Regelsysteme sind abhängig von der Reifenqualität
In kritischen Situationen wird der Autofahrer – hoffentlich – von elektronischen Sicherheitssystemen wie ABS, ASR und ESP unterstützt. Die physikalischen Grenzen aber werden immer vom Reifen gesetzt, denn die Leistungsfähigkeit der Regelsysteme hängt ab von der Qualität und Performance der Reifen. Das demonstrierten Bosch und Dunlop im Rahmen eines Workshops.
Die Brems- und Regelungseingriffe der Elektronik verlangen die Übertragung der eingeleiteten Kräfte vom Fahrzeug auf die Straße. Dafür ist der Reifen zuständig, dessen Leistungspotenzial gerade bei problematischen Fahrbahnzuständen wie Nässe sicherheitshalber besonders hoch sein sollte. Wenn der Reifen nur geringe Kräfte übertragen kann und etwa früh zum Blockieren neigt, dann ist auch die Wirkung aufwändiger Sicherheitselektronik nur begrenzt. Je besser der Reifen, desto höher das ESP-Potenzial, das abgerufen kann. Im Umkehrschluss: Je schlechter der Reifen, desto weniger kann ESP zeigen, was in ihm steckt.
„Trotz aller moderner elektronischer Sicherheitssysteme ist der Reifen weiterhin das wichtigste Kriterium für die aktive Fahrsicherheit“, sagt Dr. Bernd Löwenhaupt, Direktor Forschung und Entwicklung Dunlop Europa. „Der Reifen und sein Leistungsniveau bestimmen die Grenzen der Wirksamkeit der elektronischen Regelsysteme.“
Tatsächlich kann nur ein Hochleistungsreifen, ob Sommer- oder Winterspezialist, die optimale Kraftübertragung sicherstellen. Diese Aufgabe übernimmt der Reifen allerdings schon weit vor dem Eingriff von Regelsystemen, bei ganz normalen Fahrmanövern – beim Beschleunigen, Lenken und Bremsen. Während die trockene und griffige Fahrbahn dabei weniger Probleme bereitet, ist der Reifen und sein Leistungspotenzial bei feuchter oder nasser Straße voll gefordert, im Winter zusätzlich bei Eis- und Schneebelag.
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