Billig-Importe aus China belasten Indien
(India/Rubber Asia) Billige Reifenimporte aus China sowie zu einem geringeren Ausmaß aus Thailand und Südkorea zusammen mit steigenden Rohmaterialkosten stellten „eine ernstzunehmende Herausforderung für die indische Reifenindustrie“ dar, ist sich Neeraj Kanwar, Chief Financial Officer bei Apollo Tyres, sicher. Während der vergangenen drei Jahre haben sich die Importe nach Indien verdreifacht um decken jetzt etwa sechs Prozent des Marktes ab. Während koreanische und thailändische Reifen keine besondere Bedrohung für indische Hersteller darstellten, überschwemmten günstige China-Importe langsam einige Marktsegmente.
Laut Neeraj Kanwar hätten chinesische Hersteller Experten indischer Wettbewerber rekrutiert, die genau wüssten, wie „ein Reifen für indische Straßen“ gemacht sein müsse. „Die indische Regierungspolitik hilft uns da nicht viel weiter“, erklärte er weiter: Auf importierte Reifen werden zehn Prozent Zoll genommen, auf importierten Kautschuk aber 20 Prozent. Es sei eine „grausame Ironie“, dass ein fertiges Produkt günstiger bei den Einfuhrzöllen ist als der Rohstoff, der für dessen Produktion genutzt wird. Allerdings hat die indische Regierung kürzlich die Verbrauchssteuer auf Reifen von 24 auf 16 Prozent verringert, was die Reifenhersteller allerdings nicht an die Endverbraucher weitergeben könnten, so Kanwar. Man denke derzeit sogar darüber nach, die Personalkosten zu verringern und die Produktivität zu erhöhen, um der steigenden Kosten Herr zu werden.
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