Einzigartiger Kalender in schwarzweiß ist da
Endlich ist er da, der neue Pirelli-Kalender. Kürzlich fand an der brasilianischen Copacabana die Weltpremierenfeier des Pirelli Kalenders 2005 statt – die wohl exklusivste Veranstaltung für Ästheten, Modebegeisterte und Liebhaber der Fotografie unter südamerikanischer Frühlingssonne. Der Pirelli-Kalender 2005 wurde von dem international renommierten Fotografen Patrick Demarchelier realisiert. Spektakuläre Kulisse des Kalenders bildet Rio de Janeiro, die sagenumwobene Stadt, die niemals schläft. Eine Metropole, die, so Naomi Campbell (die zum dritten Mal Hauptdarstellerin des Kultkalenders ist), „den tatkräftigen und positiven Geist der Menschen widerspiegelt”. Pirelli ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, wieder zahlreiche Premierengäste einzuladen, um als erste einen Blick auf den bis dahin streng gehüteten Kalender 2005 zu werfen. Die Meinung der Teilnehmer fiel einhellig aus: Das Warten hat sich gelohnt.
Demarchelier hat den Geist von Brasilien perfekt eingefangen und aufgenommen. Nicht ohne Grund wurde das „Making of…“ mit dem Titel „O espirito do Brazil“ versehen, welcher auch gerne für Rio de Janeiro genutzt wird – einer Stadt, die von starken Kontrasten lebt. Um starke Kontraste und eindrucksvolle Portraits in der Schwarzweiß-Fotografie zum Ausdruck zu bringen, benötigt man einen meisterhaften Gebrauch von Licht. Dieses Talent besitzt Demarchelier und setzte es bei den Fotografien des Pirelli Kalenders 2005 genauso meisterhaft um.
Im Gegensatz zu dem fantasievoll gestalteten, farbenprächtigen und fotografie-technisch hochwertigen Kalender von Nick Knight aus diesem Jahr, kehrt der Pirelli Kalender 2005 zurück zur traditionellen Schwarzweiß-Fotografie, was auch der Charakteristik der von Arthur Elgort (1990), Peter Lindberg (1996), Richard Avedon (1997), Bruce Webber 1998) und Herb Ritts (1999) fotografierten Kalender entspricht. „Jedes Foto ist ein grafisches Bild, klassisch und modern zugleich, das auf die Schönheit des weiblichen Körpers verweist“, so Art Director Douglas Lloyd.
Demarchelier setzt eine persönliche Technik ein, die ihm unmittelbare Resultate garantiert da jedes Motiv direkt mit der Polaroid-Kamera aufgenommen wird. Seine Arbeit zeichnet sich durch modernste Studiotechniken aus, die er an spektakulären und strahlenden Orten einsetzt. Dabei schafft er fließende Bilder, die komplett in die Natur eintauchen.
Als Ergebnis entstand ein wahrhaft einzigartiger Pirelli-Kalender, der zum ersten Mal aus 22 Seiten besteht. Der Kalender schließt mit einer lebhaften Collage von Aufnahmen ab, die dem Meister in einer bekannten Diskothek in Rio während des Shooting-Abschlussfestes „entlockt” wurden.
Seine strengen Schwarzweißbilder entlocken die geheimnisvollen Seiten der verführerischen Modells des Pirelli-Kalenders 2005 und suchen dabei die unsichtbare Quelle ihres Zaubers. Zu den Hauptdarstellerinnen gehören neben der bereits erwähnten Naomi Campbell, Filippa Hamilton und Isabeli Fontana (die beide in der Ausgabe von 2003 von Bruce Weber schon zu bewundern sind) sowie Adriana Lima (aktuelle Repräsentantin des italienischen Netzbetreibers „TIM“), Diana Dondoe, Erin Wasson, Eugenia Volodina, Julia Stegner, Liliane Ferrarezi, Marija Vujovic, Michelle Buswell, „Valentina“ und Valeria Bohm. Der Kalender zeigt Laufstegschönheiten von internationalem Rang: Drei Brasilianerinnen, zwei Amerikanerinnen, zwei Russinnen, eine Montenegrinerin, eine Schwedin und eine Deutsche können unter anderem in ihm bewundert werden.
Mit seiner stetigen Liebe zum Detail wählte Demarchelier auch die Kleider der Models mit besonderer Sorgfalt aus. Diese, so der Fotograf, „verleihen den Frauen Eleganz und eine geheimnisvolle und gefühlvolle Aura“. Die raffinierten und sinnlichen Kleider wurden ausgewählt, um Kontraste und geometrische Linien zu unterstreichen. Unter den Kleidern, die von den Modellen getragen werden, sticht die Modelinie „Pirelli Pzero“ hervor, der Demarchelier das August-Bild widmet.
Am Shooting nahm auch die zweiundzwanzigjährige Brasilianerin Valeria Bohm teil, die den von „Tim Brasile“ in Zusammenarbeit mit „MTV“ veranstalteten Wettbewerb „Garota Tim” gewonnen hat. Die per SMS gewählte Gewinnerin schlug 14 bezaubernde Mitstreiterinnen, die eigens von der Model-Agentur Ford bestimmt worden waren. „Dies ist meine erste große Chance”, meinte die Brasilianerin, die so für den Kultkalender des Jahres 2005 ausgewählt wurde.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Kalenders sowie dessen unbestrittener Star ist die gebürtige Engländerin Naomi Campbell, die den Modebereich mit ihrem unvergleichlichen Körper und ihrer elektrisierenden Präsenz erobert hat. Seit sie vor 15 Jahren ins Rampenlicht trat, begeistert sie nun fortan die Laufstege und Titelblätter der Modemagazine mit ihrer Schönheit. Durch ihren raffinierten Stil, ihr glühendes Temperament und ihre einzigartig resolute Art wurde sie eine internationale Berühmtheit und Institution in der Modewelt.
