BBS wächst im Ausland, verdient aber weniger
Die BBS Kraftfahrzeugtechnik AG (Schiltach) konnte trotz insgesamt schwieriger Rahmenbedingungen 2004 ihren Konzernumsatz um 1,2 Prozent auf 190,4 Mio. Euro steigern. Die Summe diverser Negativfaktoren führte zu einem Rückgang beim Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 10,5 Mio. auf 7,2 Mio. Euro und beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 7,0 Mio. auf 3,2 Mio. Euro. Der Konzern-Jahresüberschuss reduzierte sich von 4,4 Mio. auf 1,0 Mio. Euro.
Das Auslandsgeschäft hat den Umsatzzuwachs bewirkt und wurde vor allem aufgrund von Absatzerfolgen in Frankreich (Erstausrüstung Peugeot) und in den USA um 4,3 Prozent auf 98,6 (Vj. 94,6) Mio. Euro bewirkt. In Deutschland war dagegen eine rückläufige Pkw-Nachfrage zu verzeichnen, was sich bei BBS in einem um 1,8 Prozent niedrigeren Konzern-Inlandsumsatz von 91,8 (Vj. 93,5) Mio. Euro niederschlug. Durch diese gegenläufige Entwicklung erhöhte sich der Anteil des Auslandsumsatzes am Konzernvolumen von 50,3 auf 51,8 Prozent.
Die Ertragslage von BBS war 2004 stark von Markt- und Konjunktureinflüssen beeinträchtigt. So hat die Wettbewerbsintensität in der Automobilzulieferbranche aufgrund der unbefriedigenden Pkw-Nachfrage vor allem in den volumenstarken europäischen Märkten nochmals zugenommen. Gleichzeitig sind die Materialeinsatzkosten wegen stark anziehender Aluminiumpreise deutlich um 3,2 Prozent auf 100,8 (Vj. 97,7) Mio. Euro gestiegen, womit der Anteil dieser Kostenposition an der Betriebsleistung von 50,9 auf 52,3 Prozent zunahm. Außerdem kam es infolge der Schwäche des US-Dollar zu Bewertungseffekten in der Bilanz.
In der Muttergesellschaft BBS AG wird für die Berichtsperiode ein Jahresüberschuss von 1,2 Mio. Euro im Vergleich zu 4,3 Mio. Euro im Vorjahr ausgewiesen. Um der aktuellen Ertragslage Rechnung zu tragen, wird der Hauptversammlung am 4. Mai 2005 vorgeschlagen, die Dividende je Vorzugsaktie von 0,38 auf 0,21 Euro und je Stammaktie von 0,33 auf 0,16 EUR zu verringern.
Die Zahl der Konzernmitarbeiter blieb zum Jahresende mit 1.188 Beschäftigen gegenüber dem Vorjahresstichtag konstant. Hiervon waren unverändert 427 Arbeitnehmer im Ausland tätig. Auch in Deutschland blieb die Belegschaft mit 761 Personen stabil.
Die Investitionsausgaben nahmen 2004 von 14,8 Mio. auf 22,9 Mio. Euro zu. Hiervon entfielen 5,6 (Vj. 0) Mio. Euro auf Finanzanlagen. Diese betrafen die Kapitaleinlagen der BBS AG und der amerikanischen Tochtergesellschaft BBS of America Inc. in das chinesische Jointventure Binzhou Movever BBS Wheel Co. Ltd.
In Sachanlagen wurden 17,3 (Vj. 14,8) Mio. Euro investiert. Schwerpunkte waren unter anderem die Inbetriebnahme weiterer Fertigungslinien im Werk Herbolzheim sowie die Anschaffung einer Laserschweißanlage in Schiltach für die Fertigung von Rädern in der Hohlkammertechnologie. Die in dieser Technologie gefertigten Räder sind bei zahlreichen Automobilherstellern auf große Resonanz gestoßen, so dass die BBS AG in den kommenden Jahren von einem hohen Absatzpotenzial für Hohlkammerräder ausgeht.
Für 2005 erwartet das Unternehmen eine leichte Steigerung beim Konzernumsatz, obwohl sich der Pkw-Markt weiter verhalten entwickeln dürfte. Basis hierfür ist die Entwicklung des Auftragseingangs in den letzten Monaten.
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