Deutsche fahren ihre Autos immer länger
Wer in Deutschland im Jahr 2003 einen Neuwagen kaufte, hatte das Vorgängerauto im Schnitt schon sieben Jahre lang gefahren. Das sind rund acht Monate mehr als 1996. Damals wurden die Fahrzeuge mit durchschnittlich 93.000 Kilometern abgestoßen, im Jahr 2003 erst nach etwa 110.000 Kilometern Fahrleistung, hat der Automobilclub ARCD errechnet.
Gebrauchtwagen-Käufer fahren ihr Fahrzeug heute gut ein Jahr länger und fast 10.000 Kilometer weiter, bevor sie es wieder abstoßen. Diese und weitere Zahlen vom Pkw-Markt meldete das Institut der Deutschen Wirtschaft (IDW) jüngst in seinem Informationsdienst nach Umfrageergebnissen und Berechnungen der Deutschen Automobil Treuhand (DAT).
Der Neuwagenabsatz in Deutschland geht seit fünf Jahren kontinuierlich zurück: Im Jahr 1999 wurden 3,8 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen, im vergangenen Jahr waren es nur noch 3,24 Mio. Pkw. In den ersten acht Monaten 2004 meldeten die Zulassungsstellen 2,15 Mio. Pkw-Neuzulassungen – das sind rund 50.000 oder 1,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. “Da das Geld derzeit nicht so locker sitzt, wird die Neuanschaffung hinausgeschoben”, ist die Erklärung des IDW-Dienstes für diesen Rückgang.
Aber die fahrbaren Untersätze seien auch zuverlässiger und langlebiger geworden, wie Statistiken belegen würden: In den vergangenen 20 Jahren sank die durchschnittliche Zahl der jährlichen Wartungen pro Pkw von 1,44 auf 1,08 mal jährlich, und für Verschleißreparaturen kommen die Fahrzeuge heute nur noch halb so oft in die Werkstätten. Nach Auffassung des Auto- und Reiseclubs Deutschland (ARCD) ist dies zu begrüßen, solange notwendige Reparaturen nicht verschleppt oder durch Laien gefährlich verpfuscht werden.
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