Naomi Campbell, die im Londoner Covent Garden im Alter von nur fünfzehn Jahren entdeckt wurde, hatte mit ihrem unnachahmlichen Look sofort Erfolg. Das erste Mal auf dem Titelblatt war sie auf der britischen Ausgabe von „Elle“ zu sehen. Naomi Campbell war das erste farbige Model, das auf der Titelseite der Zeitschrift „TIME“ und der französischen und englischen Ausgabe von „Vogue“ erschien. Sie arbeitete mit den weltweit besten Fotografen wie Patrick Demarchelier, Steven Meisel, Richard Avedon, Herb Ritts, Ellen von Unwerth, Mario Testino und Peter Lindbergh zusammen. Darüber hinaus nahm sie an den Modenschauen der wichtigsten Modeschöpfer teil und war Protagonistin verschiedener Kampagnen von „Ralph Lauren“, „Versace“, „Jazz“, „Francois Nars“ und „Dolce & Gabbana“. Vor kurzem wurde sie als Testimonial der HipHop-Marke „R A Wear“ ausgewählt. Außerdem kann man sie in der aktuellen Kampagne von „Dsquared“ sehen.
Die Engländerin hat gezeigt, dass ihr Talent weit über eine Karriere als „Supermodel“ hinausgeht. Sie hat ihre Interessen und Fähigkeiten in verschiedenen kreativen Bereichen, insbesondere als Sängerin, Schriftstellerin und Schauspielerin, gezeigt. Naomi Campbell brachte ihr Charisma ins Fernsehen und Kino und war neben internationalen Stars in Filmen von Michelangelo Antonioni, Steve DiMarco und Spike Lee zu sehen. Als Schriftstellerin gehört sie zu den Autoren des Bestsellers Swan, der von Heinemann/Mandarin 1997 veröffentlicht wurde. Im Anschluss daran wurde ein Fotoband mit dem Titel „Naomi“ herausgegeben, in dem ihre Freunde und Bewunderer Iman und Qunicy Jones die Einleitung schrieben.
Mit ihren Wohltätigkeitsinitiativen zugunsten verschiedener Projekte erregte sie weltweit Aufmerksamkeit. Dabei unterstützte sie unter anderem den „Nelson-Mandela-Kinderfonds“ und den „Fonds für kubanische Kinder“ von Fidel Castro. Zusammen mit dem Dalai Lama engagiert sie sich bei Spendensammlungen für die Unesco, damit Kindergärten in den armen Regionen der Welt errichtet werden können. 1996 war sie das Gesicht der ersten Kampagne zur Bekämpfung von Brustkrebs „Fashion Targets Breast“.
Naomi Campbell ist das einzige Model, das in drei verschiedenen Jahren im Pirelli-Kalender abgelichtet wurde. Im Jahr 1987 war sie mit nur 16 Jahren als eine der farbigen Schönheiten im Kalender von Terence Donovan zu bewundern. 1995 wurde sie von Richard Avedon fotografiert und symbolisierte den Sommer in einem Pirelli-Kalender, der den „Vier Jahreszeiten“ gewidmet war.
Demarchelier hat zwei einzigartige Plätze als Kulisse gewählt, welche strahlend und naturverbunden sind, jedoch durch seine persönliche Individualität einen Hauch von Studiofotografie verliehen bekommen. Durch den einzigartigen Mix zweier verschiedener Welten wirken seine Models unvergänglich. Seine Wahl fiel auf eine Stranddüne, sowie einen üppigen Garten eines im Kolonialstil erbauten Hauses. Die Eleganz und die frische Spontaneität der jungen Models geben den Bildern einen Ausdruck von natürlicher Schönheit, jedoch nicht ohne die brasilianische Überschwänglichkeit außer acht zu lassen.
Patrick Demarchelier wurde 1943 in einem Vorort von Paris geboren. Vom Vater während der Kindheit verlassen, wurde er zusammen mit seinen vier Geschwistern von der Mutter im französischen Le Havre aufgezogen. Im Alter von 17 Jahren bekam er seinen ersten Fotoapparat geschenkt und entdeckte seine wahre Berufung. Um die Kosten für die Filme und Entwicklung der Fotos bezahlen zu können, arbeitete er zwei Jahre lang im Keller eines Fotoladens in Le Havre. Dabei lernte er alles, was man über Entwicklungstechniken und Fotopapier wissen muss.
Demarchelier, dessen Arbeit auf den Seiten der wichtigsten internationalen Zeitschriften gefeiert wird, ist zweifellos einer der besten Modefotografen unserer Epoche. Seine Arbeiten wurden in der „Vogue“ Amerika, „Vogue“ Großbritannien, Frankreich und Italien sowie in „Madomoiselle“, „Glamour“ und anderen internationalen Magazinen wie „Premier“, „Life“ und „Rolling Stone“ veröffentlicht. 1989 beauftragte ihn Prinzessin Diana und machte ihn zu ihrem offiziellen Fotografen. Außerdem war er der erste nicht-britische Fotograf, der die Königsfamilie ablichten durfte.
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