371 km/h mit Pirelli P Zero Rosso
Auf serienmäßigen Pirelli-Ultra-High-Performance-Breitreifen vom Typ P Zero Rosso wurde anlässlich der von der Fachzeitschrift auto motor und sport Ende September initiierten Hochgeschwindigkeitstests mit 371 km/h eine neue Höchstleistung für straßenzugelassene Fahrzeuge erzielt. Das Stuttgarter Automobilmagazin hatte dazu, in Verbindung mit dem eigenen Fernsehformat auto motor und sport TV (VOX), verschiedene deutsche Tuning-Unternehmen zu diesem spektakulären Test auf die ebenfalls von vielen Fahrzeugherstellern stark frequentierte Teststrecke “Prototipo Nardo” bei Brindisi geladen, die mit ihrer mehr als zwölf Kilometer langen überhöhten Kreisbahn beste Voraussetzungen für solche Höchstgeschwindigkeitserprobungen bietet.Einer der “Testkandidaten” war der mit besagten Pirelli-Reifen P Zero Rosso in der Größe 245/35 ZR 19 rundum bestückte Audi TT “Bimoto” der Firma MTM aus Wettstetten bei München. Firmeninhaber Roland Mayer setzt dabei auf revolutionäre Technik, die allerdings weitgehend unter der für solche Geschwindigkeiten eher unauffällig gestylten Karosserie stattfindet. So verfügt das Fahrzeug – neben den an die Extremanforderung angepassten Fahrwerks- und Bremskomponenten – wie der Name bereits andeutet über zwei Motoren. Diese beiden Aggregate mit jeweils 1.8 l Hubraum und Turbo-Aufladung operieren dabei mechanisch (u.a. eigene Flüssigkeitskreisläufe, Getriebe, Antriebsstrang) völlig unabhängig voneinander. Sie werden einzig per Elektronik miteinander synchronisiert und in Gleichlauf gebracht und treiben je eine Achse an. Leistung pro Motor: 370 PS sowie ein Drehmoment von insgesamt 950 Nm.Die Reifen für den “Bimoto” wurden, auf Anfrage der Firma MTM, von Breitreifen-Spezialist Pirelli geliefert. Bei den hier verwendeten Reifen des Typs P Zero Rosso handelte es sich, anders als bei Rekordfahrten vielfach üblich, um ganz normale Serienreifen, die weder speziell hergestellt, noch in irgendeiner Weise angefahren werden mussten. Nach einer kurzen Einführungsrunde mit immerhin schon gemessenen 358 km/h und anschließender geringfügiger Reifendruckanpassung sowie kleineren aerodynamischen Modifikationen am Fahrzeug erzielte auto motor und sport-Cheftester Otto Hofmayer dann die neue Rekordzeit: “Insbesonder mit dem Handling des Bimoto in Verbindung mit dem P Zero Rosso bin ich sehr zufrieden. Durch die exakten Lenkrückmeldungen konnte ich Vertrauen zum Fahrzeug aufbauen, was bei diesen Geschwindigkeiten enorm wichtig ist.”Dr. Guglielmo Fiocchi, als Vorstandsmitglied der Pirelli Tires S.p.A. verantwortlich für die gesamte Reifenproduktion weltweit und zusätzlich Chef der Pirelli Reifenwerke Breuberg/Odenwald, ist denn auch stolz auf diese Reifenleistung: “Wir haben mit diesem Rekord einmal mehr bewiesen, dass unsere Reifen den härtesten Anforderungen standhalten, egal ob es sich dabei um kurzfristig abrufbare Höchstleistungen oder Langstrecken-Qualitäten handelt. Die hier verwendeten Serienreifen, und darauf legen wir bei Pirelli großen Wert, haben im Übrigen genau die Spezifikation, wie sie jeder unserer Kunden ganz normal im Handel kaufen kann.”Produkt-Technologie des P Zero RossoDie Konzeption des P Zero Rosso beruht auf dem alten “Zero-Konzept”: eine zentrale, halb-profillose Rippe für die Präzision beim Beschleunigen. Gleichzeitig garantiert das äußere Design mit seinen robusten äußeren Blöcken Grip bei trockener Fahrbahn. Innen sind breitere Rillen angebracht, durch die das Wasser schnell abfließen kann. Die Schulterlamellen sorgen für mehr Fahrkomfort. Die Laufruhe wird zusätzlich durch eine variable Teilungsfolge des Profils gesteigert.Die Verwendung von Silica in der Laufflächenmischung sorgt für Grip bei Nässe sowie tiefen Temperaturen und reduziert den Rollwiderstand. Der P Zero Rosso zeichnet sich durch die Verwendung von neuen Mischungsprozessen aus, die eine bessere Dispersion von Silica in den Gummipolymeren ermöglichen. Das wurde vor allem durch den Einsatz innovativer Analyseinstrumente möglich. Zur Definition der Vulkanisationsphase wurden die modernsten Methoden der Vorausberechnung eingesetzt. Durch F.E.A.-Simulation (Finite Elemente Analysis) konnte Pirelli den optimalen Aushärtungswert für die zehn verschiedenen Reifenkomponenten feststellen. In der Designphase wurde ein primäres Ziel bereits festgelegt: die Gewichtsreduzierung. Für den P Zero Rosso wurde eine leichtere, resistentere Struktur geschaffen, die dazu führt, dass der Reifen ein besseres Brems- und Beschleunigungsverhalten ermöglicht. Die Wärmebelastung unter Druck wurde reduziert, gleichzeitig wurden die Verformung und der Abrieb minimiert.Auch neue Materialien wie “Aramid-Pulp” haben zu diesen Ergebnissen beigetragen. “Aramid-Pulp” wurde bei der “Base”-Mischung der Lauffläche verwendet. Dies trägt zur Komponentenversteifung bei und erhält die Wärmestabilität bei Dauerbelastung ohne eine Reduzierung der Leistungsfähigkeit.
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