologie und im Bereich des Umweltschutzes gelungen. Dafür erhielt das Unternehmen als erster Reifenhersteller die angesehene Auszeichnung „Nordic Green Swan“, so Haak weiter.
Die neue HDS-Mischungstechnologie (Highly Dispersible Silica) bringe dem Kumho Ecsta SPT KU31 Grip, Performance und Trocken-Handlingeigenschaften, wie sie die Ultra-High-Performance-geneigte Zielgruppe erwarte, erläutert Andrew Reeves. Die Profilgestaltung der Reifenschultern bringe zusätzlichen Grip in Kurven, so der Senior Design Engineer des Kumho European Technical Centre in Birmingham anlässlich der Reifenpräsentation. Die laufrichtungsgebundene Profilierung mit weiteren Einkerbungen in den mittleren Profilstegen sowie zusätzliche Lamellen in den Schultern verbesserten die seitliche Wasserableitung und damit das Aquaplaningverhalten, meint Reeves weiter.
Besonderes Augenmerk richteten die Kumho-Ingenieure auf das gefürchtete, plötzlich auftretende Aufschwimmen (Aquaplaning quer) der Pneus. Hier weise der SPT KU31 signifikante Vorteile im Vergleich zu seinen Wettbewerbern auf. Aber auch das Aquaplaning längs (Spurrillen) und das Bremsen auf nasser Fahrbahn sei durch die Ingenieure erheblich verbessert worden.
Die umlaufenden mittleren Profilstege sollen dem SPT KU31 die Hochgeschwindigkeitsfestigkeit bringen, die man von einem Reifen, der mit dem Speedindex Y (für Fahrzeuge bis 300 km/h) auf den Markt kommt, erwartet. Außerdem bringe die spezielle Konstruktion aus umlaufenden, eingekerbten Profilstegen und der besonderen Schultergestaltung eine optimale Druckverteilung in der Bodenaufstandsfläche. So gewährleiste Kumho „ausgesprochene Laufruhe und Fahrkomfort über die gesamte Einsatzdauer des Reifens“, so der Ingenieur weiter, dessen Entwicklungszentrum in Birmingham maßgeblich am Bau des neuen Reifens beteiligt gewesen ist.
Weitere wichtige Features des SPT KU31 sind das patentierte Kumho RWI-System (Rotate Wear Indicator) sowie ein nochmals verbesserter Rim Protector. Diese Leiste soll die teuren Leichtmetallfelgen, auf denen der KU31 vorzugsweise zu sehen sein soll, vor unliebsamen Beschädigungen schützen. „Und schließlich bietet er eine moderne Optik; seine Seitenwandgestaltung unterstreicht die sportliche Definition des Reifens“, freut sich der deutsche Vertriebs- und Marketingchef.
Der Kumho Ecsta SPT KU31 ist jetzt flächendeckend und in etwa 50 Dimensionen zwischen 14-und 20-Zoll und den Serien 55 bis 30 im Markt verfügbar. Die Angebots-Palette reicht dabei von 185/55 R 14 über 295/30 ZR 18XL 94 Y bis zum 285/30 ZR 20XL 99Y. Die Preisspanne beginnt bei rund 70 Euro für den 185/55 R 14 und endet bei einem Listenpreis von 459 Euro für den 285/30 R 20 XL 99Y.
Der Kumho Ecsta SPT KU31 soll demnächst ebenfalls mit Notlaufeigenschaften angeboten werden, wovon sich das Unternehmen einiges verspricht. In Deutschland seien bisher etwa 950.000 solcher Runflat-Reifen in der Erstausrüstung verbaut worden; bei den meisten Herstellern und Modellen sind diese Reifen immer noch nur optional und keine Standardausrüstung. In Großbritannien wurden bisher etwa 750.000 Runflat-Reifen verbaut. Unter Hinweis auf diese Zahlen erläutert John Thrupp, Marketing-Direktor Kumho Tyre (UK) Ltd., die wachsende Bedeutung dieses Marktsegments für einen Reifenhersteller mit Weltmarktansprüchen. Die „letzte Bastion des Widerstands“ für den letztendlichen Durchbruch der Notlaufreifentechnologie am Markt, erklärt John Thrupp, sei der Endverbraucher. Allerdings ist man im Hause Kumho durchaus zuversichtlich, dass sich die postitiven Produkteigenschaften dieser Reifen herumsprechen werden und sie in nicht allzu ferner Zukunft zur Standardausrüstung neuer Fahrzeuge gehören wird. „Mit einem Kumho XRP-Reifen können Sie 80 km/h für 80 Kilometer fahren, selbst bei totalen Druckverlust“, heißt es dazu in einer Produktinformation. Allerdings gilt dies noch nicht für Neuwagen, da Kumho mit seinem Notlaufsystem derzeit noch nicht in der Erstausrüstung in Europa ist. Ab Ende dieses Jahres werden allerdings sechs Größen (16 bis 18 Zoll) des neuen Ecsta SPT KU31 mit Seitenwandverstärkung auf dem Ersatzmarkt verfügbar sein. Mit diesen Produkten können unter anderem BMW-, Mercedes-, Chevrolet- und Toyota-Modelle ausgerüstet werden.
Aber auch die Erstausrüstung ist für einen Hersteller wie Kumho, der sich bekanntermaßen bis 2009 von Platz elf auf Platz acht der Liste der großen internationalen Reifenhersteller vorarbeiten will, natürlich erklärtes Ziel. Wie Helmut Haak, Sales- und Marketing-Direktor der Kumho Tire Europe GmbH, im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert, wolle man sich um die Erstausrüstung der neuen Mercedes A-Klasse bemühen. DaimlerChrysler wolle im kommenden Jahr neue Verträge mit den Zulieferern schließen, und Kumho wolle sich um ein Kontingent XRP-Reifen bemühen. Die technischen Freigaben des Automobilherstellers lägen bereits vor, so Haak weiter.
Um die Leistungsfähigkeit der XRP-Notlaufreifen selber zu erfahren, konnten die Teilnehmer der Produkteinführung am Oval des Performance Centre Rockingham einige Runden in BMW-Minis mit und ohne Luft drehen. Das gute Ergebnis: Es gelang nicht allen Reifenhändlern und Journalisten, den kleinen aber feinen Unterschied zwischen einem platten und einem mit optimalem Luftdruck befüllten Reifen herauszufahren. Ein Reifendruckkontrollsystem war dabei natürlich nicht im Einsatz, um die Testergebnisse nicht zu verfälschen; bei einer Verwendung in der Erstausrüstung wie auch im Ersatzgeschäft sollte das eine nicht ohne das andere zu haben sein. Lediglich das feine Gehör wie auch die einfühlsame Hand am Lenkrad konnte die Unterschiede herausbekommen.
